Hagen. Nachtverkauf: Warum ein Elektronikmarkt in Hagen am Mittwochabend für hunderte Feuerwerk-Liebhaber zu dem Treffpunkt in NRW wird.

Glühwein, Bockwurst, sozusagen der Vorgeschmack auf einen knalligen Jahreswechsel. Schon weitaus früher als anderswo war in Hagen-Hohenlimburg am Mittwoch ab 21.30 Uhr für eine halbe Stunde ein stattliches Feuerwerk zu sehen. Eine Art Modenschau der neuesten Knalleffekte. Laut und schön bunt. Die Wuppertaler Firma Talfeuerwerk veranstaltete ein sogenanntes Vorschießen. Das Vorspiel zu einem dreistündigen Nachtverkauf des Feuerwerks, das pünktlich ab Donnerstag, 28. Dezember, 0 Uhr über die Ladentheke gereicht werden durfte. Der Nachtverkauf, der erstmals im Elektro-Fachmarkt Berlet stattfand, dürfte einer von wenigen oder aber sogar der einzige in ganz Südwestfalen gewesen sein. Er sorgt für eine lange Warteschlange in der Nacht vor dem Markt.

Mehrere hundert Interessierte kamen aus dem Ruhrgebiet, dem Sauerland und sogar dem Rheinland am Mittwochabend zur Pyro-Verkaufsschau nach Hagen-Hohenlimburg.
Mehrere hundert Interessierte kamen aus dem Ruhrgebiet, dem Sauerland und sogar dem Rheinland am Mittwochabend zur Pyro-Verkaufsschau nach Hagen-Hohenlimburg. © Hagen | Michael Kleinrensing

Die Pyroschau lockte Hunderte Interessierte auf den mit Autos prall gefüllten Parkplatz des Fachmarktes. Die Kennzeichen reichten von Leverkusen, Solingen, Wuppertal über Bochum, Dortmund, den Ennepe-Ruhr-Kreis bis in den Märkischen Kreis. Jonas Langhoff ist aus Plettenberg angereist, um die Neuheiten zu begutachten, die die Talfeuerwerker vom Flachdach des Elektronikmarktes in den Nachthimmel von Hagen feuerten. 55 Minuten über Land durchs Hönnetal hat der 35-jährige Familienvater mit dem Auto gebraucht, der gesperrten A45 wegen. „Bis zum Nachtverkauf bleibe ich nicht. Ich habe schon vorbestellt.“

In Bildern: Feuerwerk-Nachtverkauf in Hagen

Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt.
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt. © WP | Michael Kleinrensing
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt.
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt. © WP | Michael Kleinrensing
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt.
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt. © WP | Michael Kleinrensing
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt.
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt. © WP | Michael Kleinrensing
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Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt. © WP | Michael Kleinrensing
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Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt.
Lange Schlange, bunte Farben am Nachthimmel: In Hagen-Hohenlimburg fand am 28. Dezember ein Nachtverkauf von Feuerwerk statt. Zuvor wurden beim Vorschießen Feuerwerk-Highlights gezeigt. © WP | Michael Kleinrensing
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Für Langhoff ist es ein Hobby. Im Feuerwerksforum im Internet tauscht er sich das ganze Jahr über mit Gleichgesinnten aus. Er komponiert selbst Feuerwerke. Das nächste natürlich zum Jahreswechsel, aber auch schon einmal für größere Feiern, Hochzeiten. „Teuer, stimmt, aber wer beispielsweise raucht, gibt über das Jahr sicher mehr aus.“ Langhoff weiß, dass an Silvester traditionell nicht nur die Geister vertrieben werden sollen, sondern sich am Feuerwerk auch die Geister scheiden: Feinstaub, Lärm, Tierschutz und dann Missbrauch, wenn es nicht beim Sekt auf das neue Jahr bleibt. „Ich weiß nicht, ob Sie das schreiben wollen, aber ich bleibe immer nüchtern, wenn ich mit Feuerwerke hantiere.“

Der Sauerländer ist an diesem Abend unter Gleichgesinnten. Tobi aus Hagen-Hohenlimburg ist nur vor Ort, um die Pyroschau und vielleicht einen Glühwein zu genießen: „Ich finde schon, dass auch mal etwas geboten werden darf.“ Nur noch Verbote, und das nach der Coronazeit, gehen ihm auf den Geist: „Man muss auch mal Spaß haben. Viele haben Freude daran, auch wenn man es nicht mag, kann man es doch einmal tolerieren.“

Nicht alle Kunden des Elektrofachmarkts sehen das offenbar so. Auf einer Social-Media-Plattform wurde das Vorschießen kritisiert. „Eine kleine Gruppe“, sagt Marktleiter Dennis Weiß, „so etwas gibt es immer mal.“ Weiß lässt sich an diesem Abend die gute Stimmung nicht vermiesen. Der Fachmarkt kümmert sich ums Catering. „Den Erlös spenden wir für einen guten Zweck.“

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Verantwortlich für die Show ist das Wuppertaler Unternehmen Talfeuerwerk, das sich in den Elektromarkt quasi eingemietet hat. Bei dem von den Behörden per Sondergenehmigung erlaubten Vorschießen werden 20 Artikel präsentiert, wie Geschäftsführer Maik Lorenzen sagt, der das ganze Jahr über das Unternehmen als Geschäftsführer am Laufen hält - auch mit ganzen Bühnenshows und Feuerwerk zu besonderen Anlässen. Zum Vorschießen sagt er: „So können die Kundinnen und Kunden sehen, was sie später kaufen.“ Die Dramaturgie: Von klein nach groß. Der erste Kracher ist kurz und für 3,95 Euro vergleichsweise günstig zu haben. Den Schlusseffekt setzen die Talwerker mit „Knisternder Funkenhimmel“ des Herstellers Pyrocentury. Was sich ein bisschen nach einem Häuptlingsnamen bei den Karl-May-Festspielen anhört, dauert knapp 50 Sekunden, ist beeindruckend bunt, knallig und erscheint dem Laien mit knapp 200 Euro doch kostspielig.

Nico, Georgios und Zoe Karaoglanis notieren die entsprechenden Produkte, die sie vielleicht kaufen wollen. 20 verschiedene Feuerwerkskörper wurden präsentiert.
Nico, Georgios und Zoe Karaoglanis notieren die entsprechenden Produkte, die sie vielleicht kaufen wollen. 20 verschiedene Feuerwerkskörper wurden präsentiert. © WP | Michael Kleinrensing

Einige reisen nach der moderierten Pyroschau wieder ab, wie der 18-jährige Dortmunder Rohann. „Ich habe auch vorbestellt und hole mein Feuerwerk übermorgen ab.“ Rohann kennt sich aus, „ich bin Pyrofanatiker“, strahlt der junge Mann. Die Rakete Exotica hat er übermorgen im Gepäck. „Die ist sehr schön, habe ich für meine Mutter gekauft.“

Beim letzte Nachtverkauf gab es eine Schlange von 200 Metern

„Es gibt eine richtige Pyroszene, da spricht sich so eine Veranstaltung herum. Deshalb kommen sicher auch viele von außerhalb“, sagt Talfeuerwerk-Mitarbeiter Malte Reiter. In Witten unterhält das Unternehmen inzwischen eine Bunkeranlage, in der das Feuerwerk sicher gelagert werden kann, ein Vorschießen wie nun in Hohenlimburg gab es aber dort bislang noch nicht. Eine echte Premiere.

Marc Wroblewski aus Hagen und Maik Lorenzen aus Wuppertal von der Firma „Talfeuerwerk“,
Marc Wroblewski aus Hagen und Maik Lorenzen aus Wuppertal von der Firma „Talfeuerwerk“, © Talfeuerwerk | Talfeuerwerk

Ab 22 Uhr herrscht wieder Ruhe in Hagen-Hohenlimburg. Nur das Gemurmel derjenigen, die sich in der Schlange vor dem Eingang eingefunden haben, ist noch zu hören. Sie warten artig auf den Nachtverkauf, der um Punkt 0 Uhr in der Fernsehabteilung des Elektromarktes startet und bis 3 Uhr läuft. Danach findet der Verkauf zu normalen Markt-Öffnungszeiten (10 bis 19 Uhr) bis Samstagabend statt.

Rund um die Silvestertage sind für Talfeuerwerk rund 30 Beschäftigte aktiv. Meist als nebenberufliche Kräfte, die aber selbst feuerwerksbegeistert sind - und auch in vielen Fällen selbst den Pyrotechnikerschein haben, also eine entsprechende Ausbildung. „Wir wollen eine wirklich fachgerecht und auch individuelle Beratung bieten“, so Geschäftsführer Maik Lorenzen von Talfeuerwerk. „Dabei geht es auch um die Sicherheit. Wer in einer engen Straße wohnt, dem empfehlen wir zum Beispiel kein Fächer-Feuerwerk.“

Besondere Chinaböller werden besonders gut verkauft: Für 80 Euro

Wo die Kunden besonders zugreifen werden, muss sich zeigen, Mitarbeiter Malte Reiter weiß aber: „Der Trend geht klar weg von einzelnen Feuerwerks-Raketen und hin zu Verbundfeuerwerk, insbesondere zu ganzen Batterien.“ Und in der gesamten Branche würden auch weniger reine Böller und stattdessen mehr farbenfrohes Feuerwerk verkauft. Bei einem auch in der Szene der richtigen Feuerwerk-Fans bekannten Unternehmen wie Talfeuerwerk gebe es aber spezielle Trends: „Wir können zum Beispiel sehr hochwertige Chinaböller des Herstellers Funke anbieten“, sagt Reiter. Die seien erheblich teurer als die normalen Chinaböller - im Discounter gebe es die herkömmlichen für 6 bis 7 Euro. „Diese hochwertigen kosten 70 bis 80 Euro. Aber sie sind in der Szene auch sehr beliebt. Daher verkaufen wir auch viel davon.“

Viele neue Produkte präsentierte das Wuppertaler Unternehmen in Hagen.
Viele neue Produkte präsentierte das Wuppertaler Unternehmen in Hagen. © Hagen | Michael Kleinrensing

Und wie steht es bei den Farben? Ist hier die Pyrobranche auch Moden unterworfen? „Nein, ein wirklicher Wechsel bei Farbentrends ist nicht zu erkennen“, sagt Malte Reiter. „Aber, was ein klarer Trend ist: möglichst plastikfreies Feuerwerk. Zwar ist es schon jetzt so, dass 95 Prozent der Feuerwerks-Verpackung aus Altpapier besteht, aber auch die verbliebenen Plastikteile werden zunehmend ersetzt.“ Viele Kunden haben Feuerwerk übrigens schon online vorbestellt - und werden es nun vor Ort abholen. Mit der Post versenden, das macht Tafelfeuerwerk nicht - zu aufwändig.

Feuerwerk darf nur am 31. Dezember und 1. Januar gezündet werden

Die Bezirksregierung in Arnsberg mahnt indes wieder zur generellen Vorsicht beim Umgang mit Feuerwerk: „Hände weg von Feuerwerkskörpern ohne Zulassung, sonst sind am Ende Ihre Hände weg“, so der Behörden-Experte Klaus Dreisbach. Ohnehin: Der Verkauf sei nur in der Zeit vom 28. bis zum 30. Dezember gestattet. Genutzt werden dürfen sie dann aber noch nicht: „Abgebrannt werden dürfen die Feuerwerkskörper nur am 31. Dezember und 1. Januar.“

Die wichtigsten Merkmale für zugelassenes Feuerwerk seien das CE-Zeichen und die Registriernummer, beispielweise 0589-F2-1234 (0589 steht für die Prüfstelle, F2 für die Feuerwerkskategorie 2 und 1234 als fortlaufende Nummer). Feuerwerkskörper der Kategorie 2, so die Bezirksregierung, gehörten nicht in die Hände von Kindern, sondern dürften nur an Personen über 18 Jahre abgegeben werden. „Auch das Feuerwerk der Kategorie 1 darf nur an Personen ab 12 Jahren verkauft werden“, so Klaus Dreisbach. Bei den weit verbreiteten Mehrschussbatterien müsse darauf geachtet werden, dass sie sicher aufgestellt werden, also nicht umfallen könnten. „Einmal angezündet, lassen sie sich nicht mehr stoppen.“

Einmal angezündet, lassen sie sich nicht mehr stoppen.
Klaus Dreisbach - Bezirksregierung Arnsberg, zu den möglichen Gefahren von Batteriefeuerwerk

Hinweise zum sicheren Gebrauch finde man in der Gebrauchsanleitung, die immer in deutscher Sprache aufgedruckt sein müsse. Besonders gefährlich sei das Aufsammeln und Anzünden nicht explodierter Böller. „Hier sind die Zündschnüre meist komplett abgebrannt, sodass ein weiterer Zündversuch meist zur sofortigen Explosion führt“, so die Bezirksregierung.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg werden in den kommenden Tagen überprüfen, ob die Feuerwerkskörper im Handel richtig gelagert und die Vorschriften beim Weiterverkauf eingehalten werden. Dabei würden auch die zugelassene Höchstlagermenge sowie Fluchtwege und Notausgänge geprüft. Diese dürfen nicht zugestellt sein, damit das Gebäude bei Gefahr schnellstmöglich verlassen werden kann.