Olpe. Fußball-Oberligist gewinnt das Kreis-Hallenmasters zum zweiten Mal in Serie.

Eigentlich ist Ibou Mbaye kein Freund des Hallenfußballs. Zu groß sei die Verletzungsgefahr. Doch der Trainer der SG Finnentrop/Bamenohl wurde eines Besseren bekehrt. „Wenn man sieht, was der Hallenfußball hier im Kreis für einen Stellenwert hat, dann ist das schon toll“, staunte der Soester nach seinem ersten und vorerst auch letztem Hallenmasters-Turnier. Am Ende war es fast so etwas wie business as usual für seine Mannschaft. Der Oberligist schlug im Endspiel den Westfalenligisten und Dauerrivalen FC Lennestadt mit 6:0.

Es war eine Demonstration der Bamenohler Stärke. Daniel Tews, Tim Schrage und wieder Tews sorgten für eine schnelle 3:0-FÜhrung und die Vorentscheidung. Zwar bemühten sich die Lennestädter noch einmal heranzukommen, aber die Akkus waren nach einem kräfetzehrenden Turnier leer. Tim Schrage, der Ex-Lennestädter Bernie Lennemann und wieder Tews legten noch drei Tore nach für die Bamenohler, die in diesem Endspiel nicht an ihr Leistungsmaximum gehen mussten. „Die Jungs haben das sehr gut gemacht und am Ende verdient gewonnen“, freut sich Ibou Mbaye.

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Den dritten Platz sicherte sich der SV 04 Attendorn durch einen 3:1-Erfolg im Neunmeterschießen gegen den Ausrichter SC Drolshagen. Apropos Drolshagen: Mit mehr als 40 Helferinnen und Helfern hat der SC die Ausrichtung des Turniers famos bewältigt. Vor dem Turnier verteilten sie auf den Plätzen in der Halle die Spielpläne im XXL-Format, die sich durch Falten in Klatschpappen verwandeln ließen, was der Stimmung noch einmal gut tat.

Volle Halle, gute Stimmung: Das Hallenmasters ist weiterhin ein Selbstläufer.  
Volle Halle, gute Stimmung: Das Hallenmasters ist weiterhin ein Selbstläufer.   © WP | Tim Cordes

Die Halbfinalspiele waren spektakulär. Zwölf Tore fielen zwischen dem FC Lennestadt und dem SV 04 Attendorn. 7:5 hieß es am Ende. Es sollte der große Auftritt von Christian Schmidt werden, der gleich dreimal für die Lennestädter traf. Ben Tröster, Mika Ahlemeyer, Florian Friedrichs, sowie Christoph Hebbeker erzielten die weiteren Treffer. Spannend war es, weil auch der SV 04 Attendorn munter mitspielte. Steve Lang glich zwischenzeitlich zum 1:1 aus, Chris Stremel (2:4), Robin Entrup (3:5) und Jerome König (4:5) hielten den Landesligisten im Spiel, auch auf Schmidts 6:4 wusste Hasan Dogrusöz noch eine Antwort, doch als die Attendorner alles nach vorne warfen, sorgte Christoph Hebbeker für die umjubelte Entscheidung zugunsten des FC Lennestadt, der - ähnlich wie beim eigenen Stadtpokal - schwer ins Turnier hineinfand.

Das zweite Semifinale war alles andere als spannend. Mit 8:3 fertigte die SG Finnentrop/Bamenohl den SC Drolshagen ab, der sich jedoch über die 20 Minuten Spielzeit nicht aufgab und immer wieder versuchte, ins Spiel zu kommen. Doch der Oberligist war humorlos, ging schnell durch Lukas Dettmer, Phillip Hennes und Bernie Lennemann 3:0 in Führung, legte kurz vor der Pause noch den vierten Treffer durch Felix Antonio Schmitt nach. In der zweiten Halbzeit schaltete die SG einen Gang runter, sodass Eike Pfeiffer noch einmal verkürzte, bevor Hennes und Dettmer ihre zweiten Treffer nachlegten. Max Humberg trug sich mit dem 7:1 in die Torschützenliste ein, bevor Marinkovic und Pfeiffer noch etwas Ergebniskosmetik betrieben. Phillip Hennes setzte dann den Schlusspunkt zum 8:3. „Das Spiel hat mir richtig gut gefallen. Das hat meine Mannschaft spielerisch richtig stark gemacht“, lobte Ibou Mbaye den Auftritt im Halbfinale.

Raus mit Appalus: Ausrichter SC Drolshagen wird am Ende Vierter.  
Raus mit Appalus: Ausrichter SC Drolshagen wird am Ende Vierter.   © WP | Tim Cordes

Auch die Rahmenbedingungen passten perfekt. Die Halle war voll, die Stimmung phasenweise sehr gut, dafür sorgten vor allem die Außenseiter. So reiste B-Kreisligist SV Brachthausen/Wirme genauso wie A-Kreisligist SV Heggen mit einem Fanbus an. Vor allem die Schwarz-gelben aus der Gemeinde Kirchhundem feierten ihr Team mit Konfetti, Sprechchören und Papierschnipseln. Zwar war nach der Vorrunde Schluss, aber die Mannschaft von Steffen Hebbeker ging erhobenen Hauptes vom Feld. „Ich denke, dass wir die Gemeinde Kirchhundem hier würdig vertreten haben“, resümierte Hebbeker.

Spannend machte es der SV Heggen, der erst im letzten Spiel das Halbfinale verpasste.