Münster. Eine umkämpfte ProA-Partie endet bitter für Phoenix Hagen. In den Schlussminuten vergibt das Team mehrere Chancen und muss sich den Uni Baskets beugen.

Auswärts bleibt Phoenix Hagen in dieser Saison der 2. Basketball-Bundesliga ProA unter seinen Möglichkeiten. Das Westfalenderby gegen die Uni Baskets Münster verlor das Team von Chris Harris mit 65:67 (40:35) – und brachte sich mit einer schwachen zweiten Halbzeit erneut selbst um zwei Punkte. Zum ersten Mal überhaupt gewann Münster gegen Phoenix, nach zuvor fünf Niederlagen in Serie. Und das vor einer beeindruckenden Kulisse: Erstmals in dieser Saison war die Halle am Berg Fidel mit 3000 Zuschauern ausverkauft, darunter rund 350 Hagener Fans, die ihre Mannschaft stimmgewaltig unterstützten.

Sorgten für eine tolle Derbyatmosphäre: 350 Phoenix-Fans feuerten ihr Team in Münster an.
Sorgten für eine tolle Derbyatmosphäre: 350 Phoenix-Fans feuerten ihr Team in Münster an. © Jörg Laube | Jörg Laube

„Das wird ein Dog-fight“, hatte Tim Uhlemann vor der Partie prophezeit – und genauso kam es. Das Duell zwischen den westfälischen Rivalen entwickelte sich zu einem harten, von Physis geprägten Spiel, in dem es wenig offensive Glanzlichter gab. Die positivste Nachricht des Tages aus Hagener Sicht: Marvin Omuvwie kehrte nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause zurück. Derweil musste Bjarne Kraushaar (grippaler Infekt) passen.

Hagen bestimmt die erste Hälfte

Angeführt von Spielmacher Sincere Carry kontrollierten die Hagener das Spiel in der ersten Hälfte. Defensiv stabil, offensiv mit guten Lösungen: In der 15. Minute brachte ein Dreier von Center Lennart Boner die 35:24-Führung – das Momentum lag klar bei den Hagenern. Doch Münster kämpfte sich, angetrieben vom Ex-Phoenix-Aufbauspieler Jasper Günther sowie Stefan Weß (beide 14 Punkte), Punkt für Punkt zurück. Phoenix hingegen verlor, wie so oft auswärts, seinen Rhythmus im Angriff. Der Schlagabtausch wurde intensiver, der Spielfluss zäher.

Offensivflaute kostet den Sieg

Dennoch sah es fünf Minuten vor dem Ende noch gut aus für Hagen: Nach einem Korbleger von Boner führte Phoenix mit 63:56. Doch dann folgte der Einbruch. Bis zum Spielende gelangen den Hagenern nur noch zwei Zähler, ein Korbleger von Devonte McCall nach schönem Assist von Carry zum Spielstand von 63:65 (39.). Die entscheidende Szene spielte sich 22 Sekunden vor Schluss ab: Münsters Tyler Groce setzte sich am Brett gegen Naz Bohannon durch und traf zum 67:65-Endstand.

Uni Baskets Münster - Phoenix Hagen 67:65

Phoenix: Nawrocki (3), McCall (12), Omuvwie (1), Binapfl, Stephenson-Moore (10), Uhlemann (3, 7 Rebounds), Bohannon (10), Boner (7), Hounnou, Carry (19).

Topscorer Münster: Günther (14), Weß (14).

Zuschauer: 3000 (ausverkauft).

Hagen hatte noch eine Chance: Sincere Carry zog wenige Sekunden vor Schluss zum Korb – doch sein ziemlich forcierter Abschluss wurde geblockt. Kein Foulpfiff, keine Verlängerung, sondern eine bittere Auswärtsniederlage. Nach dem Schlusspfiff kam es zu hitzigen Diskussionen zwischen Spielern beider Teams, doch die Gemüter beruhigten sich rasch wieder.

Phoenix mit schlechten Quoten

Letztlich scheiterte Phoenix am eigenen Unvermögen. In den letzten fünf Minuten der Partie leisteten sich die Hagener unnötige Ballverluste und spielten zu statisch. Der berühmte „Sack“ wurde nicht zugemacht – zum wiederholten Mal in dieser Saison. Von der Drei-Punkte-Linie traf man lediglich 21 Prozent, und insgesamt magere 38 Prozent aus dem Feld.

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