Berlin. Schon für ihre Hochzeit gibt es für Prinzessin Märtha Louise kein Geld vom Palast. Auch ihr neues Heim in Norwegen zahlt sie selbst.

  • Norwegens Prinzessin Märtha Louise wird im August 2024 Durek Verrett heiraten
  • Der Amerikaner fällt regelmäßig mit Verschwörungstheorien und umstrittenen Aussagen auf
  • Das Paar hat sich für nach der Hochzeit bereits ein neues Zuhause in Norwegen zugelegt

Norwegen steuert auf die wohl aufsehenerregendste royale Hochzeit des Jahres zu: Im August will Prinzessin Märtha Louise (52) ihren Schamanen Durek Verrett (49) zum Mann nehmen. Doch bei der Hochzeitsplanung und vor allem bei der Rechnung muss das Paar ohne die Hilfe des Königshauses auskommen: Keine Krone aus den royalen Schatzkammern wollen Märtha Louises Eltern für die pompöse Hochzeitsfeier beisteuern.

Der norwegische Sender „TV2“ wollte es genau wissen und erhielt vom Palast die Antwort: „Die Hochzeit von Prinzessin Märtha Louise wird privat organisiert und findet ohne Unterstützung des Königlichen Hofes statt. Der Königliche Hof beteiligt sich daher weder finanziell noch auf andere Weise an der Veranstaltung.“ Kenner des Königshauses deuten das als eine deutliche Distanzierung zur Prinzessin und ihrem umstrittenen Verlobten.

Märtha Louise: Deshalb wird ihr Verlobter so kontrovers gesehen

Dabei hatte sich das norwegische Königspaar doch noch so tolerant gegeben: König Harald hatte selbst einst seinem Vater damit drohen müssen, den Thron abzulehnen, wenn er ihm nicht erlaubte, die Bürgerliche Sonja zu heiraten. Die Partner seiner Kinder empfing der König, der zuletzt immer öfter wegen Krankheit ausfiel und Anfang März in Oslo einen dauerhaften Herzschrittmacher erhielt, stets mit offenen Armen. „Wir freuen uns, Durek Verrett in der Familie begrüßen zu dürfen“, hatte der 87-Jährige einst verlauten lassen. Man freue sich auf die Hochzeit, sagte der König laut „Bunte“ in der TV-Doku „Året med kongefamilien“ (dt. „Das Jahr mit der königlichen Familie“).

Im August 2024 heiratet Märtha Louise ihren umstrittenen Verlobten Durek Verrett.
Im August 2024 heiratet Märtha Louise ihren umstrittenen Verlobten Durek Verrett. © AFP | LISE ASERUD

Märtha Louise war bereits einmal verheiratet. Doch die Ehe endete tragisch: Ihr Mann, der Schriftsteller Ari Behn, litt unter Depressionen und nahm sich im Alter von 47 Jahren das Leben. Märtha Louises spätere Beziehung zu Verrett – das Paar ist seit 2019 liiert und gab 2022 seine Verlobung bekannt – beschreiben Beobachter als ungewöhnlich. Denn Durek Verrett gilt in seiner Heimat Amerika mindestens als Exzentriker mit einem Hang zur Selbstüberschätzung und Verschwörungstheorien.

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Der 49-Jährige behauptet von sich selbst, er komme aus einer langen Linie von Schamanen. Verrett hat amerikanische Wurzeln und eine bewegte Biographie. Verrett selbst predigt Liebe, hält sich für einen wiedergeborenen Pharao und veröffentlichte ein Buch, in dem er die Anschläge des 11. Septembers vorhergesehen haben will. Auf Instagram zeigte er seinen Followern kürzlich, wie man Flüche abwehrt, nämlich indem man seinem Feind nur das Beste wünsche. Ein ehemaliger Partner des Amerikaners nannte ihn einen „gefährlichen Mann“. Auch seine eigene Mutter bezeichnete ihn gegenüber der Zeitung „Dagbladet“ als einen solchen, verglich ihn erst jüngst mit einem „Diktator“.

So bringt Verrett die Norweger gegen sich auf

Was Durek Verrett von seinen zukünftigen Schwiegereltern hält, ist nicht bekannt. Sowohl das Volk als auch das Königshaus dürften jedoch spätestens stutzig geworden sein, als er ihnen Rassismus vorwarf. Im Podcast „Quite Frankly“ sagte Verrett im Dezember 2023, die Norweger seien „fremdenfeindlich und rassistisch, ohne es zu merken“. Die norwegische Königsfamilie lebe in einer „Blase“ und habe „null Verständnis“ für Rassismus.

Verretts Manager bemühte sich daraufhin um Schadensbegrenzung: Es sei nicht die Absicht seines Klienten gewesen, die Königsfamilie, das Königshaus oder die Prinzessin persönlich zu kritisieren. Märtha Louise kann all das nicht abschrecken. Anlässlich ihrer Verlobung sagte sie: „Liebe hat nichts damit zu tun, woher man kommt oder wen man darstellt. Liebe schafft Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Religionen. Und wir sind glücklich, dass wir uns gefunden haben, über Kontinente, Ethnien und soziale Hintergründe hinweg.“

König Harald von Norwegen heiratete selbst die Bürgerliche Sonja gegen den Willen seines Vaters.
König Harald von Norwegen heiratete selbst die Bürgerliche Sonja gegen den Willen seines Vaters. © Getty Images | Per Ole Hagen

Die Norweger blieben ob der Beziehung skeptisch. Sorgen bereitete unter anderem der Verdacht, Märtha Louise – die sich ähnlich wie ihr Partner als Life-Coach verdingen soll und sich auf Instagram selbst als „Agentin des Wandels“ darstellt – könne ihren Titel für kommerzielle Zwecke missbrauchen. Verrett jedenfalls verdient mit seinen Coachings laut seiner Website nicht schlecht: Für eine virtuelle Sitzung mit „Schamane Durek“ zahlen Interessierte 1500 US-Dollar. Spenden sind willkommen.

So ganz scheint diese und weitere Kritik an ihr und ihrem Liebsten nicht an der norwegischen Prinzessin vorbeigegangen zu sein. Bereits 2022 hatte sie öffentlich erklärt, dass sie zukünftig keine royalen Aufgaben mehr übernehmen werde. Auf ihre Apanage, also die monatlichen Zahlungen, die Mitgliedern der Königsfamilie zustehen, muss Märtha Louise schon seit ihrer ersten Hochzeit 2002 verzichten. Damit verlor die Schwester von Kronprinz Haakon (50) auch ihren Titel „Königliche Hoheit“, darf sich aber weiter Prinzessin von Norwegen nennen.

Mit diesem Titel zu werben, ist ihr wiederum strikt untersagt: „Der König hat entschieden, dass die Prinzessin ihren Titel behalten wird, aber Prinzessin Märtha Louise und ihr Verlobter Durek Verrett werden den Titel nicht für ihre kommerziellen Aktivitäten verwenden“, stellte der Palast seinerzeit klar. Dass ihre eigenen Vorhaben von denen der königlichen Familie zu trennen seien, hätte aber laut TV 2-Adelsexperte Ole Jørgen Schulsrud-Hansen auch das Paar stets betont.

Hochzeit mit Schamane: Auf der Gästeliste stehen einige Promis

Trotz der gegenseitigen Distanzierung erwartet der Experte „eine Prominentenhochzeit mit königlichem Flair“. Geheiratet wird nicht etwa in der Hauptstadt Oslo, sondern im idyllisch gelegenen Bergdorf Geiranger im Nordosten des Landes. Schauplatz wird, wie die Prinzessin auf Instagram mitteilte, das „Hotel Union“, ein Vier-Sterne-Komplex mit Blick auf den spektakulären Geirangerfjord, rund 200 Zimmern und exklusivem Hochzeitsservice. Der Party-Saal fasst bis zu 500 Gäste. Für Märtha Louise „der perfekte Ort, um unsere Liebe zu zelebrieren“, wie sie schrieb.

Auf ein rauschendes Fest lässt auch die Gästeliste schließen, in die das norwegische Blatt „Se og Hø“ Einsicht erhalten haben will: Geladen sind demnach unter anderem Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow (51) und Musiker Lenny Kravitz (59). In einer Rezension auf Verretts Website bezeichnet Paltrow den Schamanen, bei dem sie selbst Klientin zu sein scheint, als „Licht in dieser Welt“.

Im Vier-Sterne-Hotel „Union“ im norwegischen Geiranger soll im August die royale Hochzeit stattfinden.
Im Vier-Sterne-Hotel „Union“ im norwegischen Geiranger soll im August die royale Hochzeit stattfinden. © hotelunion.no | hotelunion.no

Royal-Experte Schulsrud-Hansen geht davon aus, dass die Hochzeit das Paar nicht nur kosten, sondern ihnen auch „national und international Interesse“ einbringen wird. Das könnte den beiden auch „Einnahmen verschaffen“. Die könnte das Paar gut gebrauchen, und zwar für den anstehenden Umzug nach Norwegen. Wie „Se og Hør“ bereits im Herbst vergangenen Jahres berichtete, soll die Prinzessin ihrem zukünftigen Gatten ein Haus in ihrer Heimat geschenkt haben, ganz in der Nähe von Oslo.

Teures Geschenk: Märtha-Louise kauft Haus in Norwegen

Umgerechnet rund 1,63 Millionen Euro soll sie laut Bericht für die Immobilie hingelegt haben. Mit dem Haus hat das Paar allerdings noch einiges vor, wie das News-Portals „Budstikka“ nun erfahren haben will: Ein Antrag bei der zuständigen Gemeinde Bærum sehe einen Teilabriss und eine Erweiterung vor. Immerhin müssen in dem Haus nicht nur die frisch Vermählten Platz finden, sondern auch Märtha Louises Töchter Maud Angelica (20), Leah Isadora (18) und Emma Tallulah (15).

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Der Umzug nach Norwegen ist seit langem in Planung, wie Verretts Manager bereits 2023 „TV 2“ bestätigte. Damit beenden Verrett und seine Prinzessin ihre Fernbeziehung. Und König Harald und Königin Sonja haben es auch nicht mehr so weit, wenn sie nach der Hochzeit mal zu Besuch kommen. Denn der Hof scheint sich dann irgendwie doch mit Märtha Louise und ihrem Schamanen zu freuen: Das offizielle Datum für die Trauung hatte im vergangenen Jahr nicht nur das Brautpaar, sondern auch der Palast feierlich verkünden lassen. Mit „herzlichen“ Glückwünschen, wie es sich gehört. Am 31. August 2024 will sich das Paar das Ja-Wort geben.