Hochsauerland. Sie habe damit gerechnet, „dass sich die Parteien noch mal zusammenraufen“, sagt Sandra Stein von den Grünen im Hochsauerlandkreis.

Sandra Stein, die Bundestagskandidatin der Grünen im Hochsauerlandkreis, hatte zwar am Morgen ein komisches Bauchgefühl, von dem Koalitionsbruch wurde sie aber trotzdem überrascht: „Klar, die Koalition befand sich schon seit Wochen, vielleicht sogar Monaten auf Messers Schneide. Nach dem Sieg von Trump hatte ich aber damit gerechnet, dass sich die Parteien noch mal zusammenraufen“, sagt Stein.

Politikerin und Unternehmerin

Dass die Regierungskoalition auseinanderbricht, sei vor allem der FDP zuzuschreiben, stellt sie klar. „Es war folgerichtig, dass Olaf Scholz Christian Lindner entlassen hat. Die FDP war, so habe ich das zumindest gehört, nicht dazu bereit, sich auf mögliche Kompromissangebote einzulassen“, sagt Stein, die nicht nur Politikerin, sondern auch Unternehmerin ist.

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Für die Grünen im Hochsauerlandkreis sei es „heftig“, dass es zu Neuwahlen komme. Die Listenaufstellung bei der Landespartei ist zwar schon Anfang September gewesen, aber der unerwartet frühe Wahltermin stellt die Partei vor neue Herausforderungen. Sandra Stein spürt die Verantwortung, zum ersten Mal in ihrem politischen Leben selbst im Mittelpunkt zu stehen. „Das ist mein erster Wahlkampf, bei dem ich selbst im Fokus stehe, und da setzt uns der vorzeitige Wahltermin natürlich unter Druck“, gibt sie offen zu.

„Nicht ewig Zeit lassen mit der Vertrauensfrage“

Doch trotz aller Belastungen und Unwägbarkeiten sagt Stein: „Wir können uns jetzt nicht ewig Zeit lassen mit der Vertrauensfrage. Es ist wichtig für die Menschen und die Wirtschaft, dass die Regierung in Zukunft Stabilität vermittelt“, betont sie. Ein Neuwahltermin noch in diesem Jahr? Das schließt sie allerdings aus. Die Grünen wissen, dass sie Zeit brauchen, um sich zu formieren, um sich aufzustellen. Und doch heißt das auch, dass sie für den Übergang mit der Opposition sprechen müssen. Ob das funktionieren wird?

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Sandra Stein ist skeptisch. „Ob sich Friedrich Merz da auf einen Deal einlässt, das kann ich mir nicht so gut vorstellen“, sagt sie abschließend.

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