Erndtebrück. . Mit einem feierlichen Übergabeappell wechselt das Kommando in der Bundeswehr-Kaserne auf dem Hachenberg von Oberst Lars Hoffmann auf Oberstleutnant Jörg Sieratzki.
Dieser Tag markiert vieles: Einen Abschied, eine erneute Rückkehr aber bei allem Wandel auch eine gewisse Kontinuität. Mit einem feierlichen Übergabeappell wechselt das Kommando auf dem Hachenberg von Oberst Lars Hoffmann auf Oberstleutnant Jörg Sieratzki. Hoffmann aus Jever übergibt an Sieratzki aus Rendsburg. Zwei Nordlichter, die auf ihrem Weg als Berufsoffiziere immer wieder im Rothaargebirge und in Erndtebrück Station machen.
Hoffmann übergibt erneut an Sieratzki
Der scheidende Kommandeur Hoffmann war von 2006 bis 2009 bereits als Stellvertretender Kommandeur auf dem Hachenberg. Damals übergab er diesen Posten an Jörg Sieratzki. Jetzt Übergibt Hoffmann nach dreieinhalb Jahren als Standortältester erneut Sieratzki. Für den 53-Jährigen Oberstleutnant ist es allerdings bereits seine Dritte Verwendung in Wittgenstein, denn vor etwas mehr als 31 Jahren trat er am Hachenberg seine Grundausbildung an.
Die Mutmaßung des Generals Walter Huhn, dass Sieratzki hier sicher schnell wieder Fuß fassen werde kommentierte der neue Chef auf dem Hachenberg: „Das kann ich aus vollstem Herzen bestätigen. Bereits während meiner Zeit als Stellvertretender Kommandeur hatte ich hier meine soldatische Heimat neu gefunden. Es liegt auf der Hand, dass die Übernahme dieses Kommandos für mich etwas ganz besonderes ist.“
Oberst Lars Hoffmann übergibt seinem Nachfolger einen Verband, der in den vergangene dreieinhalb Jahren erhebliche Veränderungen erfahren und dabei stetig gewachsen ist. „Die Auftragsdichte des Verbandes ist sehr hoch“, so Hoffmann und damit meint er neben der rund um die Uhr stattfindenden den Sicherung des deutschen Luftraumes auch den Ausbildungsauftrag.
Inzwischen unterstehet dem Einsatzführungsbereich auch die Ausbildung der militärische Flugsicherung mit Sitz in Kaufbeuren und die Taktische Feuerunterstützung in Idar-Oberstein. In den vergangene Jahren wurden die Radaranlagen durch moderne Geräte ersetzt, eine Ausbildungs- und Trainings-Testanlage gebaut und, und, und. Bei all dieser Belastung und bei sinkendem Personal komme es darauf an, dass das Team funktioniere.
Gutes Betriebsklima
„Unser Betriebsklima stimmt. Das sage ich jetzt nicht so daher. [...] Das Feedback innerhalb des Verbandes und vor allem durch Dritte von außerhalb bestärkt mich darin“, sagt Hoffmann. Nach einer Nato-Überprüfung zur Einsatzbereitsschaft habe ein kanadischer Offizier den Erndtebrücker bescheinigt, selten einen Verband gesehen zu haben, „bei dem der Zusammenhalt, das Gegenseitige Unterstützen, die Kommunikation untereinander, der Einsatzwille, die Lockerheit und dabei noch der Humor seien herausragend gewesen wäre wie bei uns“, sagt Hoffmann und bedankt sich bei allen militärischen und zivilen Mitarbeitern aber auch den vielen Unterstützern aus der Gemeinde und dem Umfeld der Kaseren.
Wie viel der Einsatzführungsbereich 2 in den vergangenen Jahren geleistet hat, das würdigte auch Generalmajor Walter Huhn und würdigte dabei auch den scheidendenden Kommandeur Lars Hoffmann, der mit Herz und Verstand geführt habe. Dessen Nachfolger Jörg Sieratzki gab Huhn mit auf den Weg, eine große Verantwortung zu übernehmen.
Große Herausforderungen
Sieratzki nimmt die Herausforderung mit dem Wort des Historikers Michael Richter auf: „Was bleibt ist die Veränderung; was sich verändert bleibt.“ Der neue Chef macht sich dabei auch Sorgen um die Weltlage und die vielen Konflikte, die durch Impulsivität und mangelnde Diplomatie geprägt seien. Den daraus resultierende Trendwende in Ausstattung und Personal der Streitkräfte werde auch Erndtebrück neu und strak fordern.