Sauerland. In den ersten vier deutschen Ligen der Männer und Frauen stammen zehn Fußballprofis aus dem HSK. Wir verraten, wer bleibt – und wer wechselt.

Transfers gehören im Profifußball fest mit zum Geschäft, wie Tore, Siege oder Niederlagen. Das hat sich in der Coronakrise nicht geändert, auch wenn die Pandemie dafür sorgt, dass Vereine und Spieler vorsichtiger geworden sind, was die Zukunftsplanung anbetrifft.

Auch bei den acht Sauerländer Fußballprofis und zwei Profifußballerinnen wird es zur neuen Saison Veränderungen geben. Diese Zeitung verrät, wer bleibt, wer wechselt, bei wem noch alles offen ist – und liefert dazu Prognosen.

Daniel Ginczek (VfL Wolfsburg)

Elf Saisoneinsätze in der 1. Bundesliga – kein Tor und nur eine Partie von Beginn an: Der Neheimer Fußballprofi Daniel Ginczek ist mit der Spielzeit 2020/2021 nicht zufrieden. Der 30-Jährige nahm beim VfL Wolfsburg, der als Tabellenvierter in die Champions League einzog, allenfalls eine Nebenrolle ein – allerdings auch, weil ihn Verletzungen zurückwarfen.

Ginczeks Vertrag beim VfL läuft noch ein Jahr. „Natürlich ist die aktuelle Situation für mich persönlich nicht zufriedenstellend. Würde ich das anders sehen, wäre ich kein Profifußballer. In gewissen Phasen muss man sich aber hinten anstellen“, so der Sauerländer nun in einem Interview mit „Spox“ und „Goal“. Er habe aktuell „nichts anderes geplant“, als weiter in Wolfsburg zu spielen.

Wechselprognose: 20 Prozent

Philipp Hofmann (Karlsruher SC)

Beim Saisonfinale des Zweitligisten Karlsruher SC (2:1 beim 1. FC Heidenheim) fehlte Philipp Hofmann gesperrt – eine Woche zuvor hatte der Wenholthausener beim 3:2-Sieg gegen Holstein Kiel seine fünfte Gelbe Karte kassiert. Gleichwohl freut sich der Stürmer über eine starke Saison: 13 Ligatore in 30 Einsätzen sind erneut eine gute Quote.

Das lockt wieder Interessenten beim in der Vergangenheit wechselwilligen Hofmann an. Erneut soll der Hamburger SV eine Verpflichtung des noch bis Sommer 2022 beim KSC gebundenen Angreifers erwägen. Aber: Wer wie Hofmann in den vergangenen zwei Spielzeiten 30 Tore in der 2. Liga erzielt hat, ist kein Schnäppchen.

Wechselprognose: 80 Prozent

Yannick Langesberg (SC Verl)

Der Neheimer Abwehrhüne hat sich für den SC Verl schon in so manch eine Schlacht geworfen. Aktuell aber laboriert Yannick Langesberg noch an den Folgen einer Verletzung und fehlte seinem Team beim 1:1-Remis zum Kehraus beim 1. FC Kaiserslautern. Auch aufgrund mehrerer (langer) Verletzungspausen absolvierte der 27-Jährige in seiner ersten Drittliga-Spielzeit nur 16 von 38 Ligaspielen, davon aber dreiviertel in der Startelf.

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Langesbergs Arbeitspapier läuft am 30. Juni aus. „Ich befinde mich in Gesprächen mit dem SC Verl, und man wird sehen, was die Zukunft bringt. Ich gebe in zwei Wochen meine Masterarbeit ab und kann mich dann voll auf den Fußball konzentrieren“, sagte er nun auf Nachfrage.

Wechselprognose: 30 Prozent

Julian Schwermann (SC Verl)

Das war so nicht zu erwarten: Satte 31 von 38 möglichen Einsätzen in der 3. Liga kann Youngster Julian Schwermann am Ende seiner ersten Drittliga-Saison vorweisen. 25 Mal stand der Brenscheder dabei in der Startelf des Aufsteigers SC Verl und half mit, dass die Ostwestfalen starker Siebter wurden. In Verl steht dennoch ein Umbruch an – ein Abgang Schwermanns (Kontrakt bis 2022) wäre indes eine riesengroße Überraschung.

Wechselprognose: null Prozent

Julian Schauerte (Preußen Münster)

Beim Regionalligisten Preußen Münster ist „Schaui“ eine feste Größe und absoluter Leistungsträger. Der Grafschafter absolviert mit dem SCP in dieser Saison noch zwei Ligaspiele und hat Tabellenplatz drei bereits sicher. Wichtiger ist da der Kampf um einen Titel: Die Preußen und Schauerte (Vertrag bis 2022) wollen am Samstag, 13.50 Uhr, Ligakonkurrent Sportfreunde Lotte im Endspiel des Westfalenpokals besiegen.

Wechselprognose: null Prozent

Janik Steringer (SV Lippstadt 08)

Wie wichtig „Steri“ für Regionalligist SV Lippstadt 08 ist, zeigte der Holthausener am Wochenende: Der Innenverteidiger köpfte den SVL beim SV Rödinghausen zum 1:0-Sieg. Der Erfolg ist fast gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt, denn die Lippstädter haben sieben Zähler Vorsprung auf Schlusslicht SV Bergisch Gladbach. Steringers Kontrakt beim SVL läuft am Saisonende aus – warten da eventuell eine Herausforderung in der 3. Liga?

Wechselprognose: 50 Prozent

Florent Berisha (SV Lippstadt 08)

Immerhin sechs Partien hat der 20-Jährige in dieser Saison für den SV Lippstadt 08 bestritten. Gleichwohl sucht der Briloner nun eine neue Herausforderung und hat sich Ligakontrahent SF Lotte angeschlossen.

Wechselprognose: 100 Prozent

Maurice Buckesfeld (TSV Steinbach Haiger)

Insbesondere in den vergangenen Wochen hat sich der Neheimer Maurice Buckesfeld beim TSV Steinbach Haiger zeigen dürfen – als Innen- oder Rechtsverteidiger. Wie berichtet, muss er den Südwest-Regionalligisten trotzdem verlassen.

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Zuvor will Buckesfeld aber noch drei erfolgreiche Ligapartien mit dem TSV bestreiten und einen Titel gewinnen: Der Neheimer trifft mit seinem Team an diesem Samstag, 14 Uhr, im Finale des Hessischen Landespokals auf Drittligist SV Wehen Wiesbaden.

Wechselprognose: 100 Prozent

Sophia Thiemann (SGS Essen)

In ihrer ersten Saison in der 1. Bundesliga der Frauen konnte Sophia Thiemann bereits durchaus auf sich aufmerksam machen. „Ich möchte jetzt natürlich weiterhin möglichst viel spielen und mich hier durchsetzen“, sagt die Neheimerin, die noch einen Vertrag bis Sommer 2022 besitzt.

Wechselprognose: null Prozent

Frederike Kempe (SSV Meschede)

Ihr Aus bei Erstligist Bayer 04 Leverkusen ist bitter, dafür aber nimmt das Saisonfinale für die Meschederin Frederike Kempe versöhnliche Züge an.

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Beim klaren 0:4 gegen den designierten Meister Bayern München – das letzte Heimspiel Kempes nach im Sommer sechs Jahren bei Bayer – stand die Defensivkraft in der Startelf. „Ich war schon überrascht, aber das war auch schön! Leider bestrafen die Bayern jeden kleinen Fehler“, sagte Kempe im Anschluss.

In der Partie beim SC Sand endet dann ihre Bayer-Zeit. Nachdem Kempes auslaufender Vertrag nicht verlängert wird, ist die Zukunft der Sauerländerin offen.

Wechselprognose: 100 Prozent