Voßwinkeler Reitertage: „Dafür auch mal quälen“

Arnsberg-Voßwinkel. Kathrin Müller gewann 2023 das Championat bei den Voßwinkeler Reitertagen. Die diesjährigen Chancen, Stress, ein spezieller Konkurrent.

„Normalerweise“, sagt Kathrin Müller – aber normal sind diese Tage für sie eben nicht. Die Springreiterin des ZRFV Voßwinkel ist bei den von Donnerstag, 29. August, bis Sonntag, 1. September, andauernden Voßwinkeler Reitertagen nicht nur mit wechselnden Pferden in fast jeder Prüfung vertreten, sondern auch in die Organisation eingebunden. Zudem sorgte sie vor Jahresfrist mit dem Sieg im Championat der Stadt Arnsberg für ein historisches Ergebnis. Ob der Erfolg an diesem Samstag wiederholt oder gar im Großen Preis am Sonntag getoppt werden kann?

Müller: Eine Frage des Tempos

„Den Championatssieg zu wiederholen, wird schwierig“, antwortet Müller und verweist auf ihren neunjährigen Hengst Toulago, mit dem sie sich beim Heimturnier bereits platzierte. „Wir starten erst seit relativ kurzer Zeit zusammen. Er springt sehr, sehr gut, aber wir sind leider noch nicht die Schnellsten“, erzählt die 38-jährige Springreiterin. Auf Vegas gelang ihr 2023 im Championat ein perfektes Stechen, das trotz namhafter Konkurrenz für den viel umjubelten Heimsieg sorgte.

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Auch in diesem Jahr sind die Teilnehmerfelder top-besetzt. Im Gegensatz zu Müller kann sich die Konkurrenz auf die Prüfungen fokussieren. „So ein Heimturnier ist natürlich absolut stressig“, erzählt die auf dem von der Familie Müller betriebenen Gut Beringhof in Wickede lebende Reiterin. „Normalerweilse strukturiere ich Turnierpläne so, dass ich ein Wochenende die jungen Pferde reite und ein Wochenende die älteren“, erklärt sie: „Aber beim Heimturnier möchte man natürlich, dass alle an den Start gehen.“

Voßwinkeler Reitertage: Viele schöne Bilder

Die Voßwinkeler Reitertage bieten an mehreren Tagen Reitsport vom Feinsten. © Falk Blesken | Falk Blesken

Philipp Müller, Turnierchef der Voßwinkeler Reitertage, bei der Platzpflege. © Falk Blesken | Falk Blesken

Franz-Josef "Peppi" Dahlmann jun. (RV Fritz Sümmermann Fröndenberg) während der Voßwinkeler Reitertage auf Gwenevere. © Falk Blesken | Falk Blesken

Eike Felix Thamm (Lüdinghausen) und Angelique Rüsen (Marl) gewinnen die Abteilungen eins und zwei der Springprüfung Klasse M** im Rahmen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Kathrin Müller (Voßwinkel) auf Toulago 3 im S*-Springen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Sarah Welsing-Breuer (RV Hellefeld) bei der Parcoursbesichtigung vor dem S*-Springen im Rahmen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Sarah Nagel-Tornau (Attendorn-Repetal) auf Carouge 8 beim S*-Springen im Rahmen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Kathrin Müller (Voßwinkel) während einer Siegerehrung bei den Voßwinkeler Reitertagen. © Verein | Verein

Voßwinkeler Reitertage: Beim Championat der Stadt Arnsberg, das Angelique Rüsen gewinnt, und beim anschließenden Barrierespringen, welches Manuel Feldmann und Thomas Kuck für sich entscheiden, wird toller Reitsport geboten. © Falk Blesken | Falk Blesken

Die Voßwinkeler Reitertage erlebten beim Großen Preis ein Stechen mit sechs Startern, welches am Ende Julia Gorski aus Marl für sich entschied. Die in Sundern beheimatete Sarah Nagel-Tornau und Sarah Welsing-Breuer (RV Hellefeld) belegten die Plätze vier und fünf mit jeweils einem Abwurf. © Falk Blesken | Falk Blesken

Auch eine Führzügelklasse gab es bei den Reitertagen in Voßwinkel. © Verein | Verein

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Vor allem der Auftakt am Donnerstag sei bei dem heißen Wetter mit vielen jungen Pferden sehr anstrengend für sie gewesen, verrät Müller: „Dazu kommt natürlich das Organisatorische. Ich bin voll ausgebucht, aber es macht mega Spaß. Im Verein herrscht eine tolle Stimmung, das ist etwas ganz besonderes. Dafür kann man sich auch mal vier Tage ein bisschen quälen.“

Voßwinkel: Lokalmatadoren satteln mehrere Pferde

Besonders vor den schweren Prüfungen „muss ich mich aber immer wieder fokussieren und mir meine Auszeiten nehmen, um ordentlich vorbereitet zu sein“. Ob Müller, die in Sundern beheimatete Sarah Nagel-Tornau vom LRV Attendorn-Repetal, Klaus Otte-Wiese und Sarah Welsing-Breuer vom RV Hellefeld oder der Bachumer Franz-Josef „Peppi“ Dahlmann – fehlerfrei und in einer Top-Zeit durch den Parcours zu reiten, ist das Ziel aller.

Franz-Josef „Peppi“ Dahlmann (RV Fritz Sümmermann Fröndenberg) während der Voßwinkeler Reitertage auf Gwenevere. © Falk Blesken | Falk Blesken

Auch sie satteln in Voßwinkel meist mehrere Pferde. Wann es mit welchem Vierbeiner in die Prüfung geht, legt eine Richtlinie der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) fest. „Es geht darum, mit welchem Anfangsbuchstaben die Prüfung gestartet wird“, sagt Kathrin Müller. Beginnt der Wettbewerb zum Beispiel mit A, ist das Pferd, dessen Anfangsbuchstabe im Alphabet am ehesten auf A folgt, ihr erstes, mit dem sie startet.

Heimsiege

Zum Auftakt der Voßwinkeler Reitertage standen die jungen Pferde im Fokus. In Springpferdeprüfungen von Klasse A bis Klasse M konnten die vier- bis siebenjährigen Pferde ihr Können unter Beweis stellen. Hier stach ein Lokalsportler besonders hervor: Der Bachumer Franz-Josef Dahlmann wurde am Donnerstag zweimal Erster und einmal Zweiter. Lokalmatadorin Kathrin Müller sicherte sich mit Toulago im S-Springen mit einer Nullfehlerrunde den siebten Platz und ist somit sicher für den Großen Preis am Sonntag qualifiziert. In der Springpferdeprüfung der Klasse L wurde sie mit ihrem Pferd Sternblume Zweite, in der Klasse A mit Contraire Dritte. Am Freitag ließ Müller einen M*-Sieg mit Vince the Prince und Platz drei im Zwei-Phasen-S**-Springen mit Come I need you folgen.

Allerdings lässt nicht nur der Sieg im Championat vor Jahresfrist das Heimturnier noch besonderer werden für die Voßwinkeler Top-Reiterin. „Ich bin glücklich, dass wir insgesamt ein tolles Starterfeld haben, zu dem mit Angelique Rüsen unter anderem eine ehemalige Deutsche Meisterin zählt. Und ich freue mich natürlich, dass auch mein Freund aus Aachen in der Großen Tour am Start ist“, erzählt Müller schmunzelnd mit Blick auf Thomas Kuck vom RV Laurensberg.

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Bislang – führt die Lokalmatadorin im internen Platzierungs-Ranking beim Heimturnier. Normal, oder?