Berlin. Spanien krönt sich durch das 2:1 gegen England zum vierten Mal zum Europameister, doch es war ein hartes Stück Arbeit. Großer Jubel nach Abpfiff.
Nach einer ersten Halbzeit mit exakt einem gefährlichen Torschuss hätten wohl die wenigsten daran geglaubt, was dieses EM-Finale zwischen Spanien und England noch einmal für eine Dynamik entwickeln könnte. Den ersten Akt lieferte Nico Williams - als die Engländer offenbar gedanklich noch in der Kabine verweilten.
Nach 47 Minuten wurde er nach feinem Spielzug von Lamine Yamal bedient und schoss ein. Weil England dem zwar das 1:1 durch Cole Palmer entgegensetzte (73.), dann aber das 1:2 durch Mikel Oyarzabal zuließ (86.) krönte sich „La Furia Roja“ zum vierten Mal in seiner Geschichte zum Europameister. „Es ist ein Wunder. Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben. Das ist toll für unsere Eltern, für die Fans, die uns unterstützt haben. Wir sind sehr froh, dass wir Europameister sind“, sagte Williams danach am TV-Mikro.
EM-Finale 2024: Spanien besticht wieder mit Williams und Yamal
Der 22-Jährige ist eine der Entdeckungen des Turniers, obwohl ihn einige natürlich auch schon von seinem Stammverein Athletic Bilbao kennen. Die Frage ist: Wie lang spielt er da noch? Gerüchte um einen Wechsel zum FC Barcelona halten sich hartnäckig. Dort träfe er auf seinen kongenialen Flügelpartner und den besten jungen Spieler des Turniers: Lamine Yamal.
„Ein Traum ist wahr geworden“, jubelte der Spanier. Der frisch gebackene 17-Jährige wurde als bester junger Spieler des Turniers, Teamkollege Rodri als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Wer spielt in der kommenden Saison mit wem zusammen? Fragen, die Williams erst einmal nicht interessieren. „Wir haben sehr viel gelitten. Wir mussten 100 Prozent geben und haben es letztendlich geschafft. Die Engländer hatten eine Mauer, aber wir haben sie durchbrochen. Das war alles für die Fans, sie haben es verdient.“
EM-Finale 2024: Läutet Spanien die nächste goldene Generation ein?
Siegtorschütze Oyarzabal gab sich nach seinem Siegtreffer derweil bescheiden: „Ich habe meine Arbeit gemacht, ich habe meine Pflicht erfüllt. Ich habe der Mannschaft geholfen. Ich bin super glücklich und super stolz auf alles. Wir sind eine Mannschaft. Wir sind eine Familie. Das ist unglaublich.“
Er könnte Teil einer Mannschaft sein, die eine ähnliche Ära einläutet wie vor 16 Jahren. Da gewann Spanien die EM durch ein 1:0 gegen Deutschland und war vier Jahre lang das Maß aller Dinge. Erst Deutschland brach die spanische Dominanz - mit dem WM-Titel 2014. Ist die Perspektive jetzt so gut, um erneut eine solche Dominanz aufzubauen? Die Namen Yamal, Williams sprechen schonmal dafür.
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