Dortmund. Marco Reus macht nach zwölf Jahren beim BVB Schluss in Dortmund. Er hatte tolle Momente, machte aber auch einige Fehler. Ein Kommentar.
Mal angenommen, Marco Reus wäre schon ein Jahr zuvor zu seinem Heimatklub gewechselt, hätte mit ihm das Double gewonnen. Oder aber das Champions-League-Finale 2013 gegen den FC Bayern, indem er die Bälle ansaugte, den Elfmeter rausholte, wäre in Richtung der Dortmunder gekippt. Oder aber die Münchener hätte sich nicht zu einer Über-Über-Macht entwickelt. Reus hätte dann mehr mit dem BVB gewonnen als zweimal den DFB-Pokal. Die Zweifel an ihm wären vielleicht erst gar nicht aufgekommen. Nach zwölf Jahren in Dortmund ist für ihn im Sommer Schluss.
Das Verhältnis vieler Fans zu ihrem jahrelang besten Spieler war immer zwiespältig. Reus zog seine Stärke nicht aus wilden Grätschen, aus hochgekrempelten Ärmeln, sondern aus seinem Talent, aus dem blitzschnellen Zusammenspiel mit seinen Kollegen. Wenn es dann hakte in der Offensive, konnte es so wirken, als würde er sich nicht genug wehren. Fair war dieses Urteil nicht immer.
+++ Marco Reus beim BVB: Ein geborener Künstler, aber kein geborener Kapitän +++
Marco Reus musste die BVB-Rückschläge erklären
Reus prägte das Dortmunder Spiel in einer Zeit, in der der Verein zwar seinen Status als Nummer zwei festigte, aber trotzdem der Euphorie aus den erfolgreichen Klopp-Jahren hinterherrannte. Als Kapitän und Großverdiener musste meist er die Rückschläge vor den TV-Kameras erklären. Eine Rolle, die ihm nicht lag.
Es wäre aber falsch, die Zeit des Dortmunders nur an Titeln zu messen. Was man ihm ankreiden muss, ist, dass es Momente gab, in denen er als Kapitän den Kontakt zu den Fans vermied und mit seinem Auto einfach davon fuhr, während andere Profis am Trainingszentrum ausstiegen.
BVB: Neue Typen müssen in die Fußstapfen von Marco Reus treten
Es müssen nun andere Typen in seine Fußstapfen treten. Sportlich ist dies Julian Brandt und Marcel Sabitzer, vielleicht einmal Felix Nmecha zuzutrauen. Doch in der Außenwirkung, gerade im Ausland, haben sie alle nicht die Sogkraft des Ausnahmefußballers Marco Reus. Hier klafft ab dem Sommer eine Lücke beim BVB.
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