Erndtebrück. . Einige „Brandsachverständige“ mutmaßten, dass der scheidende Kommandeur, Oberst Lars Hoffmann, vor lauter Wehmut im Stab gezündelt habe.
Die Ursache für den Feueralarm im Stabsgebäude des Einsatzführungsbereich 2 war zunächst unklar. Einige „Brandsachverständige“ mutmaßten, dass der scheidende Kommandeur, Oberst Lars Hoffmann, vor lauter Wehmut über das Verlassen des Standorts im Stab gezündelt habe. Andere waren schlicht der Ansicht, dass dem Kommandeur mal wieder „der Kopf qualmt“. Tatsächlich verhielt es sich jedoch ganz anders.
Routine-Übung
Die Freiwillige Feuerwehr Erndtebrück, seit einigen Jahren auch für die Brandbekämpfung in der Hachenberg-Kaserne zuständig, führte eine ihrer regelmäßig vorgeschriebenen Einsatzübungen durch. Auf Grund der jahrelangen guten Zusammenarbeit zwischen Kommandeur und Feuerwehr, entschied man sich diesmal im Stabsgebäude zu üben. So konnte man, neben dem notwendigen Training, gleich noch Abschied von Oberst Hoffmann nehmen und ihn zum Ende seiner Dienstzeit in Erndtebrück noch einmal „ordentlich retten“.
Was dann kam, war dann auch alles andere als eine Abschiedsveranstaltung. Unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Karl-Friedrich Müller wurde ein ausgeklügeltes Szenario entwickelt, welches sowohl die Menschenrettung als auch die Brandbekämpfung beinhaltete.
Sieben Personen vermisst
Ausgangslage war der besagte Feueralarm, der binnen kürzester Zeit sieben Feuerwehrfahrzeuge des Löschzug 2 und der Löschgruppe Schameder auf den Plan rief. Die ca. 50 angerückten Feuerwehrfrauen- und Männer hatten die Aufgabe das brennende Gebäude zu löschen und zeitgleich sieben vermisste Personen zu suchen. Planvoll gingen die eingesetzten Atemschutzgeräteträger nacheinander vor und konnten binnen kürzester Zeit fünf Personen evakuieren und zwei Verletzte mittels Trage retten. Dem außenstehenden Betrachter zeigte sich ein koordiniert vorgehendes Team, das seine Aufgabe professionell meisterte.
Kommandeur-Wechsel
Zu dieser Ansicht gelangte auch der „gerettete“ Kommandeur. „Ich bedanke mich bei Ihnen für den seit Jahren engagiert sichergestellten Brandschutz in unserer Kaserne. Wir können uns jederzeit sicher fühlen“, betonte Oberst Hoffmann. Erndtebrücks Wehrführer Müller gab diesen Dank zum Abschied zurück. Er betonte die gute Zusammenarbeit und auch die regelmäßige Möglichkeit, in verschiedenen Gebäuden der Kaserne zu üben.
Wie bereits berichtet, verlässt Oberst Lars Hoffmann den Luftwaffenstandort Erndtebrück am 17. April. Die Übergabe an seinen Nachfolger, Oberstleutnant Jörg Sieratzki, findet dann im Rahmen eines militärischen Appells statt.