Schmallenberg. Burkhard König wird nicht nochmal Bürgermeister in Schmallenberg. Die Parteien entscheiden jetzt, wen sie für die Nachfolge zur Wahl stellen.
Burkhard König hatte schon im vergangenen Jahr bekannt gegeben, dass er im kommenden Jahr nicht nochmal als Bürgermeisterkandidat zur Wahl stehen würde. Seine Gründe: Wenn er eine weitere Amtszeit antreten würde, wäre er am Ende fast 70 - er frage sich, ob man dann den Herausforderungen noch so gewachsen sei. Die Entscheidung habe er so frühzeitig bekannt gegeben, damit vor allem seine eigene Partei, die CDU, genug Zeit haben würde, einen passenden Nachfolger für ihn zu finden.
Die CDU und Johannes Trippe
Die CDU hat diese Zeit genutzt: Im vergangenen halben Jahr waren vier Kandidaten parteiintern in den Wahlkampf gegangen. Sie hatten die Zeit genutzt, sich in den verschiedenen Ortsverbänden vorzustellen, bevor am 2. Oktober bei der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands der Mann gewählt wurde, der die CDU bei der Bürgermeisterwahl vertreten soll. Johannes Trippe aus Arpe hatte die deutliche Mehrheit der Stimmen für sich gewinnen können. Der Prokurist bei Trippe Bauunternehmung hatte die CDU bereits zwei Perioden im Kreistag vertreten und ist bereit, sich für Schmallenberg einzusetzen. Er wäre, sofern er gewählt würde, Schmallenbergs dritter Bürgermeister in Folge.
BFS und UWG gehen mit Stefan Wiese
Bevor sich die CDU endgültig für einen Kandidaten hatte entscheiden können, war die UWG bereits im September mit ihrem Bürgermeisterkandidaten an die Öffentlichkeit getreten. Stefan Wiese aus Lenne ist Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und vertritt die Partei außerdem im Haupt- und Finanzausschuss. Das Besondere: Er wird außerdem von der BFS unterstützt. Die UWG ist derzeit mit sechs Ratsmandaten zweitstärkste Kraft im Stadtrat, die BFS hat vier Sitze im Rat.
Die Pläne der SPD
Bei der vergangenen Wahlperiode hatte die SPD in Schmallenberg den UWG-Bürgermeisterkandidaten (damals Dietmar Weber) unterstützt - das soll sich in diesem Jahr ändern. „Ja, wir stellen einen Bürgermeisterkandidaten“, bestätigte der Fraktionsvorsitzende Stefan Vollmer. Wer das allerdings werden könnte, sei noch unklar. Die Wahl eines Kandidaten unterliege genauen Vorschriften, erklärt der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Johannes Hardebusch - wie lange das Verfahren noch dauern werde, kann er derzeit nicht sagen. „Im schlimmsten Fall zieht sich das noch bis Anfang des nächsten Jahres.“
Das hat Die Partei vor
Schneller will Die Partei in Schmallenberg entscheiden, versichert Alexander Freund, zweiter Vorsitzender des Ortsverbands Schmallenberg. „Wir streben kommendes Jahr eine Bürgermeisterkandidatur an“, sagt er. Die Mitgliederversammlung, in der es um die Reserveliste für den Stadtrat wie auch um den Bürgermeisterkandidaten gehe, werde Anfang Dezember stattfinden. Zur vergangenen Kommunalwahl war Die Partei mit der 25-Jährigen Theresa Pieper angetreten.
Die Grünen ohne Kandidaten
Die einzige Partei, die sich jetzt schon gegen die Nominierung eines eigenen Bürgermeisterkandidaten ausgesprochen hat, sind die Grünen in Schmallenberg: Alle potentiellen Kandidaten oder Kandidatinnen seien bisher so gerne in ihren Berufen, dass sie nicht ins Bürgermeisteramt wechseln wollen würden, so Hannah Roßwinkel, Vorsitzende des Ortsverbands. „Für diese Führungstätigkeit sind aus unserer Sicht insbesondere verwaltungsrechtliche Kompetenzen gefragt, weil zum großen Teil Tätigkeiten als ‚Verwaltungs- bzw. Stadtdirektor‘ anfallen“, sagt sie. „Der Wahlkampf dieser Person mit allen Vorbereitungen und Terminen benötigt ebenfalls so viele Ressourcen, dies ist, will man es seriös betreiben, neben (voller) Berufstätigkeit und weiteren Verpflichtungen nur selten möglich.“
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Was ist mit der FDP?
Zur letzten Kommunalwahl hatte die FDP in Schmallenberg auf zwei Mandate gehofft, am Ende war sie nicht im Rat vertreten. Derzeit befinde man sich parteiintern noch in der Klärung, in welcher Form man in die Kommunalwahl 2025 starten wolle, so Robert Hartel, Vorsitzender der FDP in Schmallenberg.
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