Berlin. Medienberichten zufolge will Nordkorea seinen Verbündeten Russland mit Truppen in der Ukraine unterstützen. Die USA reagieren scharf.
Droht eine weitere Eskalation in der Ukraine? Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un scheint Russlands Präsidenten Wladimir Putin bei seinem Angriffskrieg aktiver unterstützen zu wollen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den südkoreanischen TV-Sender Chosun berichtet, sollen im Juli Bau- und Ingenieurtruppen in die Ukraine entsendet werden – genauer gesagt in die von Russland besetzten Gebiete.
Nordkorea wolle mit der großen militärischen Ingenieurseinheit den „Wiederaufbau der Infrastruktur“ in der ukrainischen Stadt Donezk vorantreiben, die von Russland besetzt ist. Dem Bericht zufolge soll es sich bei nordkoreanischen Bauarbeitern, die im Ausland arbeiten, um einen Deckmantel handeln, um Devisen für das Regime zu verdienen. Laut der südkoreanischen Quelle, auf die sich Reuters bezieht, sollen die Truppen von China aus in die Ukraine verlegt werden.
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Nordkorea entsendet Truppen in Ukraine – USA warnt vor „Kanonenfutter“
Erst kürzlich war Wladimir Putin bei seiem Unterstützer Kim Jong-un zu Besuch. Die beiden schlossen ein Partnerschaftsabkommen, das einem Militärpakt gleichkommt. Die Truppen-Ankündigung könnte ein erster Schritt hin zu einer Militäroffensive Nordkoreas sein, um seinen russischen Verbündeten zu unterstützen. Das alarmiert sowohl Nachbarland Südkorea als auch die USA. Es besteht die Befürchtung, dass Kim Kampftruppen in die besetzen Gebiete entsenden könnte.
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Das US-Verteidigungsministerium reagierte umgehend. Die entsendeten Truppen durch Nordkorea seien etwas, das man „sicherlich im Auge behalten sollte“, sagte Pat Ryder, Sprecher des Pentagons, auf einer Pressekonferenz. „Wenn ich das Personalmanagement der nordkoreanischen Armee wäre, würde ich meine Entscheidung hinterfragen, meine Truppen in einem illegalen Krieg gegen die Ukraine als Kanonenfutter zu schicken“, so Ryder.
Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums hat Nordkorea bislang fast fünf Millionen Artilleriegeschosse nach Russland geschickt. Eine aktive Beteiligung nordkoreanischer Soldaten im Ukraine-Krieg würde eine neue Dimension im Ukraine-Krieg bedeuten.
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Russland: 10.000 Einwanderer in den Krieg geschickt
Unterdessen kündigte der Chef des russischen Ermittlungskomitees an, dass Russland bereits 10.000 Einwanderer in den Krieg geschickt habe. „Wir haben schon mehr als 30.000 (Migranten) geschnappt, die die Staatsbürgerschaft erhalten haben und sich nicht ins Wehrdienstregister eintragen wollten, und haben etwa 10.000 davon in die Zone der militärischen Spezialoperation geschickt“, sagte Alexander Bastrykin bei einem Auftritt auf dem Petersburger Juristenforum. Bastrykin war Studienkommilitone von Kremlchef Wladimir Putin und gilt als dessen enger Vertrauter.
Die eingebürgerten Männer seien hauptsächlich dafür zuständig, Schützengräben auszuheben und Befestigungen zu bauen. „Dafür braucht man wirklich kräftige Hände“, sagte Bastrykin. Russischen Medienberichten zufolge sei es in den vergangenen Monaten häufig zu Razzien in Betrieben mit Gastarbeitern aus postsowjetischen Staaten Zentralasiens gekommen. Männer mit russischem Pass seien oft zwangsrekrutiert worden. Insgesamt sind derzeit nach Angaben von Präsident Putin 700.000 russische Soldaten an der Front.
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