Dortmund. Donyell Malen ist weg, Salih Özcan überraschend wieder da. Weitere BVB-Transfers bahnen sich nicht an. Intern ist die Kritik groß.

Sebastian Kehl tat am Dienstagabend das, was er so häufig macht, wenn das Transferfenster geöffnet ist. Als die Profis sich auf das abschließende Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk (21 Uhr/DAZN) am Mittwoch vorbereiteten, lief Borussia Dortmunds Sportdirektor über den Rasen und telefonierte.

Kehl steht in diesen Tagen im Fokus, einerseits wegen des Machtkampfes mit Sven Mislintat, den er wohl gewinnen wird. Andererseits aufgrund der Kaderplanung, die er verantwortet, und bei der Mislintat seinem Vorgesetzten zuarbeiten soll. Das Ergebnis bisher: verheerend. Dortmunds erster Neuer im Winter war ein bekanntes Gesicht: Salih Özcan (27) kehrt vorzeitig von seiner Leihe vom VfL Wolfsburg zurück, um das Loch im Mittelfeld zu stopfen, das sich mit Felix Nmechas schwierigerer Knieverletzung aufgetan hat. Es ist eine logische Maßnahme, die freilich nicht für schwarz-gelbes Prickeln sorgt.

BVB: Oleksandr Zinchenko ist ein Kandidat

Die sportliche Leitung war damit beauftragt worden, dem BVB-Kader, der unter seinen Möglichkeiten agiert, Soforthilfen zur Verfügung zu stellen. Viele Namen wurden gehandelt: Marcus Rashford von Manchester United, Renato Veiga und Carney Chukwuemeka vom FC Chelsea, James McAtee von Manchester City. Oleksandr Zinchenko vom FC Arsenal ist ein Kandidat, doch im Verein gibt es Vorbehalte. Geschätzt wird er für seine Offensivfertigkeiten, defensiv hat er jedoch Schwachstellen, weshalb die Bosse nicht vollständig überzeugt sind.

Arsenal FC v GNK Dinamo - UEFA Champions League 2024/25 League Phase MD7
Ein BVB-Kandidat: Oleksandr Zinchenko. © Getty Images | Justin Setterfield

Bislang ist keiner da, und, hört man in den Klub hinein, ist auch nicht davon auszugehen, dass bis kommenden Montag, wenn das Transferfenster schließt, ein Kracher beim BVB aufschlägt. Auch kein Nachfolger für Donyell Malen, dessen Abschied zu Aston Villa seit Monaten angebahnt hat. Sportdirektor Kehl steht daher intern schwer in der Kritik, ohne Lösungen in die Transferperiode gestolpert zu sein. Dass er sie in wenigen Tagen findet, scheint unwahrscheinlich.