Hagen. Das mit Spannung erwartete Heimdebüt von Türkspor Dortmund in Hagen rückt näher. Die Polizei bereitet sich vor, um die Premiere abzusichern.
Mit Euphorie und Hoffnung bestreitet der kriselnde Fußball-Regionalligist Türkspor Dortmund an diesem Samstag sein erstes Heimspiel im Hagener Ischelandstadion. Um 14 Uhr trifft die Mannschaft auf den 1. FC Bocholt – ein Auftakt, der auch Sicherheitsfragen aufwirft. Die Polizei Hagen wird bei der Premiere „klare Präsenz zeigen“, erklärt Polizeisprecher Tim Sendler - wenn auch mit einer eher defensiven Einsatzstrategie. Denn für das Bocholt-Duell sehen die Beamten, basierend auf umfassenden Lageeinschätzungen, kein erhöhtes Sicherheitsrisiko.
Schon seit Monaten beschäftigt sich die Hagener Polizei mit Türkspor Dortmund und hat sich sowohl mit dem Verein als auch mit anderen Instanzen ausgetauscht. Dazu zählen die Hagener Stadtverwaltung, die Feuerwehr sowie der Westdeutsche Fußballverband (WDFV). Besonders wichtig dabei: die enge Zusammenarbeit mit sogenannten szenekundigen Beamten, die detaillierte Einblicke in die Fankulturen und mögliche Gefährdungsszenarien geben können.
Expertise von szenekundigen Beamten
Im Umfeld von Fußballspielen der höheren Ligen, wie der Regionalliga West, greift die Polizei vermehrt auf diese speziellen Einheiten zurück. Die Szenebeamten, die sich mit den Dynamiken in den Fangruppen intensiv auskennen, beobachten und analysieren im Vorfeld potenzielle Spannungen. Diese Erfahrung hilft, Fanströme und mögliche Konfliktpotenziale einzuschätzen und die Sicherheitsmaßnahmen entsprechend anzupassen. Für die Begegnung zwischen Türkspor Dortmund und dem 1. FC Bocholt, so die Erkenntnisse der Beamten, werden keine großen Problemgruppen erwartet.
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„Wir gehen von einer durchschnittlichen Zuschauerresonanz aus, ohne große Anziehungskraft für Problemgruppen“, erläutert Sendler. Türkspor Dortmund hofft auf 500 bis 700 Zuschauer. Demzufolge wird das Spiel nicht als Risikospiel eingestuft, aber vor allem aufgrund der Premiere im Ischelandstadion sei es den Beamten wichtig, Präsenz zu zeigen: „Wir wollen zeigen: Die Polizei ist da und die Polizei ist vorbereitet“, sagt Sendler.
Die Risikospiele
Für die Polizeiarbeit bei Fußballspielen ist die Einstufung als „Risikospiel“ ein zentrales Kriterium. Spiele dieser Kategorie bergen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Ausschreitungen oder sicherheitsrelevante Zwischenfälle und erfordern daher meist zusätzliche Einsatzkräfte und spezielle Maßnahmen. Auch wenn der Begriff nicht gesetzlich definiert ist, umfasst ein „Spiel mit erhöhtem Risiko“ laut DFB-Regularien jede Begegnung, bei der „aufgrund allgemeiner Erfahrung oder aktueller Erkenntnisse“ eine Gefahrenlage zu erwarten ist.
Für Türkspor Dortmunds Heimspiel gegen Bocholt erwartet die Polizei keine dieser Gefahrenlagen. Bei einigen anderen Spielen wird dies anders sein: Die Partien gegen Klubs mit großen und teils herausfordernden Fanszenen wie den MSV Duisburg, Wuppertaler SV oder RW Oberhausen dürften ein deutlich höheres Sicherheitsaufgebot erfordern. „Jedes Spiel wird einzeln betrachtet“, erläutert Sendler. „Es wird Spiele geben, die wir als Hagener Polizei alleine hinbekommen. Und es wird brisantere Spiele geben, in denen wir Verstärkung in Erwägung ziehen werden.“
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