Kreis Olpe/Siegen. Nach dem Messerangriff in einem Bus in Siegen werden erste Details über die mutmaßliche Täterin bekannt. Eine Spur führt in den Kreis Olpe.
Die Tat hat weit über die Siegen-Wittgensteiner Kreisgrenzen hinaus für Entsetzen gesorgt. Nur eine Woche nach dem Anschlag von Solingen hat in Siegen eine Person mit einem Messer auf Menschen eingestochen. Die Tatverdächtige, eine 32 Jahre alte Deutsche, ließ sich noch am Tatort widerstandslos festnehmen.
Jetzt steht fest: Eine Spur führt in den Kreis Olpe. Dort war die 32-Jährige nach Informationen der Westfalenpost zuletzt gemeldet. Weiter meldet Bild.de, dass die Verdächtige derzeit bei ihren Eltern lebt. Die Wohnung sei am Samstag von der Polizei durchsucht worden, wichtige Beweismittel sichergestellt. Demnach habe sie sich im Vorfeld im Netz über Busrouten in Siegen informiert. Ob die Durchsuchung im Kreis Olpe stattgefunden hat, ist unklar.
Verdächtige hatte einen Schraubenzieher und „weitere Messer“ dabei
Auch NRW-Innenminister Herbert Reul hatte am Samstag bestätigt, dass die mutmaßliche Täterin psychische Probleme habe. „Es waren beide Male Messer, aber es ist ein Riesenunterschied, ob da ein Terrorist unterwegs ist oder eine deutsche Frau, die psychische Probleme hat, wahllos auf Menschen einsticht. Wer soll ahnen, dass irgendjemand in den Bus einsteigt, der nicht ganz gesund ist und in seiner Tasche Messer, Schraubenzieher und anderes dabei hat.“
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Landrat Andreas Müller bestätigte, dass die Tatverdächtige nach dem Eintreffen der Polizei am Tatort „widerstandslos festgenommen“ werden konnte. Die Tatwaffe sei gesichert worden, dabei handele es sich um ein verbotenes Einhandmesser. Zudem habe die Angreiferin in einem Jutesack einen Schraubenzieher und „weitere Messer“ mit sich geführt.
Gegen die 32-jährige Frau wurde am Samstag wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Ein religiöses oder politisches Tatmotiv hatten die Ermittler bereits kurz nach der Tat ausgeschlossen. Die Ermittlungen dauern an.