Ennepetal. Der TuS tritt nach einer soliden Hinrunde seit Beginn des Jahres auf der Stelle. Trainer Westerhoff appelliert an die Einstellung seiner Spieler.
Rechnerisch ist es streng genommen noch nicht ganz durch, aber eigentlich ist klar: Der TuS Ennepetal wird auch in der kommenden Saison in der Fußball-Oberliga spielen. Davon gehen sie rund um das Bremenstadion aus und nach der Hinrunde deutete auch nichts darauf hin, dass der TuS noch um den Klassenerhalt bangen muss. Doch allein durch die gute Hinrunde steht der TuS bei noch vier verbleibenden Spielen zwölf Punkte vor den Abstiegsrängen. Die Rückrunde hingegen läuft mit nur neun Punkten aus den bislang 13 von 17 Spielen miserabel.
TuS-Trainer Sebastian Westerhoff bringt es deutlich auf den Punkt: „Stellen wir uns vor, es wäre aktuell nicht die Rückrunde, sondern wir hätten so in der Hinrunde gespielt. Dann hätten wir jetzt ganz andere Probleme. Wir müssen froh sein, dass es Teams unter uns in der Tabelle gibt, die noch schlechter dastehen.“ Nach Abschluss der Hinrunde lag Ennepetal auf Platz neun, sammelte 25 Punkte aus den 17 Spielen. Das kann er in der Rückrunde gar nicht mehr erreichen. Im Optimalfall von vier Siegen aus den verbleibenden Spielen wären es höchstens 23 Zähler. Ohnehin ist in der Rückrunde bisher nur ein Sieg vermerkt, das 2:1 Mitte Februar gegen den TuS Bövinghausen.
So viele Gegentore wie in der gesamten Hinrunde
Seitdem gab es nur Unentschieden oder Niederlagen – oftmals mit vielen Gegentreffern. Bereits jetzt hat die Westerhoff-Elf genauso viele Gegentore wie in der gesamten Hinrunde kassiert: 31. Dabei legte der Trainer in den vergangenen Wochen den Fokus auf eine stabile Defensive. Das greift allerdings nicht, in vielen Spielen leistet sich die Abwehr entscheidende Fehler. Und eher gegen die Teams, die in der Tabelle nicht im oberen Bereich zu finden sind. Die Spielvereinigung Erkenschwick, bei der Ennepetal am Sonntag 1:4 verloren hat, bildete da schon eine Ausnahme. Die höchste Niederlage setzte es noch in der Hinrunde – 0:7 gegen den Tabellenführer Sportfreunde Lotte. Danach begann die Rückrunde.
Westerhoff ist mächtig sauer auf die derzeitige Leistung. Die Spieler sollten sich selbst hinterfragen, gab er zu Wort. Er macht noch einmal klar: „Wir spielen gegen Mannschaften, die alle offensiv eine gewisse Qualität haben. Wenn den Spielern nicht klar wird, dass wir dagegen verteidigen müssen, fangen wir uns die Tore und werden von den letzten vier Spielen auch keines mehr gewinnen.“ Er führt zwar auch die starken Partien gegen die Spitzenteams ASC Dortmund (1:1) und Türkspor Dortmund (2:2) auf, sagt aber im gleichen Zusammenhang: „Wenn wir in den anderen Spielen sehen, wie viele Gegentore wir kriegen und wie sie fallen, erwarte ich einfach mehr.“ In der Rückrunden-Tabelle steht Ennepetal stand jetzt nur auf Platz 15 von 18.
Kapitän Müller spricht von Geschenken an die Gegner
Kapitän Marius Müller sprach zuletzt sogar von „Geschenken“, die er und seine Teamkameraden an die Gegner verteilen. Das trifft auf die vergangenen drei Partien zu, in denen sich der TuS insgesamt zehn Treffer einfing. Zum Fakt, dass die Klutertstädter diese Saison eher gegen Mannschaften von oben gut mithielt, sagt der Spielführer: „Auch wenn wir ein Oberliga-Dino sind, dürfen wir auf gar keinen Fall zwischen den Gegnern unterscheiden und keinen unterschätzen. Das zeigen unsere Ergebnisse und es ist irgendwo auf unsere Herangehensweise zurückzuführen.“
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Das Wort „Oberliga-Dino“ impliziert, dass trotz der schwachen Rückrunde die Sorge um einen eventuellen Abstieg nie bestand. Dafür präsentierte sich der TuS zwischendurch immer mal wieder souverän. Den Hebel umlegen konnte er aber seit dem Jahreswechsel nicht wirklich. Das stört den Trainer sehr: „Wir werden zwar in der Liga bleiben, aber nicht mit dem Gefühl, mit dem wir aus der Hinrunde herausgegangen sind.“