Gevelsberg. Der Sportplatz Asbeck liegt seit mehr als 20 Jahren brach – dabei gibt es in Gevelsberg durchaus Bedarf. So könnte es mit dem Platz weitergehen.
70 Jahre lang wurde auf dem Sportplatz in Asbeck ab 1931 mit kriegsbedingten Unterbrechungen Fußball gespielt. Nur in den Nachkriegsjahren wurde das Gelände als Kartoffelacker genutzt – Folge der seinerzeitigen schlechten Versorgungslage. 1949 richtete der dort beheimatete Verein SuS Asbeck den zum Acker umfunktionierten Sportplatz in Eigenarbeit wieder her und spielte auf ihm bis 2001 mit mehreren Mannschaften Fußball. Seither liegt der Platz weitgehend brach. Eine Wiederbelebung könnte die Platzprobleme des benachbarten FC Schwarz-Weiß Silschede beheben – denn der hat angesichts seiner florierenden Jugendabteilung nicht genug Raum, um allen Mannschaften unterbringen zu können.
Die Asbecker Fußballer, die zu dieser Zeit unter gravierendem Nachwuchsmangel litten, hatten sich im Zuge einer Neustrukturierung des Vereins 2001 dem Nachbarn Silschede angeschlossen, dessen Sportanlage nur knapp zwei Kilometer Luftlinie entfernt ist. Seitdem fristet das Gelände in zweiter Reihe hinter der Wohnbebauung an der Asbecker und Breslauer Straße ein Dornröschen-Dasein. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Dornige Gewächse überwuchern weite Teile des Platzes. Zwei Tore lassen erahnen, dass er einst noch als Bolzplatz genutzt worden sein muss.
Vor 70 Jahren über 100 Mitglieder
SuS Asbeck, der als Breitensportverein mit dem Angebot Nordic Walking und Radsport aufwartet und regelmäßig die beliebten „Klönabende“ abhält, nutzt weiterhin das Vereinsheim am Platz. 1950 erfolgte die Grundsteinlegung für das Vereinsheim, das nahezu vollständig durch die Mitglieder finanziert und auch selbst errichtet wurde. Anfang 1952 zählte der Verein bereits über 100 Mitglieder. Im Jahr 1964 erfolgte der erste Ausbau des Sportplatzes.
Das Vereinsheim ist Eigentum des Vereins, der Platz gehört der Stadt Gevelsberg und ist, so die Auskunft des Bürgermeisterbüros, an den Verein verpachtet. Nach Angaben von Frank Finke, Sprecher des SuS Asbeck, stellt sich die Situation etwas anders dar: „Das Vereinsheim gehört uns, das Gelände der Stadt Gevelsberg.“ Einen kleinen Bereich vor ihrem Domizil pflegen die Vereinsmitglieder selbst, den Großteil des Platzes hat die Stadt in den ersten Jahren nach der Aufgabe als Fußballplatz in Schuss gehalten und wohl auch den Bolzplatz dort eingerichtet. „Aber das macht sie seit Jahren schon nicht mehr“, sagt Finke.
Einst als reiner Fußballverein gegründet
Seit dem Gründungsjahr 1931 war SuS Asbeck ein reiner Fußballverein. Nach dem Zusammenschluss der Fußballer mit dem FC SW Silschede 2001 bildete der SuS eine Nordic Walking-Gruppe sowie eine Radsportgruppe.
Von 1971 an verfügte SuS Asbeck über ein erfolgreiches Frauenfußballteam, das es bis in die Bezirksliga schaffte. Da jedoch der Nachwuchs fehlte, wurde die Mannschaft 1981 wieder aufgelöst.
Seit 2004 ist eine aktive Nordic Walking-Gruppe Aushängeschild des Vereins. Sie nimmt an Laufveranstaltungen im Umkreis teil.
Ganz in der Vergessenheit versunken ist der Platz allerdings nicht. Das zeigt die Anfrage eines Betreibers von Kutschfahrten, der sich Anfang dieses Jahres beim SuS Asbeck erkundigte, ob er die „Wildnis“ mit seinen Gespannen nutzen dürfe. Der Verein verwies ihn zuständigkeitshalber an den Grundstückseigentümer, die Stadt Gevelsberg.
Interesse an Nutzung besteht beidseitig
Unterdessen zeigt sich der FC SW Silschede, der große Mühe hat, seine 16 Teams – darunter allein elf Jugendmannschaften – auf dem Kunstrasen im Waldstadion unterzubringen, auf Anfrage dieser Zeitung durchaus interessiert an einer Nutzung des benachbarten Platzes. „Sicherlich wäre dies eine Option, welche man mit in das Gedankenspiel aufnehmen muss“, erklärte Jugendleiter Kai Krause und kündigte an, dies in der nächsten Vorstandssitzung zu besprechen.
Die Stadt zeigt sich offen. Das Bürgermeisterbüro sagt mit Hinweis auf das bestehende Pachtverhältnis: „Eine Nutzung des Platzes durch andere Vereine müssten insofern auch die Vereine untereinander abstimmen.“