Gevelsberg. Sechs Vereine aber nur drei Plätze: In Gevelsberg gibt es zu wenige Plätze für Fußballer. Das sagt die Stadt zum Sportplatz Asbeck.

Auf den Gevelsberger Sportplätzen wird es eng. Mit der kürzlich erfolgten Gründung des FC Butera Gevelsberg wird das Sportplatzangebot der Stadt (noch) stärker als bisher beansprucht. Die Stadt bemüht sich eine Lösung zu finden – hat aber nur wenige Optionen.

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Seit der Gründung des neuen Fußballvereins steht dessen Vereinsvorstand in regelmäßigem Austausch mit der Sportverwaltung der Stadt Gevelsberg. Doch von montags bis freitags sind die Kapazitäten in den Abendstunden, ab etwa 18 Uhr auf allen drei Gevelsberger Sportplätzen – Stefansbachtal, Hundeicken und Silschede – durch Trainingseinheiten der anderen, schon lange etablierten Gevelsberger Sportvereine voll ausgeschöpft. Teilweise trainieren sogar zeitgleich zwei Mannschaften unterschiedlicher Vereine auf einem Platz, um die hohe Nachfrage nach Trainingseinheiten abzudecken.

Lösung für Spiele des FC Butera wird noch gesucht

So sind die Plätze belegt

Aktuell spielen alleine im Seniorenbereich 37 Mannschaften aus fünf Vereinen auf den drei Sportplätzen im Gevelsberger Stadtgebiet.

Hundeicken: FC Gevelsberg-Vogelsang: zwei Mannschaften, SV Ararat Gevelsberg: zwei Mannschaften

Stadion Stefansbachtal: FSV Gevelsberg: 17 Mannschaften, SG Vatanspor Gevelsberg: Zwei Mannschaften

Waldstadion Silschede: FC Schwarz-Weiß Silschede: 14 Mannschaften

„Damit auch der FC Butera Gevelsberg kurzfristig mit dem Training beginnen kann, hat die neu gegründete Mannschaft, die bis zum Start der Saison 2024/25 noch nicht an der Meisterschaft teilnehmen wird, von der Stadt das Angebot erhalten, für die aktuelle Saison eine Samstagseinheit auf der Sportanlage Hundeicken für sich in Anspruch nehmen zu können“, teilt die Stadt mit. Soweit zum Training. Für die zukünftig auszutragenden Meisterschaftsspiele sucht die Sportverwaltung noch nach einer Lösung. Das ist indes nicht so einfach, weil auf den Gevelsberger Sportplätzen in der Regel zwei Vereine Heimrecht haben. Deshalb finden in der laufenden Saison fast jeden Sonntag auf allen Plätzen Meisterschaftsspiele der jeweiligen Heimmannschaft statt. Ob hier bei den vom Fußballkreis angesetzten Spielzeiten ein weiterer Verein Berücksichtigung finden kann, das versucht die Stadt zurzeit zu klären.

Die Reaktivierung des ehemaligen Sportplatzes wäre mit umfangreichen Umbaumaßnahmen verbunden, die derzeit finanziell nicht abbildbar sind.
Stadt Gevelsberg, auf die Situation um den Sportplatz Asbeck

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Ein Sportplatz indes ist seit vielen Jahren ungenutzt: in Asbeck. Er liegt seit Jahren im „Dornröschenschlaf“. Ob es eine realistische Chance gäbe, dass ein Prinz ihn absehbarer Zeit „wachküsse“, wollten wir von der Stadt wissen. Die Antwort ist ernüchternd: „Nach wie vor ist der Verein SuS Asbeck in dem vorhandenen Vereinsheim beheimatet. Die Reaktivierung des ehemaligen Sportplatzes wäre mit umfangreichen Umbaumaßnahmen verbunden, die derzeit finanziell nicht abbildbar sind“, äußert sich die Stadt eindeutig.

Vom Kartoffelacker zum Sportplatz

Rund 70 Jahre lang ist zwischen Asbecker und Breslauer Straße Fußball gespielt worden – mit kriegsbedingten Unterbrechungen. Nur in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gelände als Folge der seinerzeit schlechten Versorgungslage als Kartoffelacker genutzt. 1949 richtete der SuS Asbeck den umfunktionierten Sportplatz in Eigenarbeit wieder her und spielte auf ihm bis 2001 mit mehreren Mannschaften Fußball. Seit sich die Fußballer dem Nachbarn FC SW Silschede angeschlossen hatten, liegt der Platz weitgehend brach. Das Vereinsheim dort gehört dem SuS Asbeck, der es ab 1950 überwiegend in Eigenleistung der Mitgliedererrichtet hat. Seit dem Rückzug der Fußballer vor 23 Jahren verfügt der Verein noch über eine Nordic Walking- und eine Radsportgruppe.

Dornige Gewächse überwuchern weite Teile des Platzes, der eine zeitlang noch als Bolzplatz genutzt worden ist. Ihn wieder herzurichten käme praktisch einem Neubau gleich.

Ararat glättet die Wogen nach Presseausschluss

Mit dem SV Ararat Gevelsberg, der gemeinsam mit dem FC Gevelsberg-Vogelsang die Sportanlage am Hundeicken nutzt, hatte es im vergangenen Jahren Probleme gegeben, die darin gegipfelt waren, dass dem Berichterstatter unserer Zeitung im November 2023 der Zutritt zum Sportplatz verweigert worden war. Nach einem im Anschluss daran zwischen Vereinsführung und der Stadt geführten Gespräch wurden die Wogen jedoch wieder geglättet. „Wie vorab angenommen, hat der Verein Einsicht gezeigt und zugesagt, künftig alle geltenden Regularien einzuhalten“, erklärt die Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung. Damit ist auch in Vogelsang kaum Platz für den FC Butera.