Hagen. Durch Türkspor Dortmund wird Hagen nächste Saison in den Genuss von Regionalliga-Fußball kommen. Das ruft die Polizei auf den Plan.
MSV Duisburg, Wuppertaler SV und Rot-Weiß Oberhausen: Wenn der Fußballverein Türkspor Dortmund 2000 ab kommender Saison im Hagener Ischelandstadion seine Heimspiele austragen wird, wird die Volmestadt zum Schauplatz interessanter und hochklassiger Fußball-Duelle. Die Stadt Hagen und der Verein haben für die Nutzung des Stadions bereits eine Einigung erzielt, zuletzt fehlten noch Sicherheitskonzepte. Beim Oberliga-Aufsteiger laufen daher die Vorbereitungen auf eine Saison im Ischelandstadion auf Hochtouren.
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Aber was bedeutet das für die Menschen in Hagen, wenn die Anhänger einiger Traditionsklubs demnächst vom Bahnhof zum Ischeland strömen? Werden Risiko-Spiele erwartet? „Unser Vorteil ist, dass wir auf dieser Ebene neu in der Szene sind und keine Feindschaften mit irgendwelchen Klubs haben. Wir wollen uns mit jedem gut verstehen. Deshalb bin ich da ganz entspannt. Es gibt eben keine Vorgeschichte“, sagt Türkspor-Boss Ömür Turhan: „Wir verstehen uns kulturell bedingt als gastfreundlich und wollen sicherstellen, dass sich jeder Gast bei uns wohlfühlt.“
Verein kümmert sich um Sicherheit im Stadion
Der Verein arbeitet derzeit an einem Sicherheitskonzept: „Dazu gehört dann, dass wir einen professionellen Sicherheitsdienst engagieren. Dieser muss beauftragt werden. Das schreibt der Verband so vor. Außerdem stellen wir vereinsintern Manpower in Form von Ordnern ab. Wir wollen, dass Fans und Mannschaften einfach Regionalliga-Fußball in Hagen genießen können.“
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Und auch die Polizei in Hagen stellt man sich schon seit mehreren Monaten auf dieses Szenario ein. Denn wo Fußballfans unterwegs sind, besteht manchmal auch ein gewisses Risiko, dass die Stimmung ins Negative umschlägt: „Wir bereiten uns natürlich darauf vor und die Vorbereitungen laufen aktuell noch. Dass wir Erfahrungswerte mit Regionalliga-Fußball in Hagen haben, ist für uns ein Vorteil“, sagt Tim Sendler, Polizeihauptkommissar und Pressesprecher im Polizeipräsidium Hagen.
Man sei mit Türkspor Dortmund und auch mit dem Verband im Austausch. Um die Lage vor Ort zu untersuchen, hat es zwischen einigen Beteiligten bereits einen Ortstermin gegeben, bei dem auch Feuerwehr, Ordnungsamt und weitere Sicherheitsbehörden im Ischelandstadion vertreten waren: „Es sind also alle im Boot“, erläutert Sendler.
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Es würden alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, sagt Sendler. Das heißt in erster Linie, dass an den Spieltagen je nach Bedarf mehr Personal im Einsatz sein wird: „Das Vorgehen wird aber so sein, dass jedes Spiel einzeln betrachtet wird. Es wird Spiele geben, die wir als Hagener Polizei alleine hinbekommen. Und es wird brisantere Spiele geben, in denen wir Verstärkung aus Nachbarkommunen in Erwägung ziehen werden“, sagt der Polizeihauptkommissar.
Zweiter Klub war interessiert, ist aber nicht aufgestiegen
Immerhin wird der polizeiliche Aufwand geringer sein, als es sich zunächst angedeutet hatte: Während zuvor gar zwei Fußballklubs aus der Region Interesse am Ischelandstadion gezeigt hatten, so wird kommende Saison lediglich Türkspor Dortmund in Hagen spielen. Beim ASC 09 Dortmund, der ebenfalls eine Einigung mit der Stadt für den Aufstiegsfall erzielt hatte, ist die Option Ischelandstadion inzwischen aber vom Tisch, weil der Klub in der Oberliga Westfalen auf dem dritten Tabellenplatz abschloss und damit den Aufstieg am Ende doch noch verpasste. Türkspor hingegen hat es geschafft.
„Das Vorgehen wird aber so sein, dass jedes Spiel einzeln betrachtet wird. Es wird Spiele geben, die wir als Hagener Polizei alleine hinbekommen. Und es wird brisantere Spiele geben, in denen wir Verstärkung aus Nachbarkommunen in Erwägung ziehen werden.“
Eine Hiobsbotschaft hat aber zuletzt die Stimmung beim Dortmunder Klub ein wenig gedämpft: Weil die Tartanbahn im Ischelandstadion noch bis Herbst saniert werden soll und das Stadion zur Baustelle wird, wird Türkspor für die ersten Heimspiele ausweichen müssen. Entsprechende Optionen klopft Ömür Turhan aktuell ab: „Und dann hoffen wir, dass wir möglichst noch in diesem Jahr, aber spätestens dann 2025 unsere Heimspiele in Hagen austragen können. Für die gute Zusammenarbeit mit dem Service-Zentrum Sport möchte ich Karsten-Thilo Raab persönlich danken.“