Dortmund. Vor dem Spiel gegen RB Leipzig äußerte sich Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl zu seiner ausgebliebenen Beförderung.
Sebastian Kehl wirkte sehr entspannt und ging zumindest äußerlich gelassen mit seiner ausgebliebenen Beförderung beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund um. „Im ersten Moment ist man natürlich auch ein Stück weit enttäuscht, das ist menschlich. Aber dann berappelt man sich kurz und ich freue mich für Lars“, sagte Kehl vor dem Spiel bei RB Leipzig bei Sky.
Der BVB hatte am Montag überraschend verkündet, dass Lars Ricken als Nachfolger von Hans-Joachim Watzke zum Geschäftsführer Sport am 1. Mai befördert wird. Kehls Vertrag als Sportdirektor läuft noch bis 2025. Bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung von Sebastian Kehl werde Lars Ricken im Sommer Gespräche aufnehmen, hatte der BVB mitgeteilt.
Monatelange Spekulation um Watzkes Erbe beim BVB
„Lars ist ein richtiger Borusse. Wir kennen uns sehr viele Jahre, wir haben zusammen viele Jahre Fußball gespielt, haben in den letzten Jahren sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet. Ich identifiziere mich total mit der Aufgabe und diesem Klub. In der Konstellation geht es jetzt weiter“, sagte Kehl. Gedanken über einen Vereinswechsel mache er sich nicht, bekräftigte Kehl auf Nachfrage. „Das spielt für mich jetzt aktuell überhaupt keine Rolle“, sagte der 44-Jährige, der seit Juli 2022 Sportdirektor beim BVB ist: „Ich habe hier viel zu viel Spaß an dieser Aufgabe, wir haben aktuell viel zu schöne Ziele.“ Der Teamgedanke stehe über allem, „und dem ordne ich mich persönlich auch unter. Am Ende geht es um die Interessen von Borussia Dortmund, und ich identifiziere mich total mit dieser Aufgabe, mit diesem Club. Daher geht‘s weiter.“
Um das Erbe Watzkes hatte es monatelang Spekulationen gegeben. Sportdirektor Kehl hatte sich als natürlicher Kandidat Hoffnungen auf eine Beförderung gemacht, behält nun aber sein bisheriges operatives Aufgabengebiet. Der Grund, der hinter vorgehaltener Hand genannt wird: Alle Beteiligten seien im Einklang darüber, dass der jetzige Posten der bessere für den früheren Kapitän sei. Er soll die Mannschaft weiterentwickeln, die Fäden in der Hand halten, wenn es etwa um den Austausch mit der medizinischen Abteilung geht – nicht aber zusätzliche Lasten wie Kommunikations-Angelegenheiten zu klären haben. Kehl ist nach Informationen dieser Redaktion überzeugt davon, auch auf seinem jetzigen Posten Einfluss zu haben, den Klub prägen zu können – so wie es Michael Zorc über 20 Jahre lang gelungen ist. Stattdessen wird Sven Mislintat ihm in der Kaderplanung zuarbeiten. Es gibt dabei eine klare Hierarchie, in der Mislintat an Kehl und Ricken berichtet. (Gold)
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