Berlin. Daniel Roesner tat sich in Sachen Liebe lange schwer, war sein Herz doch bereits vergeben. Doch dann lernte er jemand Besonderen kennen.
Von 2016 bis 2019 war Daniel Roesner (40) aus „Alarm für Cobra 11“ nicht wegzudenken. Doch der Schauspieler, der seither in Filmen wie „Retter der Meere: Tödliche Strandung“ zu sehen war, hat eine neue Passion entdeckt: den Bau eines umweltfreundlichen Katamarans. Für die Serie der Funke Tageszeitungen „Meine erste Liebe“ erinnert sich Roesner daran, dass seine große Liebe jahrelang nicht den Frauen, sondern dem Meer gehörte. Inzwischen hat sich das geändert. Seine erste wahre Liebe erlebte er erst in diesem Jahr.
Wann und mit wem haben Sie Ihre erste Liebe erlebt?
Daniel Roesner: Das war um die 20, und es war das Meer.
Normalerweise erlebt man seine erste Liebe mit einer anderen Person.
Roesner: Ja, aber mit dem Meer habe ich etwas gespürt, was emotional weitaus stärker war als was ich mit einem anderen Menschen gespürt habe.
Daniel Roesner: „Ab dem Zeitpunkt konnte ich an nichts mehr anderes denken“
Sie haben sich aber schon auch romantisch für Menschen interessiert?
Roesner: Natürlich hatte ich Interesse für das andere Geschlecht und durfte auf meiner Reise tolle Menschen kennenlernen. Hier und da habe ich mich natürlich auch mal verliebt, aber durch meine Begegnung mit dem Meer weiß ich, was wahre Liebe für mich bedeutet.
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Daniel Roesner: In diesem Alter hatte ich zum ersten Mal Schmetterlinge im Bauch
Aber wann hatten Sie zum ersten Mal Schmetterlinge im Bauch?
Roesner: Ich denke, das war im Kindergartenalter. Die Emotionen für die Sandkastenfreundin oder den Sandkastenfreund können wir alle sehr gut nachvollziehen, oder?
Und wie haben Sie die Bekanntschaft mit Ihrer ersten Liebe gemacht?
Roesner: Mit 19 ging ich nach Kalifornien, um Schauspiel zu studieren. Da war ich zum ersten Mal Surfen. Ein Freund gab mir ein Brett, und ich verbrachte fünf Stunden im Wasser. Es war ein lebensverändernder Moment. Als ich zum ersten Mal auf den Wellen stand, die Gewalt des Meeres um mich herum spürte, war es geschehen. Ich wollte nicht mehr aus dem Wasser, obwohl es eiskalt war und ich keinen Neoprenanzug trug. Die Energie war magisch. Ich saß bis in die tiefe Dunkelheit auf dem Brett und fühlte mich angekommen und zu Hause. Ich war zutiefst verliebt. Ab dem Zeitpunkt konnte ich an nichts mehr anderes denken.
Und wie haben Sie dann dieser Liebe gefrönt?
Roesner: Ich wollte nur noch mit dem Wasser zusammen sein. Zusätzlich zum Surfen habe ich mit dem Freitauchen und dem Speerfischen angefangen. Mein Schauspielstudium wurde in dieser Zeit sehr vernachlässigt, weil diese Liebe so intensiv war und ich letztlich Dreiviertel eines Tages im Wasser verbrachte.
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Hat es nicht auch interessante „Surfer Girls“ gegeben?
Roesner: Sicherlich, aber meine Beziehung zum Meer stand für mich immer an erster Stelle. Die meisten Frauen, die zu dieser Community gehörten, konnten meine allumfassende Liebe zum Meer, über das Surfen hinaus, nur bedingt nachvollziehen.
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Nichtsdestoweniger hatten Sie doch Beziehungen zu weniger flüssigen Wesen?
Roesner: Wenn ich Frauen kennengelernt habe, wurde die Liebe zum Meer immer irgendwann ein Problem. Sie stand für mich immer an erster Stelle, was niemand so ganz verstehen konnte. Im Endeffekt musste alles dem weichen, weil ich die Beziehung zum Meer vorzog. Die meisten Menschen in meinem Leben dachten, das Meer sei nur mein Hobby, ein Ort, an dem der Roesner einfach gerne ist. Aber es ist für mich eben weit mehr als das. Ich habe auf meinem Weg viele Menschen enttäuscht, weil mein Antrieb, am und im Meer zu sein, für mich immer Thema Nummer eins war.
Aber können Sie denn wirklich auf menschliche Liebesbeziehungen verzichten?
Roesner: Zum Glück muss ich das nicht. Denn vor einer Weile habe ich meine Traumfrau kennengelernt. Sie hat ihre komplette Kindheit und Jugend an der familieneigenen Tauchschule verbracht. Sie ist praktisch im Salzwasser groß geworden. Ihre Liebe zum Meer und dem Wasser ist sehr tief in ihrer Vergangenheit verankert.
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Wie konnten Sie das wissen, als Sie sie kennengelernt haben?
Roesner: Ich saß im Café und sah eine faszinierende, bildschöne Frau, die sich zufällig an meinen Tisch setzte. Ich hatte noch nasse Haare, weil ich gerade vom Schwimmen kam. Sie hatte einen wunderschönen, großen Walhai auf den Fuß tätowiert. Sie fragte mich, wo ich gerade herkomme, ich fragte sie, woher ihr Tattoo stammt, und so kamen wir sehr schnell ins Gespräch. Wir haben uns danach bis tief in die Nacht nur über Tauchen, Meer und Fische unterhalten. Sie war die erste Person, die meine tiefe Verbindung zum Meer und zum Wasser komplett verstanden hat und genau so, wenn nicht noch mehr fühlt.
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Aber Sie führen beide schon auch ein Leben auf dem Trockenen?
Roesner: Auf jeden Fall. Wir funktionieren auf dem Land recht gut, aber wenn wir beide nicht am Meer sind, haben wir Liebeskummer und Heimweh. Sobald wir zusammen im Wasser unterwegs sind, sind wir im Flow. Das ist die Welt, in der wir uns zu Hause fühlen. Effektiv führen wir mit dem Meer gemeinsam so etwas wie eine Dreiecksbeziehung.
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Könnte man also sagen, dass Ihre neue Partnerin so etwas wie Ihre erste wahre Liebe ist?
Roesner: Das drückt es sehr gut aus. Emotional habe ich noch nie so etwas mit einem anderen Menschen erlebt wie mit ihr.
Was war denn bisher Ihr schönstes Erlebnis?
Roesner: Als wir zum ersten Mal in Ihrer Heimat Ägypten zusammen im Meer freitauchen waren. Von diesem Moment hatten wir lange geträumt!
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Doch es muss ja in einer Beziehung noch andere Aspekte geben, die sie am Laufen halten?
Roesner: Wir haben eine sehr ähnliche generelle Lebenseinstellung. Wir brauchen beide nicht viel, respektieren einander, setzten uns gegenseitig an erste Stelle und arbeiten dazu noch gemeinsam an dem Bau des umweltverträglichsten Katamarans, in den wir nicht nur unser gesamtes Geld investiere, sondern zurzeit auch noch unsere gesamte Arbeitszeit. Ich kann mit gutem Gewissen sagen: Bei ihr habe ich mein Zuhause gefunden.