Sauerland. Das Sportjahr 2022 wartet mit einigen Höhepunkten für Sauerländer Sportlerinnen und Sportler auf. So schneiden sie laut unserer Prognose ab.

Ein seltsames Jahr liegt hinter den Sportlerinnen und Sportlern im Hochsauerlandkreis. Die Corona-Pandemie hatte den Sport über lange Monate in diesem Jahr in seinem festen Griff, an Spiele, Turniere oder Wettkämpfe war lange nicht zu denken. Nach einigen Monaten, in denen wieder Ergebnisse und der Sport an sich im Vordergrund standen, hat sich die Pandemie mit ihrer vollen Wucht wieder zurückgemeldet. Die Hoffnung ist groß, dass sich im kommenden Jahr wieder vieles normalisiert – was angesichts der großen Events und der vielen spannenden Entscheidungen in den Ligen mehr als wünschenswert wäre. Wir haben einen Blick in die Glaskugel geworfen und bemühen mit Blick auf das Sportjahr 2022 unsere Fähigkeiten als Hellseher. Hier sind unsere Thesen für das kommende Jahr,

Neheim landet auf Platz 3

Der Fußball-Westfalenligist SC Neheim spielt eine starke Saison, auch wenn angesichts der bisherigen Punktverluste noch mehr möglich gewesen wäre. Aber mehr ist immer möglich, und das wird der SC Neheim im neuen Jahr auch zeigen. Das Team des ambitionierten Trainers Alex Bruchhage spielt 2022 noch stabiler, leistet sich nicht mehr so viele individuelle Fehler und kann vor allen Dingen die Flut an Elfmetern gegen sich stoppen. Dass der SC mit jedem Team in der Liga mithalten kann, wird sich im Jahr 2022 zeigen – und die Neheimer werden die Saison mit dem besten Ergebnis ihrer Westfalenliga-Historie abschließen – nämlich auf Platz drei.

Weiß, wo der Weg des SC Neheim in dieser Saison noch hinführen kann: Trainer Alex Bruchhage.
Weiß, wo der Weg des SC Neheim in dieser Saison noch hinführen kann: Trainer Alex Bruchhage. © WP | Thomas Nitsche

Auch interessant

Nolte holt zwei Medaillen

Die Bobfahrerin des BSC Winterberg hat ihre Klasse in diesem Winter bereits unter Beweis gestellt, auch wenn es zuletzt einige schlechtere Ergebnisse gab. Nolte ist eine der vielversprechendsten Medaillenhoffnungen des deutschen Olympia-Teams bei den Spielen in Peking. Im Monobob gilt sie als eine der Favoritinnen und auch im Zweierbob stehen ihre Chancen ausgesprochen gut. Pünktlich zu den Spielen ist Nolte in bester körperlicher Verfassung und auch, wie es der schnelle Sport im Eiskanal manchmal nötig macht, auch mit dem Glück im Bunde. Unsere Prognose für Olympia ist deshalb klar: Gold im Monobob und eine zusätzliche Medaille im Zweierbob wird Laura Nolte bei ihrer Rückreise aus Fernost im Gepäck haben.

Laura Nolte grüßt nach ihrem Sieg auf der Heimatbahn in Winterberg die Fans.
Laura Nolte grüßt nach ihrem Sieg auf der Heimatbahn in Winterberg die Fans. © Dietmar Reker

Jetzt reinhören: Kaffee und Kufen – unser Podcast zum Wintersport

Radfahrer feiern ein Volksfest

Vom 24. bis 26. Juni steigt das größte Rennen der besten deutschen Radsportler auf den Straßen des Sauerlandes. Ermittelt werden die Deutschen Meister und Meisterinnen, die nationale Elite des Radsports wird sich im „Land der tausend Berge“ zeigen. Wer sich am Ende die Titel sichern wird, ist jetzt natürlich noch nicht zu prognostizieren, klar ist aber: Das Event wird ein Volksfest. Tausende Menschen werden die Straßen an den Strecken säumen und beweisen, dass die Sauerländer ein solches Großevent mit viel Leben füllen können.

Das Orga-Team der Rad-DM auf dem Platz in Marsberg, wo Start und Ziel des Damen-Zeitfahren sein soll.
Das Orga-Team der Rad-DM auf dem Platz in Marsberg, wo Start und Ziel des Damen-Zeitfahren sein soll. © Fabian Vogel | Fabian Vogel

Auf die Ohren: Die Kultliga im Podcast: Die Bundesliga des Sauerlandes

Entscheidung erst am Ende

Das Aufstiegsrennen in der Fußball-Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“ verspricht nach der Hinrunde ein immens spannendes zu werden. Vor allem der Monat Mai wird es dabei in sich haben, denn dann stehen sich die vier Teams, die derzeit an der Spitze stehen, in den direkten Duellen gegenüber. Da aus diesen vier Teams keines als übermächtig ist, wird das Rennen um den Aufstieg in die Landesliga bis zum letzten Spieltag spannend bleiben. Daher sagen wir voraus: Vor dem 6. Juni wird der Meister der Bezirksliga 4 nicht feststehen. Mehr Spannung geht nicht.

Jürgen Winkel vom BC Eslohe zeigt an, wohin es noch gehen kann für sein Team.
Jürgen Winkel vom BC Eslohe zeigt an, wohin es noch gehen kann für sein Team. © Michael Meckel

Passend dazu: Bundesliga des Sauerlandes: Sechs Erkenntnisse der bisherigen Saison

TVA-Frauen siegen zwei Mal

Bisher ist die Saison für das klassenhöchste Team im Frauen-Handball eine, die eher unter dem Erfahrungsaspekt zu betrachten ist. Die junge Mannschaft des TV Arnsberg steht derzeit noch ohne Sieg am Tabellenende, konnte sich aber in den vergangenen Wochen mehr und mehr steigern. Das sind Erfahrungen, die bei dem als sicher geltenden Abstieg in die Landesliga sehr viel wert sein werden. Den Gang nach unten geht der TVA aber nicht sieglos – mindestens zwei Siege springen für die Arnsberger Frauen in dieser Saison noch heraus.

Trainer Frank Schaden erklärt seinen Spielerinnen in einer Auszeit, was er von ihnen fordert.
Trainer Frank Schaden erklärt seinen Spielerinnen in einer Auszeit, was er von ihnen fordert. © WP | Thomas Nitsche

Die Tribünen werden voll

Aktuell sieht es zwar nicht danach aus, aber im neuen Jahr werden die Tribünen auf den Sportplätzen, an den Reitanlagen oder in den Sporthallen wieder voll sein. Die Befürchtung, dass der lokale Sport nach der Pandemie auf geringeres Interesse stoßen wird, bewahrheitet sich nämlich nicht. Im Gegenteil: Weil, so die Hoffnung, einige aktuell einschränkende Regelungen nicht mehr notwendig sein werden, dürsten die Menschen wieder nach Events. Dabei stehen die Sportler vor der eigenen Haustür im Fokus.

Die Handballer der SG Ruhrtal sind es gewohnt, vor voller Halle zu spielen.
Die Handballer der SG Ruhrtal sind es gewohnt, vor voller Halle zu spielen. © WP | FRANZ-JOSEF MOLITOR

RWE bestes HSK-Team

Der Saisonstart war für die Landesliga-Kicker von Rot-Weiß Erlinghausen einer zum Vergessen. Coronabedingte Absagen, ein Sportlicher Leiter der zurücktritt und eine Serie von schlechten Ergebnissen. Doch die Erlinghauser haben sich schon im Verlauf der bisherigen Saison berappelt und sind aus dem Tabellenkeller bis auf den siebten Platz geklettert. Dieser Trend wird sich bestätigen, RWE wird die Saison unter den ersten Fünf beenden und dabei auch das beste Team aus dem Hochsauerlandkreis in der Liga stellen. Dicht gefolgt vom starken FC Arpe-Wormbach, mit etwas Abstand auch vom SV Brilon. Der SV Hüsten 09 muss sich lange strecken, wird am Ende der Saison aber nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Stehen nach dem schlechten Saisonstart eng zusammen: Die Spieler des Landesligisten RW Erlinghausen.
Stehen nach dem schlechten Saisonstart eng zusammen: Die Spieler des Landesligisten RW Erlinghausen. © Heinz Heinemann

Zum Durchklicken: Die besten Sportfotos aus dem HSK im Jahr 2021

Berufung in den Weltcup

Es herrschte große Enttäuschung bei der Biathletin Maren Hammerschmidt, als sie davon erfuhr, vorerst nicht für Deutschland im Weltcup an den Start gehen zu können. Die 32-Jährige, die den SK Winterberg vertritt, wird noch in diesem Winter, spätestens aber im kommenden Winter wieder Bestandteil der besten deutschen Biathletinnen sein und einige Rennen im Weltcup bestreiten.

Maren Hammerschmidt beim Schießen. In dieser Saison kam die Sauerländerin bisher nur im IBU-Cup zum Einsatz.
Maren Hammerschmidt beim Schießen. In dieser Saison kam die Sauerländerin bisher nur im IBU-Cup zum Einsatz. © dpa | Sven Hoppe

Auch interessant: Maren Hammerschmidt: Obertilliach-Aus könnte Folgen haben

Föster startet durch

Vom Hennesee in die Weltspitze: Die Ruderin Alex Föster hat ein wechselhaftes Jahr 2021 hinter sich. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio verpasste sie geschwächt durch eine Corona-Erkrankung, anschließend gewann die noch 19-Jährige die U23-Weltmeisterschaft im Einer. Im neuen Jahr gelingt der Meschederin der Sprung zu den besten deutschen und damit auch der Sprung in die Weltspitze des Ruderns bei den Erwachsenen. Die nächste Chance, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, motiviert sie zusätzlich – schließlich ist Paris 2024 nicht mehr so weit weg für Föster.

Ruderin Alexandra Föster aus Meschede ist bereit, im kommenden Jahr voll durchzustarten.
Ruderin Alexandra Föster aus Meschede ist bereit, im kommenden Jahr voll durchzustarten. © WP | Detlev Seyb

Hofmann spielt Bundesliga

Philipp Hofmann macht schon seit einiger Zeit keinen Hehl daraus, dass er noch einmal in der Bundesliga unter Beweis stellen möchte, wie gut er ist. Da er mit dem Karlsruher SC nicht den Sprung in das Oberhaus schaffen wird, wechselt Hofmann im kommenden Sommer zu einem Bundesligisten. Mit einem bereits mehrfach kokettierten Wechsel zum FC Schalke 04 wird es allerdings nichts, stattdessen zieht es den 28-Jährigen zum Schalker Ruhr-Rivalen vom VfL Bochum.

Will ab der kommenden Saison eine Liga höher jubeln: Philipp Hofmann aus Arnsberg, hier im Trikot seines aktuellen Klubs Karlsruher SC.
Will ab der kommenden Saison eine Liga höher jubeln: Philipp Hofmann aus Arnsberg, hier im Trikot seines aktuellen Klubs Karlsruher SC. © dpa | Uli Deck

RC geht mit Klasse runter

Die Volleyballerinnen des RC Sorpesee sind das Aushängeschild des Sports in der Region. Zwar wird der Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga nicht gelingen, das junge Team um Trainer Julian Schallow wird sich aber berappeln und mit gewachsener Erfahrung in der dritten Liga gleich wieder vorne mitspielen. Zuvor zeigt sich der RC aber absolut zweitligatauglich und sorgt für die ein oder andere Überraschung.

Julian Schallow und die Frauen des RC Sorpesee wollen in dieser Saison noch einige Male jubeln.
Julian Schallow und die Frauen des RC Sorpesee wollen in dieser Saison noch einige Male jubeln. © WP | Ralf Litera