Hagen. Dennis Nawrocki ist Kapitän und Anführer des Basketball-Teams von Phoenix Hagen. Am Freitag will er mit seinem Team den Ligagipfel erklimmen.
Was macht eigentlich ein Profi-Basketballer im verregneten Dezember an einem trainingsfreien Tag? „Ich war mit meiner Frau Alix und unserem Hund spazieren“, verrät Dennis Nawrocki, Kapitän von Basketball-Zweiligist Phoenix Hagen. Zeit, um mal ein wenig Abstand vom Basketballgeschäft zu gewinnen und „den Kopf ein wenig freizubekommen“, sagt Nawrocki . Wenn sich die meisten Menschen jetzt auf geruhsame Feiertage vor dem Weihnachtsbaum vorbereiten, wird es für Dennis Nawrocki und seine Teamkollegen intensiv. Bis zum 6. Januar stehen vier Spiele in der Pro A auf dem Programm. Den Anfang macht dabei das absolute Topspiel am Freitag: Skyliners Frankfurt gegen Phoenix Hagen. Tabellenerster gegen Dritter (19 Uhr).
Seit dieser Saison ist Nawrocki im Phoenix-Team bei Phoenix. Er bringt dabei die Erfahrung von neun Profi-Stationen mit, unter anderem bei den Löwen Braunschweig, den Giessen 46ers und den Rostock Seawolves, für die er insgesamt 100 Spiele in der BBL bestritt. Ein erfahrener Profi also und der richtige Anführer für erfolgshungrige Feuervögel. Kein Wunder also, dass er direkt zum Kapitän gewählt wurde. „Zu Beginn war ich noch nicht da, wo ich hin will“, spielt der 31-Jährige auf die Wochen an, als er und seine Kollegen jenseits der Dreierlinie öfter die Lampen der Hallen auswarfen, „aber ich wusste, dass der Groschen irgendwann fällt, wenn wir nur weiter hart genug arbeiten.“ Inzwischen ist seine persönliche Statistik mit 8,5 Punkten und 1,6 Assists durchaus vorzeigbar.
Wie Dennis Nawrocki die aktuelle Situation beurteilt und wie er die Perspektiven für das Topspiel sieht, verriet er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Herr Nawrocki, wie sehr überrascht Sie die Euphorie, die aktuell das Phoenix-Team umgibt?
Dennis Nawrocki: Bjarne (Kraushaar) und Tim (Uhlemann) haben mir schon im letzten Jahr immer wieder berichtet, wie sehr sie die Atmosphäre hier begeistert. Über das wahre Ausmaß war ich mir da aber nicht im Klaren. Es ist auf jeden Fall etwas Besonderes, für Phoenix zu spielen.
Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf?
Neun Siege und drei Niederlagen zum jetzigen Zeitpunkt hätte sicher jeder vor der Saison gern genommen. Nicht immer lief es positiv. Zum Beispiel haben uns die beiden Niederlagen in Bochum und Bayreuth die Augen geöffnet für Dinge, die wichtig sind, um erfolgreich zu sein.
Phoenix spielt sehr intensiv in der Defense, noch dazu ohne den weiter verletzten Marvin Omuvwie. Keine Sorge, dass Ihr auf Dauer zu viel Substanz lasst, gerade in den kommenden Wochen?
Wir sind auf einem ausgesprochen hohen Fitnesslevel. So können wir auch den Ausfall von Marvin kompensieren, der natürlich weh tut. Wir sind auf die kleinere Rotation eingestellt und wollen das fitteste Team der Liga sein.
Wie viel hilft dabei die Unterstützung der Fans?
Die Fans sind wie ein Energy-Drink, der uns beflügelt. Ich habe ja schon viel gesehen in Basketball-Deutschland, aber die Energie der Ische kann man nicht erklären.
Wie sehen Sie die Perspektiven für Phoenix insgesamt?
Das ist der Hauptgrund, weshalb ich nach Hagen gekommen bin. Hagen gehört einfach in die 1. Liga. Die Entwicklung ist absolut positiv und in allen Bereichen wird gut gearbeitet.
Wie läuft die Vorbereitung auf das Topspiel in Frankfurt?
Es gibt keine besondere Vorbereitung. Natürlich schauen wir auf die speziellen Eigenschaften des Gegners, aber grundsätzlich gilt: Jedes Team in der Pro A kann Basketball spielen. Auf jedes einzelne Spiel müssen wir uns fokussieren.
Was muss passieren, um in Frankfurt zu gewinnen?
Wir müssen natürlich wieder unsere intensive Defense bringen und das Spiel lange offen halten. Ein Sieg in Frankfurt ist kein Muss, aber es wäre natürlich ein Traum, dort zu gewinnen.
Welches Saisonziel würden Sie gern mit Phoenix erreichen?
Wir wollen uns kontinuierlich entwickeln und bestenfalls dann in den Playoffs unseren besten Basketball zeigen.