Warum der TuS Ennepetal ein Problem mit Kellerkindern hat
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Ennepetal. Die Statistik zeigt: Gegen die Spitzenteams der Oberliga klappt es ganz gut. Aber jetzt ist der TuS gegen ein Kellerkind gefordert.
Thomas Riedel war ganz angetan, wie der TuS Ennepetal dem ASC Dortmund am vergangenen Sonntag einen Punkt beim 1:1-Remis abgerungen hat. Er freute sich vor allem, dass es wieder einmal gegen eines der Top-Teams gut aus dem Platz aussah. Die Leistung des TuS führte zum verdienten Punktgewinn. So wie auch gegen anderen Teams aus der Tabellenspitze. Doch nun muss Ennepetal den Hebel umlegen und genau das auch gegen die vermeintlich schwächeren Teams der Oberliga zeigen. Als Erstes am Sonntag auswärts gegen den Vorletzten, FC Brünninghausen (Anstoß: 15 Uhr).
23 Fotos: TuS Ennepetal stellt dem ASC Dortmund ein Bein
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TuS-Trainer Sebastian Westerhoff hat natürlich kein Patentrezept, warum seine Elf sich gegen die „Großen“ leichter tut. „Es ist schwer zu erklären. Mit Sicherheit geht man mit einem anderen Gefühl ins Spiel. Man ist schon angefixter. Wir wollen zeigen, dass wir mithalten können“, sagt er. Wobei er betont, dass sich die Einstellung der Mannschaft grundsätzlich nicht verändert. Der Reiz sei eben ein Ticken größer. Und Ennepetal hat mehrmals gezeigt, dass es nicht nur mithalten, sondern auch gewinnen kann. Im Hinspiel beim 2:1-Erfolg über den aktuellen Liga-Primus, Türkspor Dortmund. Das Rückspiel endete vor ein paar Wochen 2:2, also ebenfalls mit einem Punkt für Ennepetal - am Ende in doppelter Unterzahl.
Torchancen müssen effektiver verwertet werden
Das Hinspiel gegen den ASC Dortmund verlor der TuS nur knapp mit 0:1. Seitens Westerhoff und Riedel werden außerdem die Partien gegen den SV Schermbeck genannt, dem sie wie es der Sportliche Leiter ausdrückt „Punkte raubten“. Zum Saisonauftakt im August durch einen 1:0-Sieg und zu Beginn der Rückrunde beim 1:1-Unentschieden. „Wir haben gezeigt, das wir auch gegen die oben stehenden Mannschaften gewinnen können“, freut sich Westerhoff. Ihm ist es wichtig, die zuletzt starke Defensivleistung zu halten – und dann offensiv die Torchancen zu verwerten. Die gab es gegen den ASC nämlich schon, aber nur ein Treffer sprang heraus. Daran gilt es laut Trainer, anzusetzen.
Vor allem, weil der FC Brünninghausen dringend Punkte braucht und selbst versuchen wird, alles zu nutzen, was sich an Chancen ergibt. Das Hinspiel fand auf dem Rasenplatz im Bremenstadion statt – das bisher einzige auf dem natürlichen Grün in der Ligasaison. Ennepetal dominierte Brünninghausen und siegte 1:0, verpasste es aber auch dort, höher zu gewinnen. „Wir hatten hinten heraus noch Konter und es war Wahnsinn, wie wir die nicht nutzen konnten“, erinnert sich Westerhoff. Er beobachtet die Gegner und hat den Umbruch beim kommenden Gegner mitbekommen. Im März gab es einen Trainerwechsel, nun hat sich die Spielweise der Dortmunder verändert. „Defensiv sind sie deutlich stabiler und die Offensive hat Qualität, mit Nadelstichen versuchen sie vorne gute Momente zu bekommen“, weiß der TuS-Coach.
Man sieht gegen gute Teams schon, wie die Aufteilung ist und was uns vor Schwierigkeiten gestellt hat.
Sebastian Westerhoff, Trainer des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal
Von den Spitzenteams kann Ennepetal etwas lernen
Die Verteidigung aus dem ASC-Spiel sollte der TuS adaptieren, um die Mitte dichtzumachen und die Gegner zu Seitenverlagerungen zu zwingen. Davon kann der TuS auch selbst etwas mitnehmen, wenn die Gegner selbst hinten zu stellen. „Man sieht gegen gute Teams schon, wie die Aufteilung ist und was uns vor Schwierigkeiten gestellt hat. Der Ball darf nicht zu lange gehalten werden und muss in den Raum oder direkt in den Fuß gespielt werden. Das nimmt man mit und muss es auf die Mannschaft ummünzen, auf die man trifft“, so Westerhoff.
Brünninghausen überraschte zuletzt
Der FC Brünninghausen rangiert aktuell mit 20 Punkten aus 26 Partien auf Platz 17 der Fußball-Oberliga. Doch am vergangenen Spieltag ließ der Vorletzte beim 2:1-Sieg gegen den SV Schermbeck aufhorchen.
Gegen den Tabellenführer Sportfreunde Lotte spielte Brünninghausen vor zwei Wochen 0:0 und im März unterlag der FC dem Vierten, Spvgg. Erkenschwick nur 1:2. Der Trend zeigt daher nach oben und der TuS Ennepetal ist gewarnt.
Im Falle von Brünninghausen nennt er den offensiven Zielspieler Florian Gondrum, der sich immer geschickt in Zwischenräumen bewegt. Auf der Gegenseite muss der TuS an dem Defensivverbund vorbei und erfahrene Spieler wie FC-Verteidiger Sebastian Kruse ausschauen. Und Westerhoff betont: „Selbst bei mehr Ballbesitz darf die Ordnung in der eigenen Abwehr nicht verloren gehen.“
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