Stockholm. Die Liebe zu ihrem Schamanen hat Norwegens Prinzessin Märtha Louise ordentlich Kritik eingebracht. Deshalb gilt die Heirat als Skandal.
Es könnte die ausgefallenste königliche Vermählung des Jahrhunderts werden. Seit Juni des letzten Jahres sind sie verlobt. Schon das hat für gigantischen Wirbel in Norwegen gesorgt. Nun will das älteste Königskind, Prinzessin Märtha Louise, ihrem geliebten US-Schamanen Durek Verrett (48) endlich das „Ja“-Wort geben. Am 31. August 2024 soll die Hochzeit stattfinden, teilte die 51-Jährige kürzlich mit.
Für die Tochter von König Harald V. und Königin Sonja ist es die zweite Ehe: Sie war bereits 14 Jahre mit einem nicht sehr erfolgreichen Schriftsteller verheiratet und hat drei Kinder. Ihr erster Mann litt unter Depressionen und hat laut Medienberichten mit 47 Jahren Suizid begangen.
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Schon der Hochzeitsort verspricht eine märchenhafte Trauung. Statt der Hauptstadt Oslo, die sonst üblich ist bei Königshausmitgliedern, wählte die Prinzessin das rund 250 Einwohner zählenden Örtchen Geiranger im Nordosten Norwegens. Graublaugrün glitzernde Berge, tiefe Schluchten und ein durch sie hindurchschlängelnder Fjord umschließen das Dorf. Der vorwiegend in den USA lebende Ehemann in spe soll der Prinzessin die Wahl des Ortes überlassen haben.
Warum einige Norweger Hoffnung in die Verbindung zum Schamanen setzen
Verrett ist zwar hoch umstritten, aber einige Norweger setzen auch Hoffnung in die Verbindung: Weil Verrett als Schamane einen recht ungewöhnlichen Beruf ausübt, er zudem Ausländer und schwarz ist, hoffen viele norwegische Untertanen zur Hochzeit auf eine Signalwirkung für mehr Toleranz im Lande.
Für viele Norweger jedoch ist die Ankündigung der Hochzeit ein riesiger Skandal. Die fremdenfeindlichen Rechtspopulisten sind stimmenstark, obwohl das Königreich relativ wenige Ausländer zählt (Nicht-EU Ausländer 4,12 Prozent). Das Liebesverhältnis zwischen der Prinzessin und dem Schamanen wurde 2019 bekannt. Seitdem gab es einen riesigen Mediensturm um die ungewöhnliche Liäson.
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„Nach drei Jahren, in denen wir zwischen Norwegen und Los Angeles gependelt sind, ist es für uns klar, dass wir heiraten werden“, sagte Prinzessin Märtha Louise bei der Verlobung. Und: „Liebe hat nichts damit zu tun, woher man kommt oder wen man darstellt. Liebe schafft Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Religionen. Und wir sind glücklich, dass wir uns gefunden haben, über Kontinente, Ethnien und soziale Hintergründe hinweg.“
Der König zeigt sich tolerant – aus einem ganz bestimmten Grund
König Harald und Königin Sonja haben den ungewöhnlichen Schwiegersohn bereits in ihre Herzen aufgenommen. Harald gilt als sehr tolerant, was die Lebensgestaltung seiner Kinder angeht. Er selbst hatte einen sehr strengen Vater. So streng, dass Kronprinz Harald einst dem Vater drohen musste, die Thronfolge abzulehnen, wenn ihm nicht erlaubt werde, die nicht-adlige Norwegerin Sonja zu heiraten.
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Umso aufgeschlossener ist der König heute, wenn es um seine Kinder und deren Partner geht. Und dennoch. Verett ist eine besonders schillernde Gestalt. Er bezeichnet sich als Schamane in der sechsten Generation.
Kritiker halten die enge Verbindung vom Schamanen und dem Königshaus für bedenklich. Auch norwegische Heilpraktiker und Ärzte schütteln den Kopf und fordern eine Distanzierung des Königshauses: Verrett halte sich nicht an norwegische Berufsrichtlinien. So soll er unseriöse Dinge versprechen. Der Schamane meint etwa, dass er ein „spiritueller Gigant“ sei und die Zukunft seiner Patienten sehen könne. Ein Medaillon habe ihn von einer Covid-Erkrankung geheilt.
Geistheiler Verrett hatte Erfolg als Moderator und Fotomodel
Krankheiten wie Leukämie seien laut Verrett von schlechter Blutbalance verursacht. Er selbst aber könne Krebs heilen, verspricht er. Der Schamane ist dank seiner königlichen Verbindung gefragter denn je. Allerdings hatte er in den USA schon vor der Liäson Erfolg. In den Neunzigern arbeitete der Kalifornier als Fotomodel, wurde TV-Moderator bei MTV und moderierte das israelische TV-Format „Seltsam und bizarr – übernatürliche Erlebnisse, die Menschen widerfahren sind“. Märtha Louise steht voll und ganz hinter ihm. Damit die Kritiker endlich schweigen, verzichtete sie auf den Titel „Ihre Königliche Hoheit“. Doch für Ruhe sorgt das auch nicht.
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