Berlin. Die Eigenkonstruktion ist mit Maschinengewehren bestückt und soll vor ukrainischen Drohnen schützen – doch Experten sind skeptisch.

Drohnen sind im russischen Krieg gegen die Ukraine einer der zentralen Waffen. An der Front kann insbesondere die ukrainische Armee mit selbst entwickelten kleinen Antipersonendrohnen den russischen Truppen immer wieder empfindlich zusetzen. Angesichts des immer gravierenderen Mangels an modernen Kampfpanzern greifen die russischen Soldaten nun auf gewagte Selbstkonstruktionen wie Schildkrötenpanzer oder Motorräder mit angebrachten Stahlkäfigen zurück.

Wie die russische Staatsagentur Tass berichtet, haben Soldaten jüngst auch einen bewaffneten Buggy entwickelt, um ukrainische Drohnen bekämpfen zu können. In einem von der Agentur veröffentlichten Video zeigen maskierte Soldaten den dreisitzigen Buggy, der über zwei Geschütztürme verfügt. Der vordere Turm hat dabei zwei PKT-Maschinengewehre sowie eine improvisierte sechsläufige Schrotflinte. Zur Identifizierung von Drohnen gibt es außerdem eine Wärmebildkamera.

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Gesteuert und abgefeuert werden die Geschütze vom Beifahrersitz aus. Am Heck gibt es einen um 360 Grad drehbaren Turm, der über sechs parallel angeordnete Kalaschnikow-Sturmgewehre verfügt, die gleichzeitig feuern können. An der Seite des Fahrzeugs sind zudem sechs Büchsen angebracht, die mit Wachs zusammengeklebte 7,62-Milimeter-Patronen verschießen.

Anspielung an sowjetisches Geschütz aus dem Zweiten Weltkrieg

„Die Idee, ein solches mobiles Fahrzeug zur Bekämpfung feindlicher Drohnen zu entwickeln, entstand vor langer Zeit“, sagte ein Bataillonskommandeur mit dem Rufzeichen Kriwitsch in dem Tass-Video. „Das Hauptmerkmal des Fahrzeugs ist die Integration aller Waffen, die bereits seit zwölf Monaten in mobilen Drohnenabwehrsystemen an Luftüberwachungsposten eingesetzt werden. Alle diese Waffen sind in ein einziges Fahrzeug integriert, um FPV-Drohnen zu zerstören.“

Drohnen-Krieg im Donbass: Die russische Südgruppe testet den neuen ZVeraBoi Buggy zur UAV-Abwehr
Der Anti-Drohnen-Buggy wurde „Zveraboy“ (Bestienjäger) genannt. © action press | Река Александр

Die Soldaten benannten ihre Eigenkonstruktion „Zveraboy“ (Bestienjäger) – auch in Anspielung auf ein selbstfahrendes Geschütz, das die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg gegen deutsche Panzer einsetzte. Derzeit soll es sich in der Endphase der Erprobung befinden und bald an der Front zum Einsatz kommen.

Selbstbaulösungen im Ukraine-Krieg: Militärexperte ist skeptisch

Doch Experten sind skeptisch, ob der Anti-Drohnen-Buggy dort tatsächlich effektiv Drohnen bekämpfen kann. „Nach unserer Bewertung handelt es sich bei solchen Beispielen um aus der Not der russischen Truppen vor Ort geborene Selbstbaulösungen, die mangels serienmäßiger Systeme zur Abwehr gegen ukrainische Drohnen genutzt werden“, sagte Jürgen Fischer, Chefredakteur des Fachmagazins „Europäische Sicherheit & Technik“ dem Sender n-tv.

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Allerdings setzen laut Fischer auch die ukrainischen Streitkräfte auf kreative Eigenkreationen, um Drohnen zu bekämpfen. „Es gibt Anti-Drohnen-Einheiten, die mit Maschinengewehren und darauf montierten Wärmebildgeräten ausgestattet und – wie der russische Buggy – in geländegängigen Fahrzeugen hochmobil sind“, sagte der Militärexperte.

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Das Schweigen der russischen Kriegsgefangenen

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