Berlin. Nach seinem Ausstieg beim „Tatort“ Dortmund freut sich Rick Okon über seine neugewonnene Freizeit. Wo er sie am liebsten verbringt.
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- Rick Okon verlässt die Serie
- Womit er nun seine Freizeit verbringt
Für Rick Okon waren die letzten Monate vom Abschiednehmen bestimmt. Nach dem Ende seines Einsatzes als Kapitänsleutnant bei „Das Boot“ schließt der Schauspieler am 18. Februar seinen letzten Fall als Kommissar beim Dortmund-„Tatort“ ab (um 20:15 Uhr in der ARD). Der 34-Jährige ist indes alles andere als wehmütig gestimmt, sondern genießt den ruhigeren Taktschlag in seinem Leben. Denn er weiß, er hat die richtigen Entscheidungen gefällt. Abgesehen davon kommt er nun endlich wieder ausgiebiger zum Fußballspielen.
Am Ende Ihrer „Tatort“-Einsätze wird es für Ihre Figur Jan Pawlak noch einmal sehr emotional. Finden Sie es nicht schade, dass es jetzt vorbei ist?
Rick Okon: Es ist in der Tat ein schönes und würdiges bittersüßes Ende, und so gesehen ist das natürlich auch schade. Aber letzten Endes war das eine bewusste Entscheidung.
„Tatort“: Deshalb entschied sich Okon für den Ausstieg
Wie kommen solche Entscheidungen eigentlich zustande?
Okon: Zunächst war es ein Bauchgefühl, und dann habe ich mit den Verantwortlichen darüber gesprochen. Ich muss hinzufügen, dass ich ein großer Fan des Dortmund-„Tatort“ bin und auch vorher schon alle Filme gesehen hatte. Deshalb habe ich es als großes Glück empfunden, dass ich sechs Jahre Teil davon sein durfte. Aber für mich war es von Anfang an klar, dass ich das nicht immer machen möchte. Ich hatte das Gefühl, dass die Figur zu ihrem logischen emotionalen Ende kommt. Man soll eben gehen, wenn es am schönsten ist. Hinzu kamen auch ein paar Zeichen, die mir gezeigt haben, dass das der richtige Zeitpunkt ist.
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Was für Zeichen waren das?
Okon: Es fing damit an, dass sich die Folge „Cash“ um Fußball drehen sollte, und Fußball ist genau mein Thema. Außerdem war geplant, dass Jan Pawlak wieder undercover geht. Auf diese Weise wurde die Figur eingeführt. Abgesehen davon übernahm mein guter Freund Sebastian Ko die Regie. Es war auch noch mein 13. Fall, und 13 ist meine Lieblingszahl. Es kam so viel zusammen, dass ich mir dachte, ich kann da guten Gewissens aussteigen.
Inwieweit ist die 13 eine Glückszahl für Sie?
Okon: Ich habe am 13. April Geburtstag, mein erstes Fußballtrikot hatte die 13. Ich finde es einfach eine schöne Zahl. Kurz vor unserem Gespräch bin ich von Bahnsteig 13 losgefahren, und habe gleich ein Foto gemacht. Ich bin aber jetzt nicht so abergläubisch zu denken, dass mit der 13 automatisch etwas Schönes passiert. Mein Bauch sagt einfach: 13 ist cool.
Rick Okon: „Da muss man ‚all in‘ gehen“
Wenn man ein festes Format hinter sich lässt, fühlt man sich dann auch befreit? Sie haben ja nach vier Staffeln auch beim „Boot“ aufgehört.
Okon: Die letzten sechs Jahre mit dieser Menge von Projekten waren schon sehr intensiv und mein Bauch sagte mir: Es wäre ganz schön, wenn du dich wieder ein bisschen freier machst.
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Sie richten sich nur nach Ihrem Bauch?
Okon: Es ist ein Zusammenspiel zwischen Bauch und Kopf. Manchmal spielt der Kopf ein bisschen verrückt, und dann muss der Bauch einen wieder ein bisschen runterholen, manchmal ist es umgekehrt. Am bestens ist es, wenn sich beide im Herzen treffen und das Herz den entscheidenden Impuls gibt.
Gab es in Ihrem Leben abgesehen vom Beruf Situationen, wo diese Idealkonstellation eingetreten ist?
Okon: Zum Beispiel bei Freundschaften.
Glauben Sie an Schicksal?
Okon: Manchmal möchte ich daran glauben, doch es gibt auch Situationen, wo ich das Schicksal herausfordern und alles in die Waagschale werfen möchte. Da muss man „all in“ gehen, und wenn man das durchzieht, passiert auch was Positives.
So verbringt der „Tatort“-Star am liebsten seine Freizeit
Ist das jetzt so eine Situation, nachdem Sie aus Ihren Serienrollen ausgestiegen sind?
Okon: Ich bin in einer zuversichtlichen Aufbruchsstimmung und lasse alles ein bisschen auf mich zukommen. Meine Haltung ist: Wenn etwas nicht klappt, dann wird dafür etwas anderes funktionieren.
Haben Sie mit Ihrer Philosophie des „all in“ einen Hang zu Glücksspiel und Wetten, um die es in der „Tatort“-Folge geht?
Okon: Gottseidank nicht. Davon halte ich mich bewusst fern. Ich habe mir zur Vorbereitung auf die Folge einige Dokumentationen angeschaut und gesehen, an welche dunklen Ort man mit einer Spielsucht gelangen kann. Meine Philosophie ist es einfach, in jedem Moment das Beste zu geben. Also keine halben Sachen zu machen.
Wann tun Sie das außerhalb der Schauspielerei?
Okon: Zum Beispiel, wenn ich mit den Jungs beim Fußball bin. Das Handy ist weggelegt. Man sagt sich: Es geht jetzt nur darum, und das ist die schönste Tätigkeit, die ich jetzt in meinem Leben machen kann.
Dortmund „ist und bleibt Lieblings-Tatort“
Mit welchen Tätigkeiten füllen Sie jetzt Ihre Tage?
Okon: Ich bin gerade total glücklich, dass ich sehr viele Freunde in Berlin sehe, weil ich viele Jahre lang keinen normalen Alltag hatte und ständig beruflich unterwegs war. Außerdem habe ich mir eine Unlimited Card fürs Kino zugelegt, mit der ich jetzt ein Jahr lang unbegrenzt Filme schauen kann. Da versuche ich Input zu sammeln, um mich inspirieren zu lassen.
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Welcher Film hat denn zuletzt für besonders bleibende Eindrücke gesorgt?
Okon: Das war die Dokumentation „Die unendliche Erinnerung“ über eine Frau, die die fortschreitende Alzheimer-Erkrankung ihres Mannes dokumentiert. Ein sehr schöner und ebenso trauriger Film, den ich nicht so schnell vergessen werde.
Mit welchem Gefühl werden Sie künftig die Dortmund-„Tatorte“ sehen?
Okon: Das weiß ich noch nicht. Ich bin natürlich mit den Kollegen noch im Kontakt und befreundet, und als ich hörte, dass sie den ersten Film ohne mich drehen, hat sich das ganz okay für mich angefühlt. Natürlich werde ich weiterhin den „Tatort“ Dortmund gucken – er bleibt und ist mein Lieblings-„Tatort“!