Dortmund. Der Machtkampf bei Borussia Dortmund spitzt sich zu. In der aktuellen Konstellation wird es nicht weitergehen. Die Hintergründe.

Sieben Tage ist das Transferfenster noch geöffnet, Borussia Dortmund hat mehrere Baustellen im Kader, noch ist keine von ihnen geschlossen. Bedarf besteht bei den Außenverteidigern. Und auch ein Nachfolger für Donyell Malen – in der Prioritätenliste eher hinten – ist nicht gefunden, obwohl sich der Abschied des Niederländers seit Monaten angedeutet hat.

Verantwortlich für die Zusammenstellung der Mannschaft sind Sportdirektor Sebastian Kehl und Kaderplaner Sven Mislintat, deren Machtkampf die Transfer-Planungen stark beeinflusst hat. Das Verhältnis der beiden Funktionäre ist seit Monaten belastet, inzwischen zerstört. Klar ist: Eine Zukunft hat die Konstellation beim BVB nicht. Nach Informationen dieser Redaktion stehen die Zeichen daher auf einer Trennung von Mislintat, allerdings nicht sofort. Erst nach der laufenden Transferperiode wird einer der „Nebenkriegsschauplätze“, wie sie der entlassene Trainer Nuri Sahin bezeichnet hat, aufgelöst werden.

Die „Ruhr Nachrichten“ berichten, dass eine Entscheidung bereits gefallen sei und die Verkündung „zeitnah“ folgen soll – eine Darstellung, die vom Klub dementiert wird.

BVB: Das war der Plan mit Sven Mislintat

Mislintat hatte sich beim BVB als Chefscout einen Namen gemacht, Spieler wie Shinji Kagawa entdeckt. Nach dem Bruch mit dem damaligen Trainer Thomas Tuchel arbeitete er in Führungspositionen für den VfB Stuttgart, den FC Arsenal und Ajax Amsterdam. Bei allen Stationen endete das Engagement mit Zerwürfnissen.

firo :  17.01.2025,
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Eintracht Frankfurt - BVB, Borussia Dortmund
Die BVB-Bosse: Sven Mislintat in der ersten Reihe, dahinter die Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Lars Ricken und der externe Berater Matthias Sammer. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Im Sommer holte in Hans-Joachim Watzke zurück nach Dortmund. Die Idee dahinter: Wenn Mislintat seine Kernkompetenz einsetzt, sich aber aus der Vereinspolitik heraushält, können dessen Fähigkeiten den BVB nach vorne bringen, verschiedene Meinungen würden Reibungen erzeugen, aber auch produktives Arbeiten fördern. Ein wichtiges Kriterium: Mislintat, so wurde es kommuniziert, ist Kehl unterstellt, arbeitet dem Sportdirektor zu. Schnell wurde aber klar, dass Mislintat gegen diese Hierarchie aufbegehrt, scharf auf Kehls Posten ist. Nun zeichnet sich ab, dass Mislintat diesen Machtkampf verloren hat.

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