Hagen. Frust und Enttäuschung überwiegen nach dem Pokal-Abend des VfL Eintracht Hagen. Das Spiel entwickelte sich für die Hagener zur Tragödie:

Enttäuschte Gesichter in der Ischelandhalle: Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen verpasste durch die 28:36-Pleite am Mittwochabend den Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals. Der TuS N-Lübbecke dominierte die Hagener fast die kompletten 60 Minuten lang. Dabei fing der Tag für die Grün-Gelben mit einer überaus guten Nachricht an.

Busch verkündet Vertragsverlängerung

Kurz vor Spielbeginn verkündete der Linksaußen Pierre Busch via Mikrofon in der vollbesetzten Ischelandhalle, dass er der Eintracht für (mindestens) zwei weitere Jahre erhalten bleibt. Der Hagener Top-Torschütze hat seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 verlängert. Mit diesem Treuebekenntnis startete das Team in die Begegnung.

Wurde im Pokalspiel gegen den TuS N-Lübbecke zum tragischen Helden: Vor Spielbeginn verkündete er noch seine Vertragsverlängerung, im Spiel erwischte er wie viele seiner Teamkollegen einen schlechten Tag. 
Wurde im Pokalspiel gegen den TuS N-Lübbecke zum tragischen Helden: Vor Spielbeginn verkündete er noch seine Vertragsverlängerung, im Spiel erwischte er wie viele seiner Teamkollegen einen schlechten Tag.  © WP | Michael Kleinrensing

Nach leichten Startschwierigkeiten und einem 1:3-Rückstand stellte die Eintracht in Minute sechs die Anzeigetafel auf 3:3. Die Anfangsphase des Spiels war noch recht ausgeglichen, doch immer mehr machten die Gäste das Spiel. Den Hagenern, die die kurzfristigen Ausfälle von Niclas Pieczkowski und Philipp Vorlicek verkraften mussten, bereiteten vor allem Lübbeckes Jo Gerrit Genz auf Rückraumrechts und Sven Wesseling auf Rückraumlinks Schwierigkeiten, aber auch der VfL machte seinen Job zunächst ordentlich, brach ab der 15. Minute dann aber etwas ein - und kassierte einfache Tore. Beim Stand von 6:10 nahm Eintracht-Trainer Stefan Neff in der 16. Minute die erste Auszeit.

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Den Aufruf der Fans konnte die Mannschaft nicht umsetzen.
Den Aufruf der Fans konnte die Mannschaft nicht umsetzen. © WP | Michael Kleinrensing

Doch auch anschließend waren es die Gäste, die das Momentum auf ihrer Seite hatten. Die Hagener bemühten sich um gute Chancen, haderten in Durchgang eins aber vor allem mit der Chancenauswertung. Zwei Gesichter zeigte indes vor allem Pierre Busch, der von der Marke zuverlässig war, aus dem Spiel heraus aber ungewohnt abschlussschwach auftrat, und in der ersten Hälfte vier Würfe an die Latte, oder auf den gegnerischen Keeper setzte. Zum Ende der ersten Halbzeit stellte Neff auf eine offensivere 3-2-1-Deckung um, um das kreative Spiel der Gäste noch früher zu stören, doch der erste Spielabschnitt ging mit 19:12 an Lübbecke. Das Fazit: 19 Gegentore sind für eine Halbzeit zu viel.

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Am Kreis zu anfällig

In Durchgang zwei entwickelte sich die Partie aus Hagener Sicht zu einer Tragödie: Die Eintracht brach kurz nach Wiederanpfiff völlig ein und lag nach 40 Minuten mit 16:25 hinten. Ein Rückstand, den man nur sehr schwer hätte aufholen können - zumal Lübbecke an diesem Pokal-Abend schier alles zu gelingen schien. Das hatte viele Gründe: Gäste-Kreisläufer Yannick Dräger nutzte seine Räume und die dadurch entstehenden Chancen und auch Fynn Hangsteins Körpertäuschungen überraschten die VfL-Abwehr zu oft. Allgemein war vor allem die Defensivleistung an diesem Abend zu schlecht.

Trainer Stefan Neff war sichtlich unzufrieden mit seiner Mannschaft.
Trainer Stefan Neff war sichtlich unzufrieden mit seiner Mannschaft. © WP | Michael Kleinrensing

Aus Hagener Sicht kann man mit diesem Auftritt sicher nicht zufrieden sein. Rund acht Minuten vor Schluss schien das Spiel beim Stand von 23:32 entschieden. Die wilde Pokalfahrt der Eintracht ist damit vorbei. Aber bei aller Kritik, die man am Auftritt des VfL üben kann: Der TuS N-Lübbecke war schlichtweg in bestechender Form, der Eintracht fehlten wichtige Akteure wie Pieczkowski und Vorlicek - und in vielen Situationen hatte der VfL am Montag (im Abschluss, bei zweiten Bällen, und so weiter) auch das Pech auf seiner Seite. Alles Gründe für die Tatsache, dass aus dem Traum vom historischen Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals ein Albtraum wurde.

Eintracht-Sportdirektor Michael Stock erklärte nach dem Spiel: „Wir sind heute für einen Sieg nicht in Frage gekommen. Dafür verschießen wir zu viele freie Bälle und machen zu viele Fehler. Das einzig positive an diesem Abend ist, dass in der 50. Minute vier Hagener Eigengewächse mit Theo Bürgin, Luca Klein, Igor Panisic und Luca Richter auf dem Feld standen. Ansonsten war das ein sehr gebrauchter Abend. Das haben wir uns anders vorgestellt“, resümíerte Stock.

VfL Eintracht Hagen: Paske, Grzesinski - Bürgin (2), Becker (2), Norouzi (5), Alves (2), Klein (1), Weck (3), Panisic (1), Voss-Fels (1), Spohn, Styrmisson, Gaubatz, Stüber (1), Richter (1), Busch (9)

Beste Werfer Lübbecke: Dräger (7), Ten Velde (5), Hangstein (6)

Zuschauer: 1302

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Junge Spieler, wie Igor Panisic, konnten sich in den Schlussminuten beweisen.
Junge Spieler, wie Igor Panisic, konnten sich in den Schlussminuten beweisen. © WP | Michael Kleinrensing
Luca Richter erzielt ein Tor in der Schlussphase des Spiels.
Luca Richter erzielt ein Tor in der Schlussphase des Spiels. © WP | Michael Kleinrensing

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