Schmallenberg. Als „wellBlech“ stürmen sie die Partybühnen Südwestfalens - mit Blasmusik. Wie sie „Brass Pop“ neu erfinden und was sie als Band erleben.
Sie sind alle mit Blasmusik großgeworden: Mit Märschen und Schützenfesten, in Musikvereinen und Kapellen. Und sie alle wollten mehr als immer nur die klassischen Schützenfestlieder spielen. „Ich wollte moderne Blasmusik machen, und da hab ich einige Kumpels gefragt, ob sie da auch Lust drauf hätten - so haben wir angefangen“, erinnert sich Christian Koldert. Dass daraus mal „wellBlech“ entstehen würde, damit hätte er nicht gerechnet.
Die Musiker sind alle zwischen 25 und 37 Jahre alt, haben sich von Schmallenberg aus durch ganz NRW verteilt - aber die Band ist ihnen geblieben. Und in diesem Jahr ist „wellBlech“ richtig durchgestartet. Die zehn Musiker machen Brass-Pop, HipHop Beats und Partyhymnen - und begeistern lange nicht nur die Zuschauer im Sauerland. „Unser erster Auftritt war damals an der Oberstadthütte, nur vor Freunden und Familie“, erinnert sich Tom Mönig - mittlerweile haben sie schon während der Bob-WM auf dem Winterberger Marktplatz vor 2.000 Zuschauern gespielt.
Ihr Klang: Einzigartig, besonders. Eine Tuba, ein Schlagzeug, zwei Tenorhörner, zwei Posaunen, vier Trompeten und eine Gitarre - und zwei von ihnen singen auch noch. „Die Musik arrangieren wir für uns selbst“, erzählt Yannick Schulte - denn für diese Zusammensetzung gibt es auf dem Markt eigentlich gar keine ‚Literatur‘ einfach so zu kaufen. „Das war learning by doing - wir hören ja dann bei den Proben, ob sich etwas gut anhört oder nicht.“
Welche Songs „wellBlech“ bietet
Yannick trifft meistens die Vorauswahl der Songs, aber am Ende wird gemeinsam entschieden, welche Songs es am Ende ins Repertoire der Band schaffen. Darunter zählen Popsongs wie „Locked Out Of Heaven“ von Bruno Mars, Klassiker wie „Don‘t Stop Believin‘“ von Journey, aber auch klassische Partysongs wie „Can You English Please“ von den Fäaschtbänklern. Letztere gehören zu den großen Vorbildern der Band: Die schweizerische Band Fäaschtbänkler begeistert mit „neuer Volksmusik“, einem Mix aus tanzbaren Beats und Blasmusik - genau das wollen „wellBlech“ auch anstreben.
Umso größer die Freude, als „wellBlech“ die Zusage für ein ganz besonderes Konzert erhalten haben: „Im nächsten Jahr sind wir bei einem Konzert die Vorband der Fäaschtbänkler!“, verrät Christian. Vor rund 3000 Zuschauern, Open Air - „Das wird der Hammer!“ Nur die Songs der Fäaschtbänkler, die können sie dann nicht spielen. Ein Auftritt der Band dauert rund zwei Stunden - die Songs werden je nach Anlass und Publikum zusammengestellt. „Das ist auch mal fordernd“, gibt Yannick zu - aber genießen tun sie es trotzdem.
Für die Band ist jede Probe etwas besonderes, und jedes Konzert wie ein Ausflug mit Freunden. „Es ist einfach schön, zusammen auf der Bühne zu stehen“, sagt Tom. Da ist es auch gar nicht schlimm, wenn mal etwas schief geht - so hatten sie schon gerissene Hosen, verpatzte Einstiege, Mikros, die nicht im Ständer halten wollten, und mehr. Aber mit ihrer Art und ihrer Bühnenpräsenz spielen die jungen Männer mit ihren weißen Hemden, dunklen Hosen und Hosenträgern elegant darüber hinweg.
Geheimnisse der Brass-Pop-Band
Das größte Lampenfieber hat übrigens Christian, gibt er selbst lachend zu. „Aber das ist weg, sobald ich auf der Bühne stehe.“ Yannick und Tom dagegen seien die größten Rampensäue - was aber auch daran liege, dass die beiden den Gesang der Band übernehmen. „Am Mikro ist das immer am einfachsten, da kann man die Bühne abreißen.“
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Momentan erarbeitet die Band viele eigene Medleys - der Traum wäre, irgendwann eigene Songs zu schreiben. Außerdem soll es in den nächsten Jahren auch mal ins Studio gehen, um einige Songs professionell aufzunehmen - dann werden sie auch auf Streaming-Diensten wie Spotify zu hören sein. „Das alles wäre nicht möglich ohne den Support unserer Partnerinnen“, sagt Yannick ganz klar. „Sie halten uns zu Hause den Rücken frei, damit wir uns die Zeit für die Band nehmen können, und fahren auch ganz oft mit auf die Konzerte. Die Unterstützung ist einfach der Hammer!“
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