Siegen/Düsseldorf. Frau hatte sechs Menschen mit einem Messer im Bus zum Teil lebensgefährlich verletzt. Warum die SPD Fragen an NRW-Innenminister hat.

Die Messerattacke in einem Bus in Siegen wird jetzt auch Thema im Landtag. Am Donnerstag soll NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) über den Fall vom vergangenen Freitag berichten, als eine 32-Jährige in einem Sonderbus zum Stadtfest in Siegen mit einem Messer sechs Fahrgäste zum Teil schwer verletzt haben soll. Das will die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, sie hat eine sogenannte Aktuelle Viertelstunde beantragt, die zu Beginn der Sitzung um 13.30 Uhr stattfinden soll.

Die SPD fragt aber nicht nur nach dem aktuellen Ermittlungsstand im Fall Siegen, sondern auch im Fall Solingen. Dort hatte ein syrischer Flüchtling bei einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet. Während dort der Generalbundesanwalt von einem islamistischen Terroranschlag ausgeht, besteht im Fall Siegen die Vermutung, dass die 32-jährige Tatverdächtige psychisch erkrankt ist. Trotzdem hat die SPD-Fraktion beide Fälle in eine Anfrage gepackt.

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Ein Sprecher der Fraktion sagte auf Anfrage unserer Redaktion, man beziehe sich hier auf die Vorstellung einer Bilanz zur Messerkriminalität in NRW durch Minister Reul: Er sage, dass ein generelles Messerverbot nichts bringe. Es gebe schon jetzt Mittel wie Messerverbotszonen und Videoüberwachung, die die Polizei vor Ort einsetzen könne. Das sei aus Sicht der SPD aber nicht ausreichend: Reul delegiere damit die Verantwortung an die Polizei vor Ort. Man wolle aber von dem Minister wissen, welche Strategie er habe, um die Messerkriminalität einzudämmen.

Indes hat die Polizei Informationen unserer Redaktion nun auch offiziell bestätigt, dass die 32-jährige Tatverdächtige ihren Wohnsitz im Kreis Olpe hat. Die Frau befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zur Motivlage sowie einer möglichen psychischen Erkrankung der Frau dauerten an. Von dem Ergebnis dürfte auch abhängen, ob die 32-Jährige länger in einer normalen Justizvollzugsanstalt bleibt oder in eine Psychiatrie eingewiesen wird.

Nicht zuletzt, weil die Frau auch vor Tat wegen kleiner Drogendelikte polizeibekannt war, wird nun auch ermittelt, ob die 32-Jährige am vergangenen Freitagabend bei der Tatausführung unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und Alkohol stand. Ein Atemalkoholtest war kurz nach der Festnahme negativ verkaufen. Ihr ist allerdings auch eine Blutprobe entnommen worden. Hier liegt das Ergebnis aber noch nicht vor.