Berlin. Nach dem Untergang der „Bayesian“ vor Sizilien sind noch viele Fragen offen. Nun äußerte sich der wachhabende Matrose zur Unglücksnacht.

Nach dem Untergang der Luxusyacht „Bayesian“ vor Sizilien geht die Suche nach der Ursache des Unglücks weiter. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Medienberichten zufolge sollen der Kapitän, der 51-jährige Neuseeländer James Cutfield, der in der Unglücksnacht diensthabende britische Maschinist Tim Parker und der britische Matrose Matthew Griffiths, der zum Zeitpunkt des tödlichen Unglücks Wache gehabt habe, im Fokus der Ermittlungen stehen. Letzterer äußerte sich nun zur Unglücksnacht.

Einem aktuellen Medienbericht zufolge erklärte Griffiths, dass er in der Nacht des Untergangs Alarm geschlagen und den Kapitän geweckt habe. Dieser habe anschließend das Kommando übernommen und den Befehl gegeben, die im Schiffsinneren Schlafenden zu wecken, sagte Griffiths laut Berichten der italienischen Nachrichtenagentur Ansa vom Sonntag. 

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Gesunkene Yacht „Bayesian“: Kapitän bestätigt, dass er geweckt worden sei

Kapitän Cutfield bestätigte laut der Zeitung „Corriere della Sera“, dass er von Griffiths geweckt worden sei. Weil ihm die „Situation nicht gefiel“ habe er Befehl gegeben, die übrigen Schiffsinsassen zu wecken, sagte Cutfield demnach. 

Das Schiff sei dann plötzlich auf die Seite gekippt, mehrere Besatzungsmitglieder seien über Bord gegangen. „Wir haben es geschafft, wieder an Bord zu kommen und haben versucht, eine Menschenkette zu bilden, um diejenigen zu retten, die es bis ans Deck geschafft haben“, wurde Griffiths weiter zitiert. Cutfield habe an vorderster Stelle gestanden und allen geholfen.  

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Die mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren besetzte Segelyacht „Bayesian“ war am 19. August vor der Küste der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien in einem Sturm gesunken. Sieben Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, 15 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. Unter den Toten war der britische Milliardär Mike Lynch sowie dessen 18-jährige Tochter. Lynch hatte seine Familie und Freunde auf die Yacht eingeladen, um seinen Freispruch im Prozess um einen Milliardenbetrug zu feiern.