Gevelsberg. Lange gab es vom Stadtsportverband Gevelsberg überhaupt nichts zu hören. Mit einem neuen Vorstandsteam soll sich das in naher Zukunft ändern.
Wer aktuell nach Informationen über den Stadtsportverband Gevelsberg im Internet sucht, wird nicht fündig. Eine Tatsache, die die Präsenz des Interessenverbands in Gevelsberg sehr gut auch im realen Leben widerspiegelt. Während in den Nachbarstädten Schwelm und Ennepetal Jahr für Jahr die besten Sportler und Sportlerinnen eines Jahres gekürt werden oder die dortigen Stadtsportverbände Veranstaltungsreihen wie „Sport im Park“ auf die Beine stellen, gab es in der Vergangenheit in Gevelsberg nichts Vergleichbares in diese Richtung. Aber das soll sich nun ändern.
Der Zettel von Elke Kramer ist prall gefüllt. Als neue Vorsitzende des Stadtsportverbands (SSV) Gevelsberg hat sie sich mit ihrem neuem Vorstandsteam viel vorgenommen. „Wir wollen eine Klammer zwischen den Vereinen und der Stadt Gevelsberg sein“, erläutert Kramer eines der vielen Ziele von ihrer langen Liste. Genau dafür scheint sie die richtige Ansprechpartnerin zu sein, da Kramer bis zur Zusammenlegung der politischen Ressorts bisher dem Fachausschuss Sport, Freizeit und Kultur bei der Stadtverwaltung vorsaß – und dementsprechend weiß, wie groß das Vakuum an dieser Stelle für die Vereine bisher ist.
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An ihrer Seite sind neben Oliver Hülsmann, der zuletzt für die Abnahme des Sportabzeichens zuständig war und das auch in Zukunft sein wird, auch die bisherigen SSV-Mitglieder Andreas Linke (FSV Gevelsberg), Gabriele Kühnhäuser (VRZ im Sunderholze), Frank Burgstett (HSG) und ihr Vorgänger Ihno Breitenbach (DLRG Gevelsberg) mit verschiedenen Aufgaben vertraut.
Interessen der Vereine bündeln
Der SSV soll nun wieder präsenter in der Gevelsberger Sportlandschaft werden, nachdem sich die Vereine aus den vielen verschiedenen Sportarten in der Vergangenheit oft selbst um ihre Belange im Zusammenhang mit der Stadtverwaltung kümmern mussten. „Ziel ist es, im Interesse der Sportlerinnen und Sportler zu handeln und eine starke Stimme der Vereine zu sein“, sagt Kramer.
Dafür hat sich der SSV einen Plan zurecht gelegt. Es gelte sich vor allem erst einmal in das Bewusstsein der Vereine zu bringen, Präsenz zu zeigen und zu signalisieren, welche Aufgaben eine solche Interessenvertretung den Vereinen künftig abnehmen oder wo sie beratend unterstützend sein kann. „Wir wollen uns nach Möglichkeit bei allen Vereinen vor Ort blicken lassen, damit jeder auch gleich ein Gesicht zum SSV bekommt“, so Kramer.
Hilfestellung für Vereine bei Förderanträgen
35 Vereine dabei
Der SSV Gevelsberg wurde 2001 gegründet und umfasst aktuell 35 Vereine.
Insgesamt treiben rund 8500 Menschen in Gevelsberg Sport in einem Verein.
Die vier größten Sportvereine der Stadt sind der Skiclub, der Golfclub Gut-Berge, die Sportfreunde Eintracht und der TV Silschede.
Darüber hinaus ist geplant, dass der Stadtsportverband auch künftig bei etwaigen Förderungsprogrammen seitens der Politik als beratende Stelle für die Vereine anbietet. „Das ist eine ungeheuer umfangreiche Arbeit“, weiß Kramer aus der Bearbeitung der Anträge rund um das Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“. Dieses Programm war auch der Anstoß zur Neuausrichtung des SSV, denn dieser galt in diesem Zusammenhang als erster Ansprechpartner für den Landessportbund (LSB) NRW. Ihno Breitenbach nutzte die Gelegenheit, um ein Gremium ins Leben zu rufen, dass die damals geforderte Prioritätenliste erstellen sollte, die bei der Verteilung der Fördermittel des LSB mitentscheidend war.
Um sich in der Szene bekannt zu machen, will der im August neu zusammengestellte Vorstand mit einer Versammlung im September die nächsten Schritte planen. Unter anderem soll in Zukunft eine Internetpräsenz aufgebaut werden, die über das Sportangebot in Gevelsberg informiert und entsprechende Ansprechpartner nennt. Damit die Suche nach dem Stadtsportverband Gevelsberg in Zukunft nicht mehr ins Leere führt.