Hamburg. Nach einem rassigen Duell mit Tschechien ist die Türkei ins EM-Achtelfinale eingezogen. Der Schiri verteilte etliche Karten - auch nach Abpfiff.
Partystimmung bei der türkischen Nationalmannschaft und ihren Fans, erstmals seit 2008 hat sich die „Milli Takim“ für das Achtelfinale bei einer Europameisterschaft qualifiziert. Bevor die Spieler den 2:1-Zittersieg gegen Tschechien auf dem Rasen des Hamburger Volksparkstadions feierten, gab es aber zunächst mal Ärger: Nach Abpfiff der Partie gerieten Nationalspieler beider Teams aneinander.
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Sie lieferten sich eine handfeste Rudelbildung, auch Ersatzspieler und Mitglieder der Betreuerstäbe beider Teams waren an den zunächst unübersichtlichen Szenen beteiligt. Das Handgemenge blieb nicht ohne Konsequenzen: Schiedsrichter Istvan Kovacs zeigte dem Tschechen Tomas Chory die Rote Karte. Auf Seiten der Türkei sahen Arda Güler und Orkan Kökcü Gelb. Die Verwarnungen bleiben für das Duo ohne Folgen für das Achtelfinale gegen Österreich am kommenden Dienstag (2. Juli, 21 Uhr) in Leipzig.
Der Zoff nach dem Spielende war der Schlusspunkt eines überaus hitzigen Gruppenfinals. Tschechiens Antonin Barak wurde bereits nach 20 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Darüber hinaus verteilte der rumänische Unparteiische 16 weitere Gelbe Karten - es war die mit Abstand kartenreichste Begegnung der EM. Neben Kökcü und Güler nach Abpfiff sahen neun weitere Türken Gelb. Zwei von ihnen müssen daher im Achtelfinale zusehen: Samet Akaydin und Hakan Calhanoglu handelten sich eine Sperre ein. Vor allem der Ausfall von Kapitän und Torschütze Calhanoglu dürfte Nationaltrainer Vincenzo Montella schmerzen.
Gelbsperre bei der EM: Auch Deutschland betroffen
Die Regularien der Uefa sehen vor, dass ein Spieler nach zwei Gelben Karten bei der EM gesperrt wird. Erst nach dem Viertelfinale werden die Verwarnungen gelöscht. Somit wird sichergestellt, dass niemand das Endspiel aufgrund einer Gelbsperre verpasst. Auch die deutsche Nationalmanschaft ist im Achtelfinale gegen Dänemark von einer Sperre betroffen. Bundestrainer Julian Nagelsmann muss Innenverteidiger Jonathan Tah ersetzen.