Gevelsberg/Wetter. Am vergangenen Wochenende noch Gegner, bald neuer Trainer: Der Co-Trainer vom FC Wetter übernimmt im Stefansbachtal.
Lange wollten sich der Sportliche Leiter Wolfgang Hamann und der Vorsitzende Christian Bauermeister vom FSV Gevelsberg nicht Zeit lassen, um einen Nachfolger für ihren noch aktuellen Trainer Lars Möske zu finden. Nachdem der Trainer des Fußball-Bezirksligisten Anfang Oktober seinen Rücktritt vom Posten des Cheftrainers aus beruflichen Gründen zum Jahreswechsel bekannt gegeben hatte, konnte der Verein nun einen Nachfolger präsentieren. Marius Pownug wird das Team ab dem 1. Januar übernehmen. Der 47-Jährige kommt vom Ligakonkurrenten FC Wetter 10/30, wo er zuletzt als Co-Trainer von Michael Erzen agierte.
Damit ergibt sich das nächste „ausgerechnet“ rund um den FC Wetter und den FSV Gevelsberg. Erst hatte mit Ramazan Ünal im direkten Aufeinandertreffen am vergangenen Wochenende ein ehemaliger Spieler des FSV dafür gesorgt, dass Gevelsberg unterlag und nun neun Punkte Rückstand auf den Tabellenführer VfR Sölde hat. Und nun übernimmt mit Pownug ein anderer Wetteraner das Team, das er mit seiner aktuellen Mannschaft eben durch den Ünal-Treffer besiegt hat. „Das ist schon besonders“, weiß auch Pownug.
Hornschuh und Frölich waren in Gevelsberg kein Thema
Für den FSV Gevelsberg ist Pownug die Wunschlösung gewesen. „Er war unsere erste Adresse“, sagt Wolfgang Hamann. Unmittelbar nachdem Lars Möske seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, nahmen die Verantwortlichen Kontakt zum langjährigen Trainer der Wetteraner Reserve auf. Die im Rahmen seines Rücktritts von Möske ins Spiel gebrachten Marius Hornschuh (TuS Ennepetal II) und Daniel Frölich (RW Rüggeberg) seien dagegen kein Thema gewesen, da sie noch in verantwortlicher Position gebunden sind und der FSV keinen gebundenen Trainer ansprechen wollte. „Da Marius aber Co-Trainer und nicht Cheftrainer ist, stellt sich die Situation für uns anders dar“, erklärt Hamann.
Das ist Marius Pownug
Marius Pownug kommt aus Hagen und ist 47 Jahre alt, verheirateter Familienvater und beruflich bei einem Energieversorger als Projektleiter tätig.
Im vergangenen Sommer musste er beruflich bedingt seine Tätigkeit als Trainer der A-Liga-Reserve des FC Wetter nach zehn Jahren niederlegen. Die Mannschaft zog sich daraufhin vom Spielbetrieb zurück. 2020 hatte er das Team aus der Kreisliga B in die A-Liga geführt.
Seine aktive Karriere als Spieler beendete er bereits mit 28 Jahren. Überwiegend war er dabei in der Verbands- und Landesliga für die SpVg. Hagen 1911, Fortuna Hagen, den Hasper SV und den SV Hohenlimburg am Ball.
Die vergangenen zwölf Jahre verbrachte Pownug ausschließlich beim FC Wetter. Imre Renji hatte ihn seinerzeit zum Harkortberg gebracht. „Das waren tolle Jahre hier, ich bin dem Verein für diese Zeit sehr dankbar“, so Pownug.
Pownug selbst freut sich auf die Aufgabe in Gevelsberg, weiß aber auch, dass er als Nachfolger von Lars Möske in große Fußstapfen tritt. „Es gibt nicht wenige, die mir gesagt haben, dass ich da ja nur alles falsch machen kann“, sagt Pownug. Sein Verhältnis zum scheidenden FSV-Trainer beschreibt er selbst aber als sehr gut, beide tauschten sich nach dem Spiel am vergangenen Wochenende noch aus. „Ich schätze ihn sehr, aber vielleicht kann ich noch einmal meine Sicht auf das Team einbringen und es damit nach vorne bringen“, sagt er.
Hamann spricht überraschend klar vom Aufstieg
Beim FSV Gevelsberg glaubt man mit Marius Pownug den richtigen Mann gefunden zu haben, um die ambitionierten Ziele des Vereins in absehbarer Zeit umsetzen zu können. Anders als noch in der jüngeren Vergangenheit fiel in diesem Zusammenhang auch das Ziel Aufstieg von Wolfgang Hamann. „Das würde ich jetzt nicht in den Mund nehmen, aber natürlich will ich oben mitspielen. Es ist immer mein Ziel zu gewinnen, wenn ich auf dem Platz stehe“, sagt er.
Beide Seiten hatten sich in Gesprächen über die gemeinsame Zusammenarbeit ausgetauscht und sind dabei schnell auf einen Nenner gekommen. „Er hat uns mit seiner Art und seiner Herangehensweise direkt überzeugt“, sagt Hamann, der durch die Pownug-Verpflichtung auf eine „Jetzt-erst-Recht-Mentalität“ innerhalb der Mannschaft hofft. Trotz der jüngsten Rückschläge durch die Niederlagen beim VfB Schwelm und gegen den FC Wetter habe man die Tabellenspitze nicht aus dem Auge verloren. Auch Pownug glaubt, dass das Rennen um die Meisterschaft auch trotz der neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Sölde noch nicht entschieden ist. „Die Liga ist im oberen Drittel so ausgeglichen und auch Sölde ist nicht unschlagbar“, sagt er. Die bisher einzig beiden Punktverluste hatten die Dortmunder gegen den FC Wetter und den FSV Gevelsberg hinnehmen müssen – also Pownug altem und Pownugs neuem Verein.
Gevelsberg sucht noch weitere Verstärkungen im Winter
Um noch einmal in das Titelrennen einsteigen zu können, wollen sich die Gevelsberger in diesem Winter noch einmal verstärken, zwei bis drei neue Spieler würde Wolfgang Hamann zusätzlich zur bereits feststehenden Verpflichtung von Ex-Profi Dzenan Mucic gerne noch vom FSV überzeugen wollen.
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Im Trainerteam rund um Marius Pownug wird sich derweil nichts ändern. Sebastian Mariniak wird auch weiterhin als Co-Trainer fungieren, auch wenn angesichts des anstehenden Nachwuchses kürzertreten möchte. Kevin Dietz soll ebenfalls weiter mitverantwortlich für das FSV-Team sein und gegebenenfalls die Rolle als Torwarttrainer übernehmen.