Berlin. Schlagersängerin Marie Reim geht ins Rennen um den deutschen Beitrag für den ESC 2024. Welchen wichtigen Tipp ihr Mama Michelle gab.
Ihren ersten Geburtstag feierte Marie Reim im Backstage-Bereich des Eurovision Song Contests. Mutter Michelle trat damals für Deutschland an und belegte den achten Platz. Ihren 24. Geburtstag möchte sie wieder beim ESC feiern – aber diesmal auf der Bühne. Wie einst die Mama will Schlagersängerin Marie Reim Deutschland vertreten.
Doch zunächst geht es für die Tochter des einstigen Schlagerpaares Michelle und Matthias Reim in den Vorentscheid am 16. Februar. Sie ist sicher: Der Schlager ist die ESC-Hoffnung. Im Interview verrät die Sängerin, warum sie an ihren Hit für Malmö glaubt und welche ESC-Tipps Michelle ihr gegeben hat.
In wenigen Tagen findet der ESC-Vorentscheid statt. Sind Sie aufgeregt?
Marie Reim: Man könnte glauben, dass ich aufgrund meiner Bühnenerfahrung nicht so aufgeregt sein könnte, aber das ist überhaupt nicht so. Der ESC-Vorentscheid ist für mich eine ganz neue Erfahrung. Ich habe den größten Respekt vor der Show. Die Aufregung nimmt mit jedem Tag zu.
Auch die Aufmerksamkeit um Sie nimmt zu.
Reim: Oh, ja. Mein ganzes Leben wurde durch die Teilnahme am Vorentscheid umgekrempelt. Mich fragen TV-Sendungen an, ich bin seit Wochen jeden Tag in Meetings zu meinem Aufritt, es vergeht kein Tag ohne Interview. Zusätzlich bin ich regelmäßig beim Vocal Coach. Es ist viel, aber es macht mir auch alles total Spaß. Ich habe auf diesen Moment gewartet. Seitdem ich klein bin, träume ich davon, diese Art von Stress zu haben.
Wie kommen Sie denn zur Ruhe bei dem Trubel?
Reim: Ich meditiere regelmäßig und mache sehr viel Sport. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit meinen zwei Hunden. Beim Gassigehen kann ich mich sehr gut entspannen.
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Marie Reim: „Schlager ist das beste Genre, um Deutschland dieses Jahr zu repräsentieren“
Sie nehmen mit einem Schlager am ESC-Vorentscheid teil. Warum?
Reim: Mein Papa hat mir vor einiger Zeit mal gesagt, dass alles, was ich mache, von Herzen kommen sollte. Daraufhin habe ich beschlossen: Ich möchte zu meinen Wurzeln zurück, zum Schlager. Der Schlager hat sich beim ESC auch schon mehrfach bewiesen. 1982 hat Nicole für Deutschland gewonnen und meine Mutter Michelle belegte 2001 Platz acht.
Schlager ist einfach typisch deutsch und deshalb, wie ich finde, das beste Genre, um Deutschland dieses Jahr zu repräsentieren. Ob die Zuschauer des deutschen Vorentscheids das genauso sehen, wird sich zeigen.
Ihr Song „Naiv“ handelt vom Auf und Ab der Liebe. Ein Thema, mit dem sich viele Menschen identifizieren können.
Reim: Die Geschichte, die „Naiv“ erzählt, ist autobiografisch. Ich hatte beim Schreiben des Songs ein unglaublich gutes Gefühl. Als er fertig war, habe ich ihn mehreren Leuten vorgespielt und alle liebten „Naiv“. Irgendwann war klar: Ich werde mich mit diesem Song für den Vorentscheid bewerben.
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Marie Reim zu ESC-Vorentscheid: „Es wird emotional und besonders“
Was kann man von Ihrem Auftritt beim Vorentscheid erwarten?
Reim: Ich habe den Eindruck, dass viele mit Glitzer, Drama und Diva rechnen. Ein bisschen Diva wird es vielleicht auch geben, in erster Linie wird es aber emotional und besonders. Die Zuschauer werden überrascht sein und eine neue Seite von mir kennenlernen. Mehr darf ich jetzt noch nicht verraten.
Ich werde mich aber so gut wie möglich vorbereiten und nichts dem Zufall überlassen. Wenn dann beim Auftritt doch was daneben gehen sollte, ist das okay. Fehler sind menschlich. Dass live performt wird, macht den ESC-Vorentscheid ja erst so besonders.
Wer ist Ihre größte Konkurrenz?
Reim: Konkurrenzdenken habe ich nicht. Ich konzentriere mich auf mich und meine Performance. Beim Vorentscheid sind viele talentierte Leute dabei. Ich bin aber der einzige Schlager-Act, vielleicht steche ich damit heraus. Das muss das Publikum dann entscheiden.
In den letzten Jahren lief es für Deutschland beim ESC nicht so gut. Woran könnte das gelegen haben?
Reim: Bevor ich nicht selbst das ESC-Finale gewonnen habe, wage ich es nicht, vergangene Acts auf irgendeine Art und Weise zu kritisieren oder zu sagen, was man besser hätte machen können.
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Mutter Michelle belegte beim ESC 2001 den achten Platz
Ihre Mutter, die Schlagersängerin Michelle, hat 2001 beim ESC den achten Platz belegt. Gibt es mütterliche Tipps?
Reim: Die Idee, mich auf den Vorentscheid zu bewerben, kam allein von mir, nicht von meiner Mama. Sie unterstützt mich aber zu 100 Prozent. Sie hat mir gesagt, das Wichtigste ist, dass ich genieße, was ich mache. Erst dann würde ich strahlen.
Genauso macht sie es schon immer. Sie strahlt, egal wie hart das Leben ist. Sie inspiriert mich sehr. Den achten Platz beim ESC zu belegen, ist eine unglaubliche Leistung. Die Frau ist einfach der Wahnsinn.
Löst das Erfolgsdruck aus?
Reim: Nein, Druck löst das bei mir nicht aus. Meine Eltern sind beide unglaublich stolz auf mich, egal, ob ich den Vorentscheid gewinne oder nicht. Allein der Weg zum Vorentscheid ist so wertvoll für mich. Ich habe mich jetzt schon in meiner Musik und stimmlich weiterentwickelt. Das wird mich auf meinem musikalischen Weg weiter begleiten, egal wie es ausgeht.
Auf Instagram teilten Sie, wie Sie Ihren ersten Geburtstag feierten: beim ESC 2001 im Backstage-Bereich mit einer Schokotorte. Am 8. Mai dieses Jahres, mitten im ESC-Fieber, werden Sie 24 Jahre alt. Haben Sie schon Geburtstagswünsche?
Reim: Ja, also meinen Geburtstag in Schweden zu feiern, wäre das beste Geschenk überhaupt. Und falls jetzt die Frage kommt: Eine Schokotorte würde es dann auch geben.
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