Hagen. Die 2. Basketball-Bundesliga verurteilt die beleidigenden Sprechchöre der Fans von Phoenix Hagen - und lässt Strafen folgen. So reagiert Phoenix.

Waren die Schmähgesänge der Fans von Phoenix Hagen im Spiel gegen die ART Giants Düsseldorf zu viel des Guten? Ja, sagt die 2. Basketball-Bundesliga, und deswegen hat das emotional aufgeladene Westduell für Phoenix ein teures Nachspiel. Die Spielleitung des Basketball-Unterhauses hat gegen den Hagener ProA-Klub, seinen Trainer Chris Harris sowie gegen die Spieler Kristofer Krause, Tim Uhlemann, Naz Bohannon und Brock Mackenzie Geldstrafen verhängt.

Sprechchöre laut Liga beleidigend

Laut der Zweitliga-Spielleitung sind die Hagener Fan-Sprechchöre „nach gängiger Rechtsprechung als missachtendes Werturteil“ gegen die Giants einzuordnen und „erfüllen damit den Tatbestand der Beleidigung beziehungsweise Beschimpfung“. Dies stelle einen Verstoß von Zuschauern dar. Auf welchen Sprechchor sich die Liga bezieht, wird aus der Mitteilung nicht bekannt, aber die zeitliche Eingrenzung auf die Spielunterbrechung im vierten Viertel sowie die Szenen nach Spielschluss lassen erahnen, dass es um den Schmähgesang „Scheiß Düsseldorf“ ging, den zahlreiche Fans über mehrere Minuten sangen.

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Coach Harris und die Spieler Krause, Uhlemann, Bohannon und Mackenzie hätten Sprechchöre der Phoenix-Fans „zusätzlich unterstützt“. Die 2. Liga erklärt: „Das Beklatschen und Bejubeln von Beschimpfungen und Beleidigungen steht nicht in Einklang mit dem durch die offiziellen Basketball-Regeln gebotenem Sportgeist und Fair Play. Aus diesem Grund sieht die Spielleitung ein unsportliches Verhalten als gegeben an.“ Über die Höhe der Geldstrafen hat die Liga keine Angabe gemacht.

Chris Harris entschuldigt sich öffentlich

Unter der Woche äußerten Trainer Harris und die vier genannten Spieler ihre Sicht der Dinge zum Vorfall und entschuldigten sich für ihr Verhalten. Die Liga habe dies in ihrer Entscheidung berücksichtigt. Wenige Minuten nach Spielschluss entschuldigte sich Chris Harris auch öffentlich im Livestream von Sportdeutschland.tv. Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt sagte auf Nachfrage unserer Redaktion: „In einem sehr sachlichen und professionellen Dialog mit der Liga haben wir in Form der unsererseits übermittelten Informationen zur Aufarbeitung der Geschehnisse beigetragen. Das durch die Spielleitung ausgesprochene Urteil akzeptieren wir, womit das vergangene Wochenende final abgehakt ist und unser Fokus voll auf den Weihnachtsspielen in Frankfurt sowie gegen Vechta liegt.“