Berlin. Das Bündnis Sahra Wagenknecht könnte in Brandenburg den nächsten Erfolg einfahren. Dann aber wartet eine Grundsatzfrage auf die junge Partei.
Wenn es eine Rolle gibt, die Sahra Wagenknecht auf den Leib geschneidert ist, dann ist es die des „Enfant terrible“ der deutschen Politik. Viele Jahre lang hielt sie in PDS und Linken die Fahne des Kommunismus hoch, als sich andere schon längst auf den Weg gemacht hatten, die jeweilige Truppe als linke, aber staatstragende Kraft zu etablieren.
In Linkspartei und -fraktion eckte Wagenknecht regelmäßig mit den Pragmatikern an und sprengte schließlich die gesamte Struktur, als sie Anfang 2024 mit Getreuen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gründete – eine linksnationale Partei neuen Typs, in der sich nahezu alles um die Frontfrau und Namensgeberin dreht.
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Sahra Wagenknecht steht vor einer grundsätzlichen Frage
Bei der Europawahl im Juni und bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen Anfang September konnte das BSW spektakuläre Erfolge verbuchen. Das wird sich nach Lage der Dinge am Sonntag in Brandenburg wiederholen. Natürlich hat Wagenknecht längst die Bundestagswahl im Herbst 2025 im Blick. Und im kommenden Frühjahr wird in Hamburg eine neue Bürgerschaft bestimmt. Auch in Deutschlands zweitgrößter Stadt gibt es viele Leute, die Wagenknechts Blick auf die Welt teilen.
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Spätestens ab Montag muss die BSW-Chefin eine ganz grundsätzliche Frage beantworten. Nämlich die, ob ihre Partei tatsächlich bereit ist, politische Verantwortung in Deutschland zu übernehmen. Oder ob sie den bequemen Weg wählt und es sich auf ewig in der Opposition gemütlich macht.
In Thüringen und Sachsen kann es ohne das BSW keine parlamentarischen Mehrheiten gegen die rechte AfD geben. Auch in Brandenburg könnte das so kommen. Wenn Wagenknecht und ihre Leute wirklich Politik gestalten wollen, müssen sie springen, in Regierungen eintreten und dort Kompromisse eingehen.
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