Meschede. Unter den Vogelstangen und in den Schützenhallen ist in diesem Sommer einiges passiert. Diese Geschichten sorgten für Aufsehen.
Die Schützenfest-Saison neigt sich dem Ende zu. Die Redaktion hat die außergewöhnlichsten Momente in einer Liste zusammengestellt.
Buh-Rufe und Happy End
Unter der Vogelstange im Mescheder Norden gab es Buh-Rufe aus einem Teil des Publikums. Sie galten dem späteren König Markus Bakara, der sich erst spät in den Wettstreit begeben hatte. Zuvor hatten sich bereits zwei Anwärter ein Duell geliefert. Jedoch hatte Bakara eigenen Angaben zufolge vorher ordentlich gefragt und Schussscheine erworben. Es folgte eine Diskussion über unsportliches Verhalten und Schießregeln. Fest steht jedoch, dass es Aussprachen gab und der Vorstand hinter seinem Königspaar steht und alle zusammen auf ein schönes Schützenjahr schauen.
Aar unter besonderem Schutz
In Wehrstapel gab es in diesem Jahr nur einen Kandidaten unter der Vogelstange. Ingo Kotthoff sicherte sich die Königswürde und hatte seinen Entschluss zu schießen, schon früh angemeldet und auch geplant. Der gebürtige Wehrstapler wohnt mit seiner Frau in Eversberg, weshalb es in dem Bergsdorf nun streng genommen zwei Majestäten gibt. Kotthoff hat von dem Titel lang geträumt und hängte den erlegten Schützenvogel unter seinem Giebel auf. Gut sichtbar von der Straße. Um sich vor nächtlichem Schabernack zu schützen, montierte auch gleich eine Überwachungskamera.
Schockmoment in Heringhausen
Beim Vizekönigsschießen in Heringhausen gab es einen Defekt an der Vogelstange: Der Wettbewerb wurde erst abgesagt, doch dann überlegte sich der Vorstand eine pragmatische Lösung: Das Schießen wurde an die Schießbude auf dem Schützenplatz verlegt. Dort sicherte sich Niklas Urban (17) in nur zehn Minuten und nach neun Schüssen auf die Ringkarte den Titel. Zu seiner Vizekönigin wählte der Auszubildende bei Möbel Knappstein die 16-jährige Laura Becker-Gödde.
Frauen mit eigenem Zug
Eine schöne Idee entwickelte sich unterdessen in den vergangenen zwei Jahren bei der Schützenbruderschaft Velmede-Bestwig. Neben den Zügen I bis III sowie den Jungschützen, hat sich unter dem Namen „Zug V“ ein Frauenzug etabliert. Die Frauen feiern ein eigenes Frauenvogelschießen. Geplant ist keine Satzungsänderung, sondern eine lockere Gemeinschaft und kleinere Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Schützen. Die Zug-V-Königin darf, wenn sie mag, mit Begleiterinnen auch im Festzug mitlaufen.
Promi als neuer König
Er weiß, wie man feiert und wie man Leute zum Feiern animiert: Asphalt Anton, der mit bürgerlichem Namen Thomas Pape heißt, sicherte sich mit dem 118. Schuss den Titel. Der Vogel fiel nahezu im kompletten Zustand zu Boden. Der 38-jährige Künstler freute sich sehr. Mit Königin Jenny Pape an seiner Seite will er nun das kommende Schützenkönigsjahr bestreiten.
Eskalation in der Schützenhalle
Zu einem weniger schönen Zwischenfall kam es auf dem Schützenfest in Olpe. Dort gerieten Schützen aus Freienohl und Wennemen in einen Streit. Als ein Mann aus Wennemen den Streit schlichten wollte, wurde ihm von einem 47-Jährigen in die Nase gebissen. Der Verletzte musste in der Nacht operiert werden.
Kategorie: Besonders hartnäckig
Das hat es in der Geschichte der Grevensteiner Schützen noch nicht gegeben: Das Vogelschießen dauerte unglaubliche 4,5 Stunden. Denn der Vogel verdaute Projektil um Projektil, ohne dass eine Wirkung erkennbar war. Unser Kollege schrieb: „Als gegen 13.20 Uhr bereits vier Stunden verstrichen und schon bald 1000 Patronen verschossen waren und der geplante Ablauf des weiteren Festes infrage stand, legte der Vorstand eine Schießpause ein, um sich zusammen mit den beiden Schützen die Situation im Kugelfang anzusehen.“ Schuss Nummer 1078 brachte dann den Titel für Thomas Graßkemper. Im vergangenen Jahr war der Vogel bereits nach 154 Schuss gefallen.
Live-Übertragung aus Schmallenberg
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Zu einem besonderen Moment gehörte auch die Live-Übertragung des Vogelschießens in Schmallenberg. Sehr viele Zuschauer loggten sich aktuell und im Nachgang ein. Hier geht es zu dem Video.
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