Oslo. Durek Verret, künftiger Gatte von Märtha Louise, ist nicht nur Schamane, sondern saß schon im Gefängnis. Ein Blick in seine Biografie.
Ein Name sorgt in Norwegen zur Zeit für Emotionen: Es ist Durek Verrett, der zukünftige Ehemann von Prinzessin Märtha Louise (52). Verret (48), der seit langem die Öffentlichkeit mit Verschwörungstheorien und Heilsversprechen spaltet, will die Prinzessin am 31. August 2024 zum Altar führen. Die Norweger fragen sich nun: Wer ist dieser Typ, der sich selbst als Schamane bezeichnet?
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Während das Volk tobt, hat Märtha Louises so toleranter Vater, König Harald V. (86), den zukünftigen Schwiegersohn bereits ins Herz geschlossen. Doch die Untertanen befürchten, dass sich da ein Hochstapler und Betrüger ins königliche Nest gesetzt hat.
Verret, angeblich Schamane in der sechsten Generation, führte ein bewegtes Leben. Geboren wurde er in San Francisco Bay in Kalifornien. Verretts Eltern galten als keineswegs wohlhabend. Seine Karriere musste er selbst in die Hand nehmen. Doch bevor er in die Promi-Kreise aufstieg, hatte er manche Krise zu bewältigen. Gegenüber dem norwegischen Magazin „Se og Hør“ bekannte Verrett, dass er als Jugendlicher im Gefängnis saß. Der Grund war eine Party, die wohl komplett aus dem Ruder gelaufen war.
Mit 17 Jahren zu fünf Jahren Haft verurteilt
Man hatte ein Haus besetzt, das nicht wie angenommen leer stand. Und dann hätten Gäste es auch noch in Brand gesetzt. Verret war 17 und wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er, wie er sagte, die Schuld auf sich genommen habe. „Ich kam in Schwierigkeiten mit dem Gesetz, weil ich sehr naiv war“, so seine Darstellung.
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In der Haftanstalt sei es hart zu gegangen. Sein Zimmernachbar habe ihn über Wochen immer wieder bespuckt. Weil er sich dagegen gewehrt habe, sei er in Isolationshaft gekommen. Das sei mit das Schlimmste, was er je erlebt habe, sagt er heute. Er habe sich das Leben nehmen wollen, habe seinen Kopf immer wieder gegen die Wand geknallt. Die Folge: Er wurde in eine Zwangsjacke gesteckt. Wegen guter Führung wurde er nach nur einem Jahr entlassen. Und genoss die Freiheit.
Ex-Partner bezeichnet Schamanen als gewalttätig
Als 30-Jähriger heiratete er eine 20-jährige Tschechin. Die habe ihn nur ausgenutzt, sagt Verrett dem norwegischen Dagbladet. Von 2007 bis 2015 war er mit einem Masseur zusammen. Eigentlich wollten sie heiraten, doch auch die Beziehung endete im Streit. Der Masseur beschuldigt Verrett, ein manipulativer, gewalttätiger und gefährlicher Mann zu sein. Selbst Verretts Mutter hatte in der Zeitung Dagbladet nicht viel für ihren Sohn übrig. Der sei „einschmeichelnd“, „manipulativ“ und „gefährlich“, sagt sie. Dabei predigte Verrett, der sich für einen „spirituellen Giganten“ hält, ganz andere Dinge.
Seine „wahre Mission“ bestehe darin, „die alte Praxis des Schamanismus in den Mainstream zu bringen und den Menschen zu helfen, erleuchtet zu werden“, indem sie „Liebe und Akzeptanz für sich selbst und andere kultivieren“, so Verrett in der Los Angeles Times.
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Verrett hält sich selbst auch für die Reinkarnation eines ägyptischen Pharaos. Seine Prinzessin Märtha Louise sei schon damals an seiner Seite als ägyptische Königin gewandelt. Besonders viel Kritik erlebte Verrett als er in Norwegen ein Buch namens „Spirit Hacking“ veröffentlichen wollte.
Der Schamane gab sich auch als Krebsheiler aus
Der Verlag ließ das Buch eine Woche vor dem Publikationsdatum fallen, wegen des umstrittenen Inhaltes. Ein kleinerer Verlag veröffentlichte es letztlich. Das war vielleicht keine gute Idee. Verrett erklärt darin, dass Menschen selbst dafür verantwortlich sind, wenn sie an Krebs erkranken. Mit seinen Ansichten machte er sich zunehmend zur Lachfigur: Ärzte seien nur auf Geld aus. Und nur er könne Krebs heilen. In seinem Buch behauptet er, als 27-Jähriger von den Toten durch Wiederbelebung auferstanden zu sein.
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Er behauptet auch, dass er die Anschläge vom 11. September zwei Jahre vor ihrem Geschehen vorausgesehen hat. Warum er nicht eingegriffen hat? Jeder müsse sein eigenes „Schicksal übernehmen“. Es sei nicht seine Rolle gewesen, einzugreifen.
Norwegen sorgt sich um Schutz von Prinzessin Märtha Louise
Norwegische Medien zerrissen sein Buch förmlich als „Unsinn, Müll und schmutziges Gerede“, so das Blatt VG. „Die Rede eines Wahnsinnigen“, so die Zeitung Dagbladet.
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Der Nachrichtenchef vom norwegischen ABC-Nyheter zeigt Mitleid für Märtha Louise: „Wer schützt die Prinzessin? Die Prinzessin hat sich in einen merkwürdigen, selbstverliebten und ziemlich unsympathischen Typen verliebt.“ Doch der Schamane, einst Fotomodel und MTV-Moderator, habe sehr anziehenden Seiten, so ist die Prinzessin zu hören.