Schmallenberg. Rund sieben Jahre war der Brunnen auf dem Kirchplatz versiegt. Dann wurde das Thema öffentlich. Was die Schmallenberger daran aufregt.
Im nächsten Jahr feiert Schmallenberg groß die kommunale Neugliederung bei der Schmallenberger Woche. Ein Sinnbild dafür: der Brunnen auf dem Kirchplatz, den Künstler Lothar Klute aus Niedersorpe gestaltet hatte. Doch seit Jahren, Schmallenberger schätzen, dass es mindestens sieben Jahre sind, fließt dort kein Wasser mehr.
Thema im Bezirksausschuss
Im Bezirksausschuss Schmallenberg sprudelte das Thema nun an die Oberfläche, nachdem zuvor schon Ralf Blümer dort darüber berichtet hatte. „Die Steuerungstechnik ist defekt“, hatte jetzt Bürgermeister Burkhard König auf Nachfrage erklärt. Außerdem sei der Wasserauffangbehälter undicht ist. Eine Reparatur sei damit von Seiten der Stadt aktuell nicht zu finanzieren. Der Brunnen müsse von Grund auf neu aufgebaut werden. Geschätzte Kosten: 50.000 Euro. Geld, das die Stadt in den nächsten Jahren nicht haben werde.
Rundbank oder Blumenbeet als Alternativen
Vorschlag der Verwaltung: Man könnte um den Brunnen eine Rundbank installieren, um so den Aufenthaltsort zu erhalten und das Kunstwerk bestehen zu lassen. Die losen Bruchsteine würden dabei gegen Pflaster ausgetauscht. Eine andere Idee sah ein Blumenbeet um die Brunnen-Skulptur vor.
Der Bezirksausschuss wollte sich mit diesem Vorschlag nicht zufriedengeben. Man würde den Brunnen gern als solchen erhalten, hieß es und man schlug vor, eine zweite Kostenschätzung einzuholen: Ein CDU-Mitglied sei Experte, vielleicht könnte dieser eine kostengünstige Reparatur anbieten.
Brunnen sprudelte wieder
Kurz darauf staunten die Schmallenberger nicht schlecht: Der Klute-Brunnen, der angeblich niemals wieder funktionieren sollte, sprudelte wieder. Ein Schildbürgerstreich? Eine Posse? Bürger, die nicht namentlich genannt werden wollen, zeigten sich erstaunt und verärgert. Angeblich hätten „Schmallenberger mit Sachverstand“ sich die Technik angesehen, das verstopfte Rohleitungssystem gereinigt und den Brunnen so wieder zum Laufen gebracht, hieß es. 500 Euro statt 50.000 Euro soll das gekostet haben. Sie fragen nun: „Wie kommt die 50.000 Euro in die Vorlage für den Bürgermeister?“ Und finden, das Ganze sei „blamabel für die Stadt“.
Das sagt die Stadt
Das aber weist die Stadt von sich: Der Brunnen sei im Auftrag des Verkehrsvereins Schmallenberg gereinigt und provisorisch angeschaltet worden, erklärt Pressesprecherin Anke Sibert. Doch das sei keine Sache von Dauer. „Man sieht sofort: Das Wasser sprudelt nur aus den unteren Stählen, nicht jedoch aus den höheren.“
Auf fachlichen Rat sei nach wie vor die Sanierung der maroden Elektrik dringend notwendig. Dazu gehörten die Pumpensteuerung, die Pumpen selbst und einiges mehr. „Darüber hinaus ist der Brunnen undicht und verliert Wasser.“ Wie viel genau, sei noch nicht geklärt. „Um den Sanierungsbedarf im Detail festzulegen, werden die einzelnen Bauteile nochmals gesichtet und geprüft. Danach wird entschieden, wie mit dem Brunnen verfahren werden soll.“
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Vor dem Frost schützen
Aktuell ist der Brunnen wieder versiegt. Das hat aber nichts mit der Technik, sondern erstmal nur etwas mit den Temperaturen zu tun. „Schmallenberger mit Sachverstand“ haben den Brunnen vor dem Frost abgeschaltet.
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