Hagen. Gegen Nürnberg gehen die Basketballer von Phoenix Hagen leer aus. Der Bericht zur bitteren Heim-Pleite gegen hellwache Falcons.

In den letzten Wochen hatte sich die Ischelandhalle als wahre Freudenstätte präsentiert: Beständig mehr als 3000 Zuschauer waren bei den Heimspielen von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen, denen meist attraktiver Basketball geboten wurde und am Ende durften zuletzt oft Siege gefeiert werden.

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Die Voraussetzungen, die andauernde Serie von neun Heimsiegen in Folge fortzusetzen, schienen am Samstag Abend optimal zu sein: mit den Falcons aus Nürnberg kam der Tabellenvorletzte zum Ischeland, laut Statistik das offensiv zweitschwächste Team der Pro A. Doch Phoenix-Coach Chris Harris warnte bereits im Vorfeld davor, die Falcons zu unterschätzen. Aus gutem Grund: Immerhin ging das Hinspiel an der Noris verloren und bescherte Nürnberg einen von vier Saisonerfolgen. Am Samstag kam für die Franken mit 78:70- Sieg Nummer fünf hinzu.

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Ein echtes Manko bei Phoenix: Tim Uhlemann, der in den letzten Wochen geradezu eine Leistungsexplosion erlebte und sein Team mit viel Energie und Punkten zu Erfolgen führte, war erkrankt. In der ersten Halbzeit quälte sich „Timbo“ noch gut vier Minuten übers Parkett, um in der 2. Halbzeit gar nicht mehr eingreifen zu können. „Er hat die ganze Woche über nicht trainiert und hat heute alles gegeben, was er konnte“, erklärte Chris Harris später. Erstmals nach einigen Wochen Verletzungspause konnte (musste) Center Lennart Boner wieder auflaufen. „Er gibt uns viel Präsenz auf dem Feld, aber es war heute nur ein guter erster Schritt“, erhofft sich Harris bald wieder einen topfitten Boner.

Nürnberg holt viele Rebounds und erkämpft sich das Momentum

So war es kein Wunder dass die Franken, übrigens nur von 14 Fans begleitet, vor 2817 Zuschauern ein zäher Gegner waren, der Phoenix vor allem das Leben unter den Körben schwer machte. „Wir waren auf den großen Positionen unter dem Korb heute dezimiert“, räumte Phoenix-Kapitän Dennis Nawrocki nach dem Spiel ein, „da haben sie uns den Zahn gezogen und zu viele Rebounds eingesammelt.“

M. Kleinrensing WP Hagen  Basketball 2. Bundesliga BBL
Sincere Carry und Co. kamen vor fast 3000 Zuschauern kurz vor Schluss noch einmal heran. Für einen Sieg kamen die Hagener durch ihre eigene Leistung aber kaum in Frage. © WP | Michael Kleinrensing

So sehr sich Phoenix auch mühte, es kam kein wirklich flüssiges Offensivspiel zustande, weil Nürnberg sehr diszipliniert und engagiert verteidigte. So konnte sich Phoenix auch nie entscheidend absetzen, die höchste Führung gelang beim 30:23. Nach der Halbzeit fiel schon eine Vorentscheidung, als die Gäste auf 44:60 davon zogen. „Da haben wir zu viele Fehler gemacht und waren nicht konsequent genug“, bemängelte Chris Harris hinterher.

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Angetrieben von den Fans und mit einem unermüdlichen Naz Bohannon (16 Punkte/12 Rebounds) versuchte Phoenix, das Spiel noch zu drehen. Dabei kam die Mannschaft im Schlussviertel nochmal auf sechs Punkte heran, zu mehr reichte es am Samstag nicht mehr. Weil in Richtung Gäste-Korb wenig lief, versuchte man es aus der Distanz, doch auch hier war der Erfolg (7 von 27 Dreiern) sehr überschaubar. Die Ausnahme: Dennis Nawrocki, der immerhin drei seiner fünf Versuche versenkte. „Die waren eben gut auf uns eingestellt, so dass wir unsere Stärken nicht ausspielen konnten“, erklärte Nawrocki später. Gelangen Phoenix in der Vorwoche gegen Tübingen noch 29 Fast Break-Punkte, so waren es diesmal gerade vier.

Phoenix Hagen: Fans nehmen Pleite gelassen

Immerhin, die Fans schienen die unverhoffte Pleite nicht zu tragisch zu nehmen. Pfiffe gegen die eigene Mannschaft waren nicht zu hören und bei der Verabschiedung und der obligatorischen Ehrenrunde gab es einigen Zuspruch. Der Blick geht bereits wieder voraus auf das Auswärtsspiel am nächsten Samstag beim westfälischen Rivalen in Münster.

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Naz Bohannon zählt im Phoenix-Dress am Samstag zu den besseren Akteuren. © WP | Michael Kleinrensing

„Nach Münster alle in Blau“, so die Botschaft der Mannschaft an die Fans. Man darf sicher sein, dass die Gefolgschaft wieder groß und stimmgewaltig sein wird. Übrigens stehen beide Mannschaften ein wenig unter Druck, da auch Münster überraschend in Düsseldorf verlor und die Tabelle wieder näher zusammengerückt ist. „Kopf hoch, eine gute Trainingswoche und dann voll fokussiert auf Münster“, so lautet die Parole, die Dennis Nawrocki noch am Samstag formulierte.

Phoenix Hagen: Nawrocki (13, 3 Dreier), Kraushaar (5,1), Mc Call (2), Binapfl (4), Stephenson-Moore (11/3), Uhlemann, Bohannon (16/12 Rebounds), Boner (4), Honnou, Carry (15)

Beste Schützen Nünberg: Kalscheur (20/4), Wolf (14/1, 12 Rebounds), Forrest (11)

„Die waren eben gut auf uns eingestellt, so dass wir unsere Stärken nicht ausspielen konnten.“

Dennis Nawrocki, Kapitän von Phoenix Hagen, über Gegner Nürnberg