Gevelsberg. Der Fußball-Bezirksligist FSV Gevelsberg hat sich nach dem mauen Saisonstart von Trainer Marius Pownug getrennt. Das sagen der FSV-Chef und Wolle Hamann.
Die Bilanz nach neun Spielen in der Fußball-Bezirksliga spricht Bände: Der mit großen Ambitionen in die Saison gestartete FSV Gevelsberg steht mit vier Siegen, zwei Remis und drei Niederlagen bei 14 Punkten nur auf dem sechsten Tabellenplatz - und läuft damit den eigenen Ansprüchen deutlich hinterher. Das angestrebte Ziel, zumindest bis zum Saisonende um den Aufstieg mitspielen zu können, ist in unerreichbare Sphären geraten. Am Dienstagabend zogen die Verantwortlichen nun die Reißleine und trennten sich vom bisherigen Trainer Marius Pownug. Die Interimslösung ist nicht neu auf diesem Posten.
Elf Punkte beträgt der aktuelle Rückstand auf den Tabellenführer aus Eichlinghofen, der wie der VfR Sölde in der Vorsaison aus der Dortmunder Bezirksliga-Staffel umgruppiert wurde und bereits vor der Saison als einer der größten Widersacher der Gevelsberger ausgemacht wurde. Grund für die Trennung von Marius Pownug, der das Team Anfang dieses Jahres von Lars Möske übernommen hatte, sei die geringe Punkteausbeute laut dem FSV-Vorsitzenden Christian Bauermeister aber nicht. „Es fehlten uns einfach klare Ideen, eine Spielphilosophie und Lösungsansätze in dieser Situation.“ Rein menschlich bedauere Bauermeister die Trennung von Pownug sehr.
Gevelsberg spielt ganz selten guten Fußball
Pownug betreute das Team in 22 Meisterschaftsspielen und holte aus diesen Partien 41 Punkte, was einem Schnitt von 1,86 Punkten pro Partie entspricht. Sein erstes halbes Jahr als Trainer in Gevelsberg beendete er mit dem Vizemeister-Titel. Der Start in die aktuelle Saison verlief zwar ergebnistechnisch erfolgreich, hinterließ aber nur selten einen überzeugenden Eindruck. „Wir haben auch da schon keinen berauschenden Fußball gespielt, so ehrlich muss man sein“, sagt Bauermeister. Tiefpunkt der aktuellen Entwicklung war die krachende 1:5-Niederlage gegen den TuS Ennepetal II.
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Vor allem der fehlende Esprit in der Offensive sei laut dem FSV-Chef augenscheinlich gewesen, magere zwölf Saisontore nach neun Spielen sind ein eindeutiger Beleg dafür. „Bei der Besetzung in der Offensive muss da mehr herauskommen“, findet Bauermeister. Mit Dzenan Mucic, Mathias Schoger, Yann Luca Husseck oder Elias Schlamm ist der FSV offensiv in dieser Saison exzellent besetzt, gemeinsam kommt das Quartett aber bisher nur auf sieben Tore - wobei Schoger in seinen 112 Einsatzminuten bisher kaum eine Rolle spielte.
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„Wir haben zu viele Spieler, die an ihrer Form vorbeilaufen.“
Kein Wunder also, dass Bauermeister vor allen Dingen die Mannschaft nun in die Pflicht nimmt, bis zum Winter zurück in die Spur zu finden. „Ein jeder sollte sich hinterfragen, ob er die Leistung gebracht hat, die er zu leisten imstande ist. Wir haben zu viele Spieler, die an ihrer Form vorbeilaufen“, so die klaren Worte des Vorsitzenden.
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Hamann übernimmt zum fünften Mal in Gevelsberg
In dieser erneut schwierigen Situation für den Gevelsberger Bezirksligisten springt erneut Wolfgang Hamann als Interimstrainer ein. Der 64-Jährige ist damit zum insgesamt fünften Mal Trainer beim FSV und somit in den kommenden Monaten erneut in doppelter Funktion aktiv. Der Sportliche Leiter kümmert sich gemeinsam mit Bauermeister parallel zum laufenden Spielbetrieb, der noch sechs Partien bis zur Winterpause vorsieht, um einen neuen Trainer. „Ich habe bereits erste Gespräche geführt, aber einfach ist es zu diesem Zeitpunkt der Saison natürlich nicht“, sagt Hamann. Geht es nach ihm, sollte der neue Trainer möglichst von extern kommen.
„Da muss sich dann aber jeder fragen, womit er denn gerechnet hat, wenn sie so spielen.“
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Der erfahrene wie meinungsstarke Hamann will der Mannschaft in den kommenden Wochen die nötige Stabilität verleihen, damit der neue Trainer im Winter ein intaktes Team vorfindet. Große Ziele verfolgt man nach dem mehr als durchwachsenem Saisonstart nicht mehr. „Wir wollen eine vernünftige Saison spielen und dann schauen wir weiter“, so Hamann. Vor allem aber bedauert Hamann, dass die Zusammenarbeit mit Marius Pownug nicht so erfolgreich verlief, wie sich das alle Beteiligten erhofft hatten. „Fachlich wie menschlich ist Marius super, das wissen auch die Spieler. In der Kabine sind ein paar Tränen geflossen“, berichtet Hamann von der Verkündung der Entscheidung am Dienstagabend - ehe er eindeutige Worte ans Team richtet. „Da muss sich dann aber jeder fragen, womit er denn gerechnet hat, wenn sie so spielen.“
Vier Standortbestimmungen bis zum Winter für den FSV Gevelsberg
Nach dem Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Geisecke geht es für Gevelsberg im Kreispokal gegen den Westfalenligisten TSG Sprockhövel, ehe der FSV am darauffolgenden Wochenende bei der TSG-Zweitvertretung antreten muss. Anschliueßend folgen vier echte Standortbestimmungen in der Liga gegen die Top-Teams Hellas/Makedonikos, Westhofen, Eichlinghofen und Schwelm. „Bis dahin ist hoffentlich wieder Ruhe eingekehrt“, so Hamann.
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