Frankfurt. Phoenix Hagen dominiert die Skyliners Frankfurt lange. Doch das Ende der Partie entwickelt sich trotzdem zu einem Basketball-Krimi.

Die Fraport Skyliners und Phoenix Hagen haben ein Ziel gemeinsam: Beide Basketballteams sind ambitionierte Zweitligisten in der ProA-Liga und wollen perspektivisch in die 1. Basketball-Bundesliga aufsteigen. Für die Skyliners war der Traum von der Erstklassigkeit vor diesem Freitag etwas näher. Doch Phoenix Hagen sicherte sich mit einem fulminanten 91:81-Sieg die Tabellenführung.

Viele Hagener nach Frankfurt gereist

Die Frankfurter gingen als vorheriger Tabellenführer als leichter Favorit in die Partie, auch wenn die Gäste aus Hagen in dieser Saison ebenfalls zu überzeugen wussten und in der ProA auf Rang drei standen. Entsprechend selbstbewusst waren die Feuervögel vor der Partie, in der die Mannschaft von Trainer Chris Harris immerhin auch auf rund 120 Hagener Fans, die mit nach Frankfurt gereist waren, zählen konnte.

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Von der vermeintlichen Außenseiterrolle war kurz nach dem Spielbeginn jedenfalls nichts mehr zu spüren. Die Zuschauer bekamen das geboten, was die Partie versprach: ein Spitzenspiel mit hohem Tempo und vielen Höhepunkten und einem Spielende, das nach langer Hagener Dominanz in einem Krimi endete.

Phoenix Hagen legte einen Blitzstart hin, der die Frankfurter eiskalt erwischte. Und auch in der Folge spielten die Feuervögel eine starke erste Halbzeit.

Siler Schneider überragt

Nach Ende des ersten Viertels lagen die Hagener mit 24:16 in Front. Die Gäste waren sicherer im Abschluss als die Hausherren. Siler Schneider war dabei der überragende Hagener Akteur, der fast aus allen Lagen traf: Mal nach dem Dribbling, mal aus dem Stand - und zur Mitte des zweiten Viertels dann per Fastbreak zum 36:27 aus Hagener Sicht. Gerade in der Anfangsphase waren aber auch Kristofer Krause und Dennis Nawrocki an der Dreierlinie erfolgreicher als Frankfurts Jacob Knauf, der allein im ersten Viertel auf vier vergebliche Versuche aus der Distanz kam. Mit 48:33 ging es in die Pause.

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Nach Wiederanpfiff machten die Feuervögel da weiter, wo sie aufgehört hatten - und sammelten weiter ihre Punkte. Doch die Frankfurter standen in der zweiten Halbzeit defensiv immer stabiler - und für Phoenix wurde es zunehmend eng. Über ein 53:38 kurz nach der Pause und 64:51 kurz vor Ende des dritten Viertels hielten die Hagener Frankfurt aber auf einem Sicherheitsabstand, der zu diesem Zeitpunkt noch trügerisch war.

Partie entwickelt sich zum Krimi

Denn Frankfurt ließ zwar auch in Durchgang zwei zunächst zu viele Chancen liegen, bekam aber bis zur Chrunchtime immer mehr Zugriff zum Spiel. Die ganze Partie hatte bis dato das Team von Chefcoach Chris Harris die Frankfurter dominiert. Doch ab dem letzten Viertel war beim Stand von 66:58 dann wieder alles offen.

Die Crunchtime entwickelte sich zum Krimi, den die Hagener durch Nachlässigkeiten erst selbst ermöglicht haben. Von Wurf zu Wurf erspielten sich die Skyliners hingegen immer mehr Sicherheit - und acht Minuten vor Schluss war der Ausgleich nach dem 64:68 aus Frankfurter Sicht dann zum Greifen nah. Drei Minuten vor Schluss kam es dann zum Herzstillstand, als Frankfurts Cameron Henry per Dreier zum 76:75 einnetzte und für die erste Führung der Hausherren seit der Anfangsphase sorgte. Die Hagener Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Der lange Zeit unauffällige Siler Schneider erwies sich erneut als Mann der Schlussphase und versenkte zwei wichtige Würfe, Bjarne Kraushaar und Dennis Nawrocki taten es ihm gleich. Anstatt einzuknicken spielten die Hagener am Ende eiskalt - und feierten nach Spielschluss mit ihren Fans die Tabellenführung.

Phoenix Hagen: Nawrocki (27), Schneider (21), Kraushaar (6), McCall (2), Mackenzie (10), Uhlemann (2), Bohannon (14), Krause (5), Boner (4), Iloanya, Vrencken.

Top-Scorer Frankfurt: McClain (22), Coplin (17).

Zuschauer: 4440

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