Gevelsberg. Mit der Gründung des sechsten Fußballvereins wird es noch knapper auf den Plätzen in Gevelsberg. Vom Vogelsang kommt daher ein Aufruf.
Für zwei Fußballklubs aus Gevelsberg ist der Sportplatz am Hundeicken bereits zur Heimat geworden. Der FC Gevelsberg-Vogelsang als Pächter der Anlage und der SV Ararat Gevelsberg als Zweitnutzer sind auf dem kleinsten der drei Sportplätze im Stadtgebiet zuhause, ein dritter Verein wäre es gerne. Die Suche nach einem eigenen Sportplatz für den neugegründeten FC Butera bewegt die Szene aktuell. Eine eigene Anlage wie beispielsweise den brachliegenden Sportplatz Asbeck wird es nicht geben, diesem Traum erteilte die Stadtverwaltung angesichts leerer Kassen eine klare Absage. Wie eng es derweil auf den drei Plätzen zugeht, zeigte sich am vergangenen Wochenende wieder einmal.
Eigentlich wollte die SG Vatanspor ihr Testspiel nämlich auf dem Kunstrasen im Stefansbachtal austragen, der Gegner Barisspor Oelde hatte sich dafür schon auf die lange Anreise gemacht. Allerdings war der Platz zeitgleich durch die zweite Mannschaft des FSV Gevelsberg gebucht, der ebenfalls um 13 Uhr ein Testspiel gegen den Langenberger SV angesetzt hatte. Kurzerhand nahmen die Verantwortlichen von Vatanspor Kontakt zur Stadtverwaltung auf, die sich wiederum bei Thomas Jakobi vom FC Gevelsberg-Vogelsang meldete und anfragte, ob denn der Platz am Hundeicken zur Verfügung stehen würde. Stand er glücklicherweise, da das geplante Testspiel der Vogelsanger abgesagt wurde. „Aber das zeigt ja, in welcher Situation wir uns befinden“, sagt Jakobi.
Pflege beansprucht viele Stunden
Der Vorsitzende der Vogelsanger ist sowas wie der Hausmeister am Hundeicken. Da sein Verein der Pächter der Anlage ist, ist dieser auch verantwortlich für die Instandhaltung, Pflege und Sauberkeit des Platzes und der dazugehörigen Räumlichkeiten wie Umkleiden und Vereinsheim. „Da kommen eine Menge Stunden ehrenamtlicher Arbeit zusammen“, sagt Thomas Jakobi. Nicht immer läuft das seinen Schilderungen nach reibungslos, oft muss er, wie am vergangenen Sonntag, nach Spielen anderer Vereine noch aufräumen und in jedem Fall abschließen. „Ich bin oft der erste, der da ist, und der letzte, der abends geht“, sagt er.
Jakobi macht das mehr oder minder gerne, weil er dem Gevelsberger Fußball verbunden ist. Auch deshalb fordert er, dass sich die nun sechs Vereine gemeinsam an einen Tisch setzen, um Lösungen bezüglich der Platzknappheit zu erarbeiten. „Ich weiß beispielsweise aus Voerde, dass sich da die Vereine, auch sportartenübergreifend, oft gegenseitig unter die Arme greifen. Warum ist das in Gevelsberg nicht möglich?“, fragt er.
Jakobi fordert gemeinsames Engagement der Vereine
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Eine kurzfristige Lösung wie die Aufbereitung und Instandsetzung des Sportplatzes Asbeck wird es vonseiten der Stadt nicht geben, weshalb Jakobi einen runden Tisch der Fußballklubs für unumgänglich hält. Dabei baut der Vogelsanger Vorsitzende auch auf den wiederbelebten Stadtsportverband, der für eine Vermittlung zwischen den Vereinen und der Verwaltung sorgen könne. Personelle Kapazitäten oder auch Verbindungen in die lokale Wirtschaft müssten gebündelt werden, um beispielhaft in einer gemeinsamen Aktion den Sportplatz Asbeck wieder in Betrieb nehmen zu können. „Wir können nicht immer erwarten, dass die Stadt das alles für uns übernimmt“, sagt Jakobi. Diese habe die Vereine mit den Erneuerungsarbeiten an den drei Plätzen in der jüngeren Vergangenheit im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon ausreichend unterstützt.
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Bezüglich der knappen Trainingszeiten sieht er in der aktuellen Situation kaum Spielraum, dafür sei eine konkrete und im Idealfall regelmäßige Absprache zwischen den Vereinen unumgänglich. Die Platznot im Gevelsberger Fußball wird wohl am ehesten durch die Vereine selbst gelöst werden können.