Washington/Berlin. Der ehemals reichste Mensch der Welt legt sich mit dem aktuell reichsten an. Bill Gates ist von Elon Musks AfD-Unterstützung entsetzt.

Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates hat sich schockiert über Elon Musks Wahlwerbung für die AfD und andere rechtspopulistische Parteien in Europa gezeigt. Als „verrückten Scheiß“ (“Insane shit“) bezeichnete Gates die Einflussnahme des Tesla-Chefs auf andere Länder in einem Beitrag der britischen „Sunday Times“. Für eine Zusammenarbeit mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zeigte sich Gates jedoch offen.

Gates kritisierte vor allem, dass Musk nicht nur äußerst rechte Parteien wie die britische Reform UK und deren Chef Nigel Farage unterstützt, sondern auch Rechtsextreme wie den Anti-Islam-Aktivisten Tommy Robinson feiert.

Bill Gates bezeichnet Musks Aktivismus als „populistische Hetze“

Auch die AfD nennt Gates in diesem Rahmen explizit: „Du willst den rechten Flügel fördern, sagst aber, dass Nigel Farage nicht rechts genug ist … Ich meine, das ist verrückter Scheiß ... Du bist für die AfD.“, zitiert die „Sunday Times“ Gates.

Auf die Frage, ob es ihm peinlich sei, dass ein milliardenschwerer „Technikfreak“ ein Schurke geworden ist, antwortete Gates: „Wir können alle zu weit gehen … Wenn jemand superschlau ist, und das ist er, sollte er darüber nachdenken, wie er helfen kann. Aber das ist populistische Hetze.“

„Es ist wirklich verrückt, dass er die politische Lage in Ländern destabilisieren kann“, so Gates. „Ich glaube, in den USA dürfen Ausländer kein Geld spenden; andere Länder sollten vielleicht Schutzmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass superreiche Ausländer ihre Wahlen nicht verfälschen“.

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Musk kritisierte britische Behörden in Missbrauchsskandal

Es sei schwer zu verstehen, „warum jemand, der sowohl in China als auch in Deutschland eine Autofabrik hat, dessen Raketengeschäft extrem von Beziehungen zu souveränen Nationen abhängig ist und der damit beschäftigt ist, zwei Billionen US-Dollar an Staatsausgaben zu senken und fünf Unternehmen zu leiten, von dieser Grooming-Geschichte in Großbritannien besessen ist“.

Gates bezieht sich dabei auf einen britischen Missbrauchsskandal. Musk hatte kürzlich den Umgang der Behörden mit mehr als tausend Vergewaltigungsfällen in Nordengland zwischen den späten 1990er und frühen 2010er Jahren heftig kritisiert.

Er griff Premierminister Keir Starmer, der zur Zeit der Verbrechen Leiter der britischen Strafverfolgungsbehörde CPS war, in einer Reihe von Beiträgen auf seiner Onlineplattform X an. Die britische Regierung hat mittlerweile eine „rasche“ Prüfung des aktuellen Ausmaßes sexueller Ausbeutung von Kindern durch Banden angekündigt.

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Gates offen für Zusammenarbeit mit Donald Trump

In dem Beitrag sprach Gates außerdem davon, dass er nicht abgeneigt sei, mit Donald Trump zusammenzuarbeiten. Obwohl er Kamala Harris mit einer Spende von 50 Millionen US-Dollar im US-Wahlkampf unterstützte, wolle er gerade in Gesundheitsfragen sich mit dem US-Präsidenten besprechen.

Bill Gates hat durch seine Stiftung, die Gates Foundation, bereits mehr als 60 Milliarden US-Dollar für verschiedene Projekte ausgegeben. Vor allem den Kampf gegen Polio, Malaria oder HIV unterstützte er mit finanziellen Mitteln. Während der Corona-Pandemie wurden Gates und seine Stiftung zum Gegenstand zahlreicher Verschwörungserzählungen. Auch die US-Republikaner kritisierten ihn für seine Unterstützung von Covid-Impfungen.