Schmallenberg. „Kernig und kantig, echt und ehrlich“: Die CDU Schmallenberg wählt Johannes Trippe als Bürgermeisterkandidat. Was für ihn wichtig ist.
Die CDU war die erste Partei im Stadtgebiet Schmallenberg, die mögliche Bürgermeister-Kandidaten bekanntmachte, nachdem Bürgermeister Burkhard König verkündet hatte, dass er keine zweite Amtszeit antreten möchte. Seit Monaten haben sich die vier verschiedenen Kandidaten ihren Parteimitgliedern vorgestellt, sich deren Fragen gestellt und versucht, sie für sich zu gewinnen. Diese Kampagne hatte auch Folgen für den Stadtverband: 57 neue Mitglieder konnte die CDU zwischen März und Juli gewinnen. Insgesamt zählt die CDU im Stadtgebiet nun rund 700 Mitglieder.
Mehr als 300 von ihnen haben sich am Mittwochabend, 2. Oktober, in der Schützenhalle in Gleidorf eingefunden. Die Mitglieder stimmten ab, wer ihrer vier Kandidaten derjenige sein soll, den sie für die Kommunalwahl im nächsten Jahr als ihren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters ins Rennen schicken wollen. Zur Auswahl standen Michael Eiloff, derzeit Bezirksausschussvorsitzender Bad Fredeburg, Marcus Radmacher, der eine 30-jährige Erfahrung in Verwaltungsarbeit mitbringt, Johannes Trippe, Prokurist beim Bauunternehmen Franz Trippe, und Jens Winkelmann, Volksbankangestellter und Ratsmitglied seit 2009.
Sie alle bekamen an dem Abend die Chance, sich und ihre Agenda noch einmal vorzustellen: Dabei ging es um Windkraft, um den Regionalplan, aber auch um Digitalisierung, offene Kommunikation und die sichere Aufstellung von Schmallenberg für die Zukunft. Stadtverbandsvorsitzender Andreas Schulte plädierte: „Egal, wer es wird - ich hoffe, wir kommen alle hinter dem Kandidaten zusammen und unterstützen ihn. Niemand möchte eine streitbare CDU haben.“
Dann ging die Abstimmung ganz schnell: Wer wird CDU-Bürgermeisterkandidat?
Fragen an die Kandidaten gab es keine, und auf einmal ging die Abstimmung ganz schnell: Die Wahlzettel wurden von den 316 stimmberechtigten anwesenden Mitgliedern in Windeseile ausgefüllt, und es dauerte kaum eine halbe Stunde, bis die Stimmen ausgezählt wurden. Das Ergebnis war wohl ein wenig überraschend - denn es stellte sich heraus, dass es nicht zur Stichwahl kommen musste, obwohl vier Kandidaten zur Auswahl standen. Jens Winkelmann konnte 18 Stimmen holen, Marcus Radmacher 19 und Michael Eiloff 48. Mit 229 Stimmen und 72 Prozent ließ Johannes Trippe seine Mitbewerber deutlich hinter sich und wird nun bei der Kommunalwahl im September 2025 als Bürgermeister-Kandidat für die CDU ins Rennen gehen.
Der 43-Jährige ist geborener Kückelheimer, lebt aber jetzt mit Frau und Tochter in Arpe. Er war schon Mitglied im Kreistag, sein politisches Netzwerk, sagt er selbst, reiche weit über den HSK hinaus bis in die Landes- und Bundespolitik. Doch besonders die Perspektive seiner vierjährigen Tochter habe ihn bewogen, sich als Bürgermeisterkandidat zur Wahl zu stellen. „Das macht etwas mit einem, hier oben zu stehen“, sagte er - sowohl zu Beginn seiner Vorstellung, als auch in seiner kurzen Dankesansprache. Schmallenberg sei gut aufgestellt, er wolle weiter daran arbeiten, Schmallenberg zukunftssicher zu machen.
„Kernig und kantig, echt und ehrlich“
In seiner Vorstellungsrede erntet Johannes Trippe immer wieder Applaus: Für seine Perspektive darauf, die vielseitig aufgestellte Wirtschaft zu stärken, Möglichkeiten für junge Unternehmer und Gründer zu schaffen, und die eigenen Ortsteile zu stärken. „Ich bin ein Schmallenberger Junge“, sagt er, und: „Wenn ich Bürgermeister werde, dann so, wie Sie mich kennen: Kernig und kantig, echt und ehrlich.“ Er wolle eine Stadtverwaltung als Möglichmacher, einen Bürgermeister als Kümmerer. Wichtige Weichen, die bereits gestellt wurden, will er weiter nutzen.
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Sein größtes Versprechen an diesem Abend: „Ich baue Straßen, keine Luftschlösser.“ Nach der Ergebnisverkündung beglückwünschten ihn nicht nur seine Mitbewerber, sondern auch Andreas Schulte, Landrat Dr. Karl Schneider und Landtagsabgeordneter Matthias Kerkhoff. „Das war nur die erste Etappe“, erklärte er. „Unser großes Ziel ist die Kommunalwahl am 14. September 2025.“ Jetzt wolle er es wieder angehen, die Mehrheit im Rat zu erreichen - und einen dritten CDU-Bürgermeister in Folge für Schmallenberg zu stellen.
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