Gevelsberg. In Gevelsberg hat sich ein neuer Fußballklub gegründet. Das sind die Ziele, so sieht das Logo aus und wer Trainer wird.

Fünf Fußballvereine gibt es aktuell in Gevelsberg, ab diesem Sommer kommt ein sechster Klub hinzu. Der FC Butera Gevelsberg 2023 startet dann in der Kreisliga C, will sich aber schnell in höhere Gefilde bewegen und vor allem eins sein: ein Verein für jedermann, unabhängig von Nationalitäten, Herkunft oder Religion. Der Vorstand des neuen Vereins um Giuseppe Calbini und Angelo Vernuccio setzt mit dem FC Butera die Tradition von italienischen Fußballvereinen in der Stadt Gevelsberg fort - wobei noch nicht ganz feststeht, ob der Klub tatsächlich in Gevelsberg bleiben wird.

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Seit September sind Calbini, Vernuccio und ihre Mitstreiter dabei, die Idee eines neuen Fußballvereins in Gevelsberg in die Tat umzusetzen. Der Verein musste in das Vereinsregister eingetragen, Funktionäre bestimmt und Spieler für den Klub gefunden werden. „Das war eine sehr intensive Zeit“, sagt Vernuccio, der als zweiter Vorsitzender des Vereins fungiert. Was aber noch fehlt, ist eine Heimat. Die Trainingszeiten auf den drei Gevelsberger Plätzen im Stefansbachtal, am Hundeicken und in Silschede sind mit fünf Fußballvereinen schon komplett ausgelastet, weshalb sich die Verantwortlichen auch in der Nachbarschaft umschauen. Eine Anfrage für Trainingszeiten auf dem Kunstrasen in Ennepetal-Büttenberg blieb aber erfolglos. „Wir hoffen darauf, dass wir gemeinsam mit dem Bürgermeister Claus Jacobi eine Lösung finden werden und in Gevelsberg bleiben können“, sagt der erste Vorsitzende Giuseppe Calbini.

Wir hoffen darauf, dass wir gemeinsam mit dem Bürgermeister eine Lösung finden werden und in Gevelsberg bleiben können.
Giuseppe Calbini, Vorsitzender beim FC Butera Gevelsberg

Am liebsten will der FC Butera zum Hundeicken

Dritter neuer Klub in zwei Jahren

Entgegen dem allgemeinen Trend des Vereinssterbens haben sich in den vergangenen beiden Jahren bereits zwei neue Vereine im Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr gegründet.

Der FC Gora Hagen und Türk Gencler Hagen spielen, wie der FC Butera Gevelsberg ab Sommer, in der Kreisliga C.

64 Mitglieder führt der Verein nach eigenen Angaben bereits, zu Beginn soll aber erst einmal nur eine Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. Die Verantwortlichen wünschen sich, dass sie auf dem Sportplatz am Hundeicken, unweit der „Bar d‘Angelo“ an der Hagener Straße, wo der Betreiber des Cafés dem Klub einen Raum als Versammlungsstätte zur Verfügung stellt, ihre neue Heimat finden werden, allerdings ist der kleinste der Gevelsberger Fußballplätze schon mit den Teams vom FC Gevelsberg-Vogelsang und dem SV Ararat Gevelsberg ausgelastet. „Bisher haben wir nur eine Trainingseinheit an Samstagen eingeräumt bekommen“, sagt Calbini. Angesichts der Spiele, die in der Regel an Sonntagen stattfinden, keine geeignete Lösung bei der Platzsuche. Ein Gespräch mit Claus Jacobi soll in den kommenden Tagen für Bewegung in diesem Thema sorgen, so die Hoffnung des Vorstands beim FC Butera Gevelsberg.

2019 spielen Besucher aus der Partnerstadt Butera gegen eine Auswahl der Stadt Gevelsberg, inklusive Bürgermeister Claus Jacobi.
2019 spielen Besucher aus der Partnerstadt Butera gegen eine Auswahl der Stadt Gevelsberg, inklusive Bürgermeister Claus Jacobi. © WP | Jens Pommerenke / AirPictures.de

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Treibende Kraft hinter der Neugründung war Giuseppe Calbini, dessen Vater einst als Gastarbeiter aus der italienischen Stadt Butera nach Gevelsberg kam. Als es ihn wieder in seine sizilianische Heimat zog, baute er dort einen Fußballverein auf, um Kinder und Jugendliche „von der Straße zu holen.“ Ähnliches haben die Verantwortlichen nun auch in Gevelsberg vor, der Zeitpunkt für die Gründung könnte dabei kaum passender sein.

So sieht das Logo des neuen Fußballvereins FC Butera Gevelsberg aus.
So sieht das Logo des neuen Fußballvereins FC Butera Gevelsberg aus. © WP | Fabian Vogel

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Die Städte Gevelsberg und Butera feiern in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft, die der neue Klub mit verschiedenen Aktivitäten gerne bereichern möchte. Zudem möchte der Verein den Menschen in dem mitunter problembehafteten Quartier am Nirgena ein neues Angebot bieten. „Wir wollen hier im Viertel etwas bewegen“, sagt Calbini. Dafür sei der Verein aber auch auf Unterstützung aus der Bevölkerung und der Politik angewiesen.

Das erste Trikot des neugegründeten Fußballvereins FC Butera Gevelsberg 2023 ist in den Farben der sizilianischen Partnerstadt gehalten.
Das erste Trikot des neugegründeten Fußballvereins FC Butera Gevelsberg 2023 ist in den Farben der sizilianischen Partnerstadt gehalten. © WP | Verein

Einen Trainer für das neue Team gibt es schon

Rein sportlich will der FC Butera vor allem positive Schlagzeilen schreiben. „Wir haben schon einige Spieler, eine erste Sitzung hat es auch schon gegeben“, sagt Angelo Vernuccio. Nach Möglichkeit möchte der Verein zeitnah aus der untersten Spielklasse Kreisliga C in die Kreisliga A aufsteigen, wichtig sei aber zudem, dass der Klub nachhaltig wachse. Einen Trainer für die neue Mannschaft, die sich aus Spielern aus verschiedenen Ländern zusammensetzen wird, gibt es auch schon. Der erfahrene Jörg Wrede, zuletzt Trainer beim A-Ligisten TSK Hohenlimburg und in der Vergangenheit bereits in der Landesliga Trainer, wird das neue Team des FC Butera dann coachen. Das erste Trikot des Vereins wird im Übrigen in Blau und Gelb gehalten sein, den Farben des in Butera von Calbinis Vater gegründeten Vereins.