Arnsberg. . Sie benötigten nach dem Abpfiff einige Zeit, um die Enttäuschung zu verkraften. Die Landesliga-Handballer des TV Arnsberg haben ihr Heimspiel in der Rundturnhalle vor einer prächtigen Kulisse gegen den Dauer-Rivalen VfS Warstein hauchdünn mit 30:31 (18:16) verloren.
Ärgerlich dürfte für die Gastgeber gewesen sein, dass sie eine geniale 11:5-Führung im ersten Spielabschnitt aus den Händen gegeben haben. „Wir sind gut ins Spiel gekommen und hätte sogar höher führen müssen. Doch wir haben frei verworfen“, skizzierte TVA-Trainer Heinz Thomanek das Dilemma in den Reihen seines Teams.
Zwei-Tore-Vorsprung des TVA zur Pause
Fehlpässe und überhastet abgeschlossene Angriffe machten die hoffnungsvollen Bemühungen oftmals zunichte. Warstein nutzte diese Nachlässigkeiten und holte Tor um Tor auf. Gerade einmal einen Zwei-Tore-Vorsprung retteten die Arnsberger in die Pause.
Nach dem Wechsel ordnete Thomanek für die beiden Warsteiner Aktivposten, Boban Ristovic und Lars Schorlemer, eine hautnahe Bewachung durch Christoph Ruhrmann und Dennis Bartenstein an. Doch davon profitierte Tobias Nagel, der die Freiräume nutzte und sechs Treffer erzielte. „Ihn hatten wir nicht auf der Rechnung“, gestand Thomanek im Rückblick. In der 33. Minute schafften die Warsteiner unter dem Jubel der mitgereisten Fans den Ausgleich zum 18:18.
Erste VfS-Führung zum 20:19
Nachdem TVA-Kapitän Andreas Grote eine Zwei-Minuten-Strafe kassiert hatte, gingen die Gäste durch Dominik Baak erstmals in Führung (20:19). Die Halle stand Kopf. Die Arnsberger gerieten immer mehr unter Druck. „Vorne haben wir zu wenig Druck gemacht“, kritisierte Thomanek.
So erlaubte sich Merlin Babic in der hektischen Schlussphase beim 26:29 einen Fehlwurf von der rechten Außenposition und danach einen Ballverlust, gleichzeitig kassierte Philipp Berghoff eine Zeitstrafe.
Ristovic wirft entscheidendes Tor
Beim 28:30 setzte zudem Christoph Ruhrmann einen Strafwurf neben das Tor. Im Gegenzug erzielte Ristovic das entscheidende 31:28. Den Arnsbergern lief die Zeit davon. Auch eine Manndeckung in der Endphase ließ nicht mehr als das 30:31 durch Yannik Nöh zu.
„Vielleicht wäre ein Remis verdient gewesen. Aber Warsteins Sieg geht in Ordnung“, sagte Thomanek kurz nach dem Abpfiff. Es sei, so der TVA-Trainer, ein Nervenspiel gewesen. Deutlich zufriedener war am Samstagabend Warsteins Trainer Dirk Kaese. „Wir haben eine klasse Mannschaftsleistung gezeigt und unsere Torhüter sind gut ins Spiel gekommen“, urteilte er nach dem ersten Erfolgserlebnis der laufenden Serie.
Statistik zum Landesliga-Derby TVA gegen VfS
TV Arnsberg: Ehrnsperger (1. - 60.), Weber, Bartenstein (4), Grote (1), Nöh (3), Künsberg, Erk, Probst, Assmann, Erpelding (2), Ruhrmann (7/3), Blanke (1), Berghoff (12), Babic.
VfS Warstein: Hölter, Wiegelmann, Nagel (6), Aslan (5), Baak (4), Ristovic (4), Schill (3), Cramer, Schorlemer (6), Pielsticker (2), Pieper (1), Manderfeld, Buschhoff, Hilwering.
Schiris: Binder/Schwarzer (Halver/Kierspe).